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Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel

Titel: Das Teufelsspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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aufhalten, was sie gerade tun und wie er genug Zeit herausschindet, um die Falle zu installieren. Was sagt uns das?«
    Sachs sah sich bereits auf der Straße um. »Er hat das Geschehen beobachtet.«
    »Ja, allerdings, Sachs. Gut. Und von wo aus könnte er das wohl getan haben?«
    »Die beste Sicht hätte er von der anderen Straßenseite aus gehabt. Aber da kommen Dutzende von Gebäuden in Betracht. Ich kann unmöglich sagen, in welchem er war.«
    »Stimmt. Aber Harlem ist eine gewachsene Wohngegend, richtig?«
    »Ich …«
    »Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    »Nicht ganz.«
    »Familien, Sachs. Dort wohnen Familien, keine Yuppie-Singles, und man kennt sich untereinander. Niemand könnte unbemerkt in eine Wohnung eindringen oder sich in Hauseingängen und Gassen herumdrücken.«
    »Worauf willst du hinaus, Rhyme?« Seine gute Laune war zurückgekehrt, aber es ärgerte Amelia, dass er sich mehr für die Puzzlestücke des Falls interessierte als beispielsweise für Pulaskis Genesungschancen oder die Tatsache, dass Roland Bell und Geneva Settle beinahe ermordet worden wären.
    »Es kann keine Wohnung sein. Auch kein Dach – Rolands Leute achten stets darauf. Es muss noch einen Ort geben, von dem aus er alles beobachtet hat, Sachs. Wo würdest du dich verstecken?«
    Sie ließ den Blick noch einmal über die Straße schweifen … »Da hängt eine Reklametafel an einem leer stehenden Gebäude. Sie ist voller Graffiti und Werbeplakate – ein buntes Durcheinander, du weißt schon. Falls jemand dahinter wäre, könnte man ihn kaum erkennen. Ich sehe mal nach.«
    Nachdem sie sich eingehend vergewissert hatte, dass nichts auf die weitere Anwesenheit des Täters hindeutete, überquerte sie die Straße und ging auf die Rückseite des alten Hauses – bei dem es sich anscheinend um ein ausgebranntes Geschäft handelte. Sie stieg durch eines der hinteren Fenster ein und sah, dass der Boden staubbedeckt und somit der perfekte Untergrund für Fußabdrücke war. Im selben Moment entdeckte sie auch schon die Spuren der Bass-Halbschuhe von Täter 109. Trotzdem streifte Amelia sich Gummiringe über die eigenen Schuhe – ein Trick, den Rhyme sich ausgedacht hatte, um sicherzustellen, dass ein Tatortermittler nicht versehentlich die eigenen Abdrücke mit denen des Verdächtigen verwechselte. Mit gezogener Waffe drang Sachs nun in das Gebäude vor.
    Sie folgte den Spuren des Täters nach vorn und hielt immer wieder inne, um zu lauschen. Ein- oder zweimal vernahm sie ein leises Geräusch, aber sie kannte sich in den dunkleren Ecken New Yorks inzwischen gut genug aus, um sofort zu erkennen, dass es von einer Ratte stammte.
    An der Vorderseite spähte sie von der Stelle, an der auch der Täter gestanden hatte, durch einen Spalt in der Sperrholztafel und stellte fest, dass man von dort aus tatsächlich einen erstklassigen Ausblick auf die Straße genoss. Amelia holte einen der Gerätekoffer und besprühte die Wände mit einem Ultraviolettspray. Dann richtete sie die alternative Lichtquelle darauf.
    Doch es fanden sich lediglich Abdrücke von Latexhandschuhen.
    Sachs berichtete Rhyme davon und fügte hinzu: »Ich nehme noch ein paar Spuren von der Stelle, an der er gestanden hat, aber da scheint kaum etwas zu sein. Er lässt einfach nichts zurück.«
    »Er ist zu professionell«, sagte Rhyme seufzend. »Immer wenn wir glauben, ihn endlich überlistet zu haben, ist er uns bereits wieder einen Schritt voraus. Nun ja, bring her, was du gefunden hast, Sachs. Wir schauen es uns mal an.«
     
    Während sie auf Sachs’ Rückkehr warteten, trafen Rhyme und Sellitto eine Entscheidung. Obwohl sie davon ausgingen, dass Täter 109 sich nicht mehr in der Nähe der Wohnung aufhielt, sorgten sie dennoch dafür, dass Genevas Großtante und ihre Freundin vorläufig in einem Hotelzimmer einquartiert wurden.
    Pulaski lag auf der Intensivstation und war weiterhin bewusstlos. Die Ärzte konnten nicht sagen, ob er seine Verletzungen überleben würde. Sellitto klappte wütend sein Mobiltelefon zusammen. »Er war ein verdammter Neuling. Ich hatte kein Recht, ihn Bells Team zuzuteilen. Ich hätte das selbst übernehmen sollen.«
    Eine seltsame Bemerkung. »Lon«, sagte Rhyme, »du bist Lieutenant. Wann hast du zum letzten Mal beim Zeugenschutz gearbeitet? Vor zwanzig Jahren?«
    Aber der massige Cop ließ sich nicht trösten. »Ich hab einfach über seinen Kopf hinweg entschieden. Ich Esel. Verflucht noch mal.«
    Seine Hand rieb erneut die Wange. Der

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