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Das Testament eines Excentrischen

Das Testament eines Excentrischen

Titel: Das Testament eines Excentrischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Cervantes als an die Cooper’s erinnerte.
    – Der bin ich.
    – Wollen Sie, daß ich Sie nach Santa-Fé befördere?
    – Ob ich das will!
    – Gut… abgemacht!
    – Dein Name?…
    – Isidorio.
    – Isidorio gefällt mir nicht übel.
    – Mein Wagen ist zur Abfahrt bereit.
    – So fahren wir ab, und vergiß nicht, guter Freund, daß der Wagen zwar durch sein Gespann bewegt wird, daß es aber vom Kutscher abhängt, mit diesem rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein!«
    Verstand der Hispano-Amerikaner wohl ganz die Bedeutung dieser Mahnung?… Vielleicht. Es war ein Mann von etwa fünfundvierzig Jahren mit stark sonnengebräunter Haut, lebhaften Augen und etwas spöttischem Gesichtsausdruck – einer jener Burschen, die sich nicht so leicht zum besten haben lassen. Der Reporter wollte nicht daran zweifeln, daß Isidorio stolz darauf sei, eine Persönlichkeit zu befördern, die im Verhältniß von eins zu sieben die Aussicht hatte, sechzig Millionen Dollars einzuheimsen – obwohl das bei dem Kutscher doch kaum vorauszusetzen war…
    Harris T. Kymbale saß allein in dem Wagen. Das war übrigens keine Postkutsche mit sechs Pferden, sondern ein einfaches Gefährt, das an den Pueblos des Weges die Pferde wechseln sollte. Der Wagen rollte nun über die holperige Straße von Aubey’s Trail dahin, die von zahlreichen kleinen Wasserläufen unterbrochen war, welche ohne Anstand durchfahren wurden. An den Haltestellen wurde bezogen, was man bedurfte, und in der Nacht gönnte man sich einige Stunden Ruhe.
    Am frühen Morgen des nächsten Tages hatte das Gefährt über Cimarron und längs des Fußes der Weißen Berge vierzig Meilen ohne störenden Zwischenfall zurückgelegt. Uebrigens ist hier weder von den Apachen und Comanchen, noch von anderen Sippen von Rothhäuten etwas zu fürchten, von den Stämmen, die früher in dieser Gegend hausten und von denen die Bundesregierung einigen ihre Unabhängigkeit gewährleistet hat.
    Am Nachmittage war der Wagen über das Fort Union und Las Vegas hinausgekommen und lenkte nun nach den Engpässen der Moro Peaks ein. Hier finden sich sehr bergige, schwierige, ja sogar gefährliche Wegstrecken, die ein schnelles Fortkommen sehr beeinträchtigen. Von den Tiefebenen aus steigt das Land um sieben-bis achthundert Toisen, letzteres die Höhe, in der Santa-Fé über dem Meere liegt.
    Jenseits dieses ungeheueren Rückgrates Neumexikos dehnt sich das Becken mit den zahlreichen Zuflüssen aus, die den Rio Grande del Norte zu einem der prächtigsten Ströme der westlichen Abdachung Amerikas machen. Ebenda mündet auch die wichtige Bahnlinie von Chicago nach Denver, die den Handelsverkehr mit den Provinzen Mexikos ausnehmend begünstigt.
    In der Nacht vom 20. zum 21. kam das Gefährt nur recht langsam und beschwerlich weiter. Der ungeduldige Reisende fürchtete nicht ohne Grund, nicht rechtzeitig anzukommen. Da hagelte es natürlich unablässige Ermahnungen und kräftige Flüche auf den phlegmatischen Isidorio hernieder.
    »Du kommst ja gar nicht vorwärts…
    – Ich bitte Sie, Herr Kymbale, wir haben doch nur Räder, müßten aber Flügel besitzen…
    – Du begreifst aber nicht das Interesse, das ich daran habe, am 31. in Santa-Fé zu sein!
    – Na, wenn wir an diesem Tage nicht da sind, kommen wir eben am nächsten an…
    – Das ist aber zu spät…
    – Mein Pferd und ich, wir thun alles, was wir können, und mehr darf man von einem Thiere und einem Menschen doch nicht verlangen!«
    An bösem Willen lag das langsame Fortkommen bei Isidorio in der That nicht, er that wirklich alles mögliche.
    Da meinte Harris T. Kymbale den Mann etwas unmittelbarer für die von ihm gespielte Partie interessieren zu sollen. Während das Pferd außer Athem kam, als es inmitten eines dichten Waldes von dunkelgrünen Bäumen einen der steilsten Wege der Bergkette hinaufkeuchte und dem Zickzack eines mit Trümmern aller Art und mit vor Alter umgebrochenen Bäumen besäten Labyrinthes folgte, wandte sich der Fahrgast an seinen Automedon (Wagenlenker).
    »Isidorio, ich hätte Dir einen Vorschlag zu machen…
    – Ich bitte, Herr Kymbale.
    – Tausend Dollars für Dich, wenn ich morgen am Vormittag in Santa-Fé bin!
    – Tausend Dollars… was sagen Sie?… antwortete der Hispano-Amerikaner mit den Augen blinzelnd.
    – Tausend Dollars… wohlverstanden… wenn ich die Partie gewinne…
    – Ah so, meinte Isidorio, unter der Bedingung, daß…
    – Nun, selbstverständlich.
    – Meinetwegen!… Es gilt!« und er trieb

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