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Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel

Titel: Das Teufelsspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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losschicken und ein Brettspiel kaufen lassen?
    Es gab natürlich einige Fragen, die geklärt werden mussten, aber Rhyme wollte sie ungern selbst stellen. Er war nicht besonders geschickt darin, andere zu vernehmen. Damals im Polizeidienst hatte er höchstens ein Dutzend Verdächtige verhört, und von denen war keiner eingeknickt und hatte ein Geständnis abgelegt. Sachs hingegen war in dieser Hinsicht ein Naturtalent. Sie warnte Neulinge, dass ein einziges falsches Wort einen ganzen Fall platzen lassen konnte. »Verunreinigung des Geistes« nannte sie es, analog zu dem von Rhyme oft beklagten Kardinalfehler: der Verunreinigung eines Tatorts.
    »Wie lenken Sie diesen Stuhl?«, fragte Lakeesha.
    »Pst!«, warnte Geneva.
    »Ich frag doch bloß.«
    »Nun, lass es.«
    »Aber Fragen sind doch nichts Schlimmes.«
    Lakeesha hatte ihre Nervosität vollständig abgelegt. Rhyme kam zu dem Schluss, dass sie sogar ziemlich aufgeweckt war. Anfangs verhielt sie sich scheu, um naiv und verletzlich zu wirken, sodass ihr Gegenüber sich im Vorteil wähnte. In Wahrheit schätzte sie lediglich die Situation ein. Sobald sie sich der Sache gewachsen fühlte, gab sie jede Zurückhaltung auf.
    Genau genommen war Rhyme dankbar für das Gesprächsthema. Er erklärte die elektrische Steuerung und wie er mit seinem linken Ringfinger per Touchpad die Richtung und Geschwindigkeit des Rollstuhls regeln konnte.
    »Einen Finger?« Lakeesha betrachtete einen ihrer orangefarbenen Nägel. »Mehr können Sie nicht bewegen?«
    »Nein, abgesehen von meinem Kopf und den Schultern.«
    »Mr. Rhyme«, sagte Geneva und schaute auf die rote Swatch, die groß und unübersehbar an ihrem schmalen Handgelenk hing. »Was ist mit den Tests? Der erste ist in zwei Stunden. Wie lange wird das hier dauern?«
    »Machst du dir Sorgen wegen der Schule?«, fragte Rhyme überrascht. »Oh, ich bin sicher, du kannst heute zu Hause bleiben. Nach allem, was geschehen ist, werden deine Lehrer bestimmt Verständnis dafür haben.«
    »Aber ich möchte eigentlich gar nicht zu Hause bleiben. Ich muss an den Tests teilnehmen.«
    »Yo, Gen, mach mal halblang. Der Mann hier sagt, du bist entschuldigt, kannst total legal ’ne Auszeit nehmen, und du willst nicht? Komm schon. Das ist doch bescheuert.«
    Geneva sah ihrer Freundin in die Augen. »Und du wirst die Tests ebenfalls mitschreiben. Du schwänzt nicht.«
    »Das ist kein Schwänzen, du bist doch entschuldigt«, korrigierte das füllige Mädchen sie mit unwiderlegbarer Logik.
    Rhymes Telefon klingelte. Er war dankbar für die Unterbrechung.
    »Kommando, Telefon, Abheben«, sagte er in das Mikrofon neben seinem Kopf.
    »Cool!«, rief Lakeesha und hob beide Augenbrauen. »Sieh dir das an, Gen. So was will ich auch haben.«
    Geneva flüsterte ihrer Freundin barsch etwas zu. Die verdrehte die Augen und schlürfte ihren Kaffee.
    »Rhyme«, meldete sich Sachs’ Stimme.
    »Sie sind hier, Sachs«, teilte Rhyme ihr gereizt mit. »Geneva und ihre Freundin. Und ich hoffe, du …«
    »Rhyme«, wiederholte sie. Er hörte es an ihrem Tonfall. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Was gibt’s?«
    »Der Tatort war heiß.«
    »Er war da.«
    »Ja. Ist wohl gar nicht erst abgehauen. Oder zurückgekommen.«
    »Geht es dir gut?«
    »Ja. Er hatte es nicht auf mich abgesehen.«
    »Was ist passiert?«
    »Er hat sich gegenüber in einer Gasse versteckt und vier Schüsse abgegeben. Eine Passantin wurde verwundet … und ein Zeuge getötet. Er hieß Don Barry und hat hier im Museum die Bibliothek geleitet. Die drei Kugeln haben ihn ins Herz getroffen. Er war sofort tot.«
    »Bist du sicher, dass der Schütze derselbe Täter wie zuvor war?«
    »Ja. Die Schuhabdrücke in der Gasse entsprechen denen aus der Bibliothek. Lon wollte Barry gerade befragen. Er stand direkt neben ihm, als es geschehen ist.«
    »Hat er den Täter gesehen?«
    »Nein. Niemand hat das. Er stand hinter einem Müllcontainer. Zwei der Streifenbeamten haben sich unverzüglich um die Frau gekümmert. Sie hat sehr stark geblutet. Der Täter ist in der Menge verschwunden. Hat sich einfach in Luft aufgelöst.«
    »Kümmert sich jemand um die notwendigen Schritte?«
    Die nächsten Angehörigen mussten verständigt werden. Notwendige Schritte.
    »Lon wollte das übernehmen, aber er hatte Schwierigkeiten mit seinem Telefon oder so. Ein Sergeant war vor Ort. Er hat das erledigt.«
    »Okay, Sachs, komm her, und bring alles mit, was du gefunden hast … Kommando, Telefon, Auflegen.« Er hob den Kopf und

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