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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Hunde an Bord der
Titanic,
die den Erste-Klasse-Passagieren gehörten«, hieß es in der
Sun
vom 27. April 1912: »Eine Überlebende und Hundeliebhaberin sagte gestern, dass sie schätzt, dass die Hälfte gerettet wurden. Der Metzger des Schiffes hatte auf die Hunde aufgepasst und sie gefüttert, und als der Zusammenstoß kam, ließ er sie laufen, damit sie für sich selbst sorgen könnten. Einer der Passagiere, der einen wertvollen Bernhardiner besaß, sah ihn über das Deck rennen und ihn suchen, woraufhin er ihn in eines der Rettungsboote warf. Er selbst schaffte es an Bord eines anderen Bootes, und als sie längsseits der
Carpathia
gingen, hörte er als Erstes das sonore Begrüßungsbellen des Hundes, der auf dem Deck aufgeregt mit seinem geretteten, aber beschmutzten Schwanz wedelte.«
     
    Die üblichen
Titanic
-Mythen wollen uns weismachen, dass die reichsten Männer an Bord quasi freiwillig zurückblieben, um wie Gentlemen in den Tod zu gehen. Im Fall Astor ist dieser Mythos bereits bei näherer Betrachtung nicht mehr haltbar. Wenn, dann wollte er dadurch Gentleman sein, dass er seine schwangere Frau begleitete. Der Mann wurde stattdessen gegen seinen Willen dem Ertrinken ausgeliefert. Und dann? »Astor gab auf und unternahm keinen Versuch, seinen Reichtum ins Spiel zu bringen«, besagt die gängige Version laut Wikipedia. »15 Minuten nachdem das Boot abgefiert worden war, ging die
Titanic
unter. Die Schornsteine brachen einer nach dem anderen ab und erschlugen viele Passagiere, darunter auch Astor.« Was ganz so klingt, als wäre es für John Jacob Astor nach dem Abfieren des Rettungsbootes Nr. 4 »gelaufen« gewesen und als habe dieser keinen weiteren Rettungsversuch unternommen. Aber ist das wirklich wahrscheinlich? Würde nicht jeder normale Mensch versuchen, noch an Bord irgendeines anderen Bootes zu kommen? Natürlich würde er das.
     
    Der White-Star-Mutterkonzern IMM charterte in Halifax nach der Katastrophe insgesamt vier Bergungsschiffe, um die Leichen zu suchen. Die Barbarei war nun vorbei, und die Zivilisation durfte zurückkehren. Das erste Schiff (ab dem 17. April 1912) war der Kabelleger
Mackay-Bennett
, das zweite die
Minia
, das dritte die
Montmagny
und das vierte schließlich die
Algerine
. Insgesamt bargen die Schiffe 325 Tote, wovon 116 auf See bestattet wurden. Nur 209 wurden nach Halifax gebracht. [181]
    Laut der gängigen Überlieferung wurde Astors Leiche zerschmettert und über und über mit Ruß bedeckt von dem Dampfer
Mackay-Bennett
aufgefischt. Mithin sei Astor wohl von dem vorderen Schornstein, der beim Sinken des Schiffes umfiel und ins Wasser krachte, erschlagen worden, hieß es. Doch diese Geschichte stammte ausgerechnet von dem Lightoller-Apologeten und -Rettungsbootskameraden Archibald Gracie. Unter Umständen, die noch Thema sein werden, war Gracie zusammen mit Lightoller an Bord desselben Rettungsboots gelangt (Klappboot B). Gracie war es, der in seinem Buch
The Truth about the Titanic
auf Seite 31 behauptete, Astors Leiche sei zerquetscht gewesen, als sie von der
Mackay-Bennett
nach Halifax gebracht worden war.
    Der
Titanic
-Experte und Buchautor George Behe ist jedoch anderer Meinung. Er fand drei verschiedene Aussagen von Zeugen, die Astors Leiche keineswegs entstellt gesehen hatten. Und diese drei Zeugen sind extrem wichtig, denn zwei davon waren an der Bergung der Leiche unmittelbar beteiligt. Dabei handelte es sich um ein Besatzungsmitglied des Bergungsschiffes
Mackay-Bennett
, das die Astor-Leiche aus dem Wasser zog, einen an Bord anwesenden Bestatter und drittens um den Kapitän von Astors Privatjacht.
    Das Besatzungsmitglied von der
Mackay-Bennett
und damit der Mann, der von den dreien wohl am nächsten dran war, war der Elektriker Gerald Ross. »Ich sah die Bergung von Colonel Astors Leiche«, berichtete er. »Wie die anderen hing sie in einer Schwimmweste. Die Arme zeigten nach oben. Das Gesicht war geschwollen, sein Kiefer war verletzt. Seine Leiche war in einen Geschäftsanzug und braune Schuhe gekleidet. Seine teure, mit Diamanten besetzte Uhr baumelte aus der Tasche.« [182]
    Der Nächste war der an Bord anwesende Bestatter John Snow: »Colonel Astors Leiche war in einem exzellenten Erhaltungszustand. Er war in seinem besten Abendanzug gekleidet. Colonel Astors stattliche Taschenuhr baumelte an einer Kette aus einer seiner Taschen, als hätte er noch darauf gesehen, bevor er den letzten Sprung ins Wasser tat. Es befanden sich 2500 Dollar in seiner

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