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Das Teufelslabyrinth

Das Teufelslabyrinth

Titel: Das Teufelslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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gesehen hatte.
    Das mulmige Gefühl von vorhin hatte sich inzwischen zu einer panikartigen Angst ausgewachsen, und um dagegen anzukämpfen, lehnte sich Ryan mit dem Rücken an die Tür und atmete ein paarmal tief durch. Das half tatsächlich. Nach einer Weile konnte er wieder so klar denken, dass er sich an die Kerzen erinnerte, die er vorhin gesehen hatte. Wenigstens musste er hier nicht im Stockfinsteren ausharren.
    Wo war diese Nische gewesen? Irgendwo links, gar nicht weit weg von ihm. Mit ausgestreckten Händen setzte er einen Fuß vor den anderen. Doch als er sechs, sieben Schritte gemacht und immer noch keine Nische ertastet hatte, blieb er unschlüssig stehen. Sollte er zurück an die Tür gehen und noch einmal von vorn beginnen? Aber wenn er jetzt die Tür nicht mehr fand? Er wusste ja nicht einmal, wie groß dieser Raum überhaupt war. Unter Umständen würde er stundenlang im Stockfinsteren umherirren!
    Diese Vorstellung reichte aus, um die Panik in ihm jetzt richtig aufflammen zu lassen. Ein klägliches Jammern stieg ihm die Kehle hoch. Es war besser, so lange weiterzugehen, bis er wieder an eine Wand gelangte.

    Ryan machte noch einen Schritt und noch einen und da berührten seine Fingerspitzen endlich den kalten Stein einer Mauer, und kurz darauf hatte er die Nische gefunden und die Schachtel mit den dünnen Wachskerzen. Vorsichtig tastete er die unmittelbare Umgebung der Kerzenschachtel ab und fand tatsächlich Streichhölzer.
    Er riss ein Streichholz an, hielt die Flamme an den Docht und stellte die Kerze in die mit Sand gefüllte Schale. Anschließend zündete er noch weitere Kerzen an, und mit jeder Kerze ließ seine Angst ein klein wenig nach.
    Wenigstens konnte er jetzt sehen, wo ihn die Priester eingesperrt hatten.
    In einer Kapelle.
    Einer kleinen Kapelle, die von einem riesigen Kruzifix vereinnahmt wurde, das über einem kleinen Altar in die Höhe ragte. Daneben stand ein alter, mit Holzschnitzereien verzierter Beichtstuhl. Die Mauern und der Fußboden bestanden aus kaltem, grauem Naturstein.
    Ryan nahm eine Kerze in die Hand und ging damit hinter den Altar, wo sich eine kleine Tür befand, die wahrscheinlich in die Sakristei führte.
    Sie war genauso fest verschlossen wie die andere Tür.
    Es gab keine Möglichkeit, aus der Kapelle zu entkommen, außer, er zündete die hölzerne Eingangstür an.
    Aber das war natürlich Unsinn; bevor die alte Holztür verbrannt wäre, wäre er längst an Rauchvergiftung gestorben.
    Also blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Priester zurückkamen. Eine Flucht war ausgeschlossen.
    Aber würden sie überhaupt wiederkommen? Was, wenn sie ihn einfach hier unten sitzen ließen? Wie lange würde es dauern, bis er verhungert und verdurstet wäre?

    Und was, wenn ihm die Kerzen ausgingen?
    Angesichts dieser Katastrophe blies er sofort die Kerzen aus und ließ nur zwei brennen; eine in der Schale und die, die er in der Hand hielt.
    Dann setzte er sich auf die kalten Steinfliesen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Holztür.
    Sie würden zurückkommen.
    Sie mussten zurückkommen.
    Ganz still hockte er da und starrte hinauf zu dem gekreuzigten Christus, der seinen Blick aus tiefen Augenhöhlen heraus zu erwidern schien.
    Und dann dachte er an seinen Vater.
    Sein Vater würde ihm schon einen Rat geben.

    Teri breitete ein Handtuch auf der auf Hochglanz polierten Ankleidekommode aus und leerte das untere Fach der Schmuckschatulle aus, in dem sie seit jeher allen möglichen Krimskrams aufbewahrte - die winzigen Gegenstücke von Ohrsteckern, einzelne Ohrringe, von denen sie hoffte, die verlorenen zweiten irgendwann einmal wiederzufinden, ein paar ausländische Münzen, Bills Manschettenknöpfe und Ähnliches. »Ich werde diese Schmuckschatulle nie wieder benutzen können«, bemerkte sie mit bebender Stimme. »Sie war ein Geschenk von Bill, und ich habe sie immer sehr gemocht.« Traurig schüttelte sie den Kopf und sah zu Tom hoch. »Und jetzt hasse ich sie. Ist das nicht furchtbar? Jemand, den ich nicht einmal kenne - und den ich vermutlich auch nie treffen werde -, hat all dies hier zerstört.« Sie blickte sich in ihrem Schlafzimmer um, aber ihre Augen sahen weiter als bis zu den vier Wänden um sie herum.
    Wände, die sie getrogen hatten; Wände, die sie nicht beschützt hatten.

    »Glaubst du, dass ich mich hier jemals wieder sicher fühle?«
    »Mein armer Liebling.« Tom trat hinter sie und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    »Ich werde

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