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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts getan.«
    »Höchstens nur Gutes«, grinste Suko leicht anzüglich, und nach dieser Bemerkung huschte Glenda aus dem Büro.
    Glenda und John. Das war schon ein Verhältnis. Obwohl die beiden nie etwas zugegeben hatten, war Suko klar, daß der eine vom anderen wußte, ob er schnarchte oder nicht. Er konnte sich hin und wieder ein paar Sticheleien nicht verkneifen. Sie waren allerdings nie böse gemeint.
    Obwohl es kalt war, ließ dieser Tag im Monat März ein wenig Frühling ahnen. Da stand eine Sonne am Himmel, manche Zweige hatten schon Knospen bekommen, und auch durch das Yard-Gebäude schien ein Hauch von Frühling zu wehen, denn niemand hatte Lust, richtig zur arbeiten, und Suko bildete keine Ausnahme.
    Er beschäftigte sich mit einer Spesenabrechnung und hatte die seines Freundes John Sinclair gleich mitgenommen.
    John war zu den Conollys gefahren, um sich einen schönen Nachmittag zu machen. Sollte er. Suko wollte dafür den nächsten Tag freinehmen, denn Shao drängte darauf, mit ihm einen Bummel durch die Geschäfte zumachen, um sich mit Frühjahrsgarderobe eindecken zu können.
    Das Telefon summte.
    Suko schaute auf die leuchtende Lampe und stellte fest, daß das Gespräch von nebenan kam.
    Wahrscheinlich war Glenda sauer, denn sonst kam sie immer ins Büro, um etwas mitzuteilen.
    »Was gibt es denn, Glenda?« fragte der Inspektor.
    »Du hast unten Besuch.«
    »Wer?«
    Glenda machte es spannend. »Rate mal.«
    »Shao.«
    »Falsch.«
    »Lady X.«
    »Unsinn.«
    »Komm, sag schon! Ich will hier kein großes Quiz veranstalten.«
    »Ich habe dem Besuch gesagt, er möge hochkommen«, erklärte Glenda und legte auf.
    Das war ihre Rache, und die ließ sie sich auch nicht nehmen. Suko hatte Humor und lächelte, als auch er den Hörer auf die Gabel legte. Zudem war er wirklich gespannt, wer da etwas von ihm wollte, deshalb spitze er die Ohren, weil er hören wollte, wenn vorn jemand Glendas Büro betrat. Noch tat sich nichts. Suko räumte sicherheitshalber ein paar Zettel zur Seite, und hörte im nächsten Augenblick eine Männerstimme. Allerdings konnte er die Worte nicht verstehen, und auch dem Klang der Stimme war nicht zu entnehmen, um welch einen Besucher es sich handelte. Bis die Tür zu Sukos Büro aufgerissen wurde.
    Und da wäre der Inspektor fast vom Hocker gekippt. Mit jedem hätte er gerechnet, nur nicht mit dem Mann, der plötzlich vor ihm stand und ihn anlächelte.
    »Mandra Korab. Ich werde verrückt!« stöhnte Suko. »Heiliges Indien. Bist du echt, oder…«
    »So echt wie du.«
    »Na dann sei herzlich willkommen.« Suko sprang auf, lief auf den Inder zu, und die beiden Männer begrüßten sich auf eine sehr herzliche Art und Weise.
    Sie schlugen sich so lange auf die Schultern, bis einer schließlich genug hatte.
    »Nimm Platz, alter Junge«, sagte Suko. »Hattest du Sehnsucht nach Kalis Schlangengrube?«
    Mandra verstand die Anspielung auf den letzten gemeinsam erlebten Fall, und er schüttelte den Kopf. »Nein, laß mal, da bin ich wirklich nicht scharf drauf. Wenn ich Schlangen sehen will, bleibe ich lieber in Indien.« [2] Die Nummer der Conollys kannte er auswendig. Und er ließ sich schwer auf seinen Stuhl fallen, als er feststellte, daß niemand abhob.
    »Dann ist dein Besuch also rein privat?«
    »Auch nicht«, erwiderte der Inder und fragte im selben Atemzug: »Wo steckt John?«
    Suko winkte lässig ab. »Der treibt sich bei den Conollys herum.«
    Mandras Augen in dem gebräunten Gesicht wurden schmal. Er war ein Mann, nach dem sich so manche Frau umdrehte. Hochgewachsen, eine etwas dunklere Haut, dabei sehr kräftig mit breiten Schultern und einem regelrechten Athletenkörper. Mandra Korab stammte aus einer sehr reichen Maharadscha-Dynastie, und er trug meist westliche Kleidung als Zeichen seiner Würde jedoch einen Turban. »Dann wißt ihr also alles?«
    Die Frage klang fast erleichtert.
    »Was sollen wir wissen?«
    »Na das mit Johnny.«
    Suko ahnte noch immer nichts. »Nein, Mandra. John hat sich einen halben Tag Urlaub genommen, um die Conollys zu besuchen. Das ist alles, wirklich.«
    Der Inder stöhnte auf. »Ich glaube«, so flüsterte er, »daß wir uns verdammt beeilen müssen.«
    »Rück endlich mit der Sprache heraus.«
    »Johnny Conolly schwebt in Lebensgefahr! Deshalb bin ich auf dem schnellsten Wege hergekommen. Ich habe mir nicht einmal die Zeit genommen, anzurufen, das heißt, ich habe es versucht, kam jedoch nicht durch. Und diesmal klappte es am Flughafen. Ich

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