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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Und ergänzend: »Welches Logbuch meinen Sie denn? Das Scrap-Log [Entwurfslogbuch] wird auf der Brücke aufbewahrt, darum kümmern sich der Fünfte und der Sechste. Das Logbuch des Leitenden Offiziers wird daraus erstellt. Welches meinen Sie?« Fletcher: »Alle.«
    Pitman: »Der Fünfte und Sechste tragen in das Scrap-Log ein, was alles auf der Brücke passiert: Kursänderungen, Abweichungen und so etwas, und von dort wird es in das Logbuch des Leitenden Offiziers kopiert, das das offizielle Logbuch ist« (eigentlich das Schiffslogbuch, siehe oben). Fletcher: »Wissen Sie, ob irgendeines der Logbücher gerettet wurde?« – »Nein, Sir«, fertigt ihn Pitman ab, »wir hatten etwas anderes zu tun, als uns um Logbücher zu kümmern.«
     
    Eben nicht. Denn in Wirklichkeit gab es neben der Rettung der Menschen nichts Wichtigeres als die Rettung der Logbücher. Oder sagen wir: Die Logbücher und die Seekarten sind die einzigen toten Gegenstände, die im Falle einer Havarie unbedingt zu bergen waren. Logbücher und Seekarten in eine oder zwei Taschen zu packen und einem der Besatzungsmitglieder an Bord eines der Rettungsboote anzuvertrauen, wäre eine Kleinigkeit gewesen. Ja, unter Umständen hätte man es als die Pflicht des Kapitäns betrachten müssen, statt mit dem Schiff unterzugehen, die Logbücher persönlich sicherzustellen und zu retten. So herum wird ein Schuh draus. Aber vermutlich, so darf man aufgrund dieser seltsamen Umstände hier bereits spekulieren, hatte auch er kein Interesse an der Sicherstellung dieser Beweismittel.
    Von alldem haben Sie noch nie gehört? Erstaunlich, nicht? Es sind aber Tatsachen. Und sie bedeuten, dass das überlieferte Bild des
Titanic
-Untergangs auf äußerst wackligen Füßen steht, um das Mindeste zu sagen.
    Letztlich saßen also schon wieder alle in einem Boot: Weder der Eigentümer, die Reederei oder die Besatzung noch die Untersuchungskommissionen hatten ein wirkliches Interesse an der Aufklärung der Katastrophe. Und aufgrund der fehlenden und befangenen Zeugen und des verschwundenen Beweismaterials kann man nicht davon ausgehen, dass wir auch nur annähernd die Wahrheit über diesen Vorgang kennen. Wie man sieht, bleibt einem erstaunlicherweise auch hundert Jahre später nichts anderes übrig, als sich auf die Suche zu machen. Wobei es natürlich nicht gerade leicht ist, diese ohnehin extrem verwischte Spur wieder aufzunehmen. Aber genau das wollen wir hier versuchen. Wie und warum kam es also zur Katastrophe der
Titanic?

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    Die Vorgeschichte: der verdeckte Krieg
    Titanic
, 15. April 1912; Pearl Harbor, 7. Dezember 1941; New York, 11.9.2001 – wenn eine große, zumal menschengemachte Katastrophe passiert, entsteht plötzlich ein Riss in der Plattentektonik politischer und finanzieller Interessen. Bis zu diesem Moment haben sich politische und finanzielle Spannungen ins Unerträgliche gesteigert. Wie bei einem Erdbeben reißt dann plötzlich die gewohnte und vertraute Oberfläche des geordneten und legalen Wirtschaftens und Handelns auf, und Abgründe tun sich auf.
    Die Spannungen waren so groß, dass sie von legalen politischen und wirtschaftlichen Mechanismen nicht mehr zu bewältigen waren. Die legalen Mechanismen waren nicht mehr in der Lage, die Spannungen abzubilden und die Interessen auszugleichen. Zwischen den tektonischen Platten oder zwischen den finanziellen und politischen Machtzentren reißt plötzlich der Boden auf, springt ein Blitz über, oder welches Bild man auch immer wählen will. Und wie früher die Menschen Blitz und Donner mit allerlei Legenden zu erklären suchten, so hat sich daran bis heute nichts geändert. Über die wahren Ursprünge und Ursachen der Katastrophe herrscht Stillschweigen. Die eigentlichen Mechanismen und Mächte bleiben für den normalen Menschen im Verborgenen.
    In dem Moment, in dem der dünne Schleier der Zivilisation zerreißt, kommt es zu einem Ausbruch der Barbarei und Gewalt, und die wahre menschliche Natur wird für einen Moment sichtbar. Weil das aber nicht sein darf, wird dem Publikum eine mehr oder weniger plausible Geschichte erzählt, wie es zu dem »Unglück« kommen konnte. Entweder, um die Barbarei zu vertuschen, oder, um sie allein einer ganz bestimmten Partei in die Schuhe zu schieben und so für die eigene Seite die Illusion der Zivilisation aufrechtzuerhalten.
    Dem Publikum wird der »Blitzschlag« mit einer mehr oder weniger schlechten Geschichte als ein (manchmal zufälliges, manchmal von »den

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