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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Barbaren« geplantes) katastrophales Ereignis erklärt, meistens unter dem Stichwort »Tragödie« – englisch »tragedy«. Der Untergang des US -Kriegsschiffes
Maine
1898, der zum spanisch-amerikanischen Krieg führte, war ebenso eine »tragedy« wie der angeblich überraschende Angriff der Japaner auf Pearl Harbor oder die Attentate des 11.9.2001.
    Der Begriff »tragedy« hat in der amerikanischen Geschichte längst einen heuchlerischen Beiklang bekommen. »Tragedy« ist das Codewort für ein schreckliches Ereignis geworden, nach dessen wahren Hintergründen man nicht weiter fragen darf.
     
    Genau eine solche »tragedy« ist auch der Untergang der
Titanic
am 15. April 1912. Die Schiffskatastrophe stellt eine spektakuläre Anomalie im ansonsten weitgehend rationalen und logischen Geschehen des Alltags dar – sowohl des Alltags des Normalmenschen als auch des Alltags des Schiffsverkehrs. So, wie er geschildert wird, geschah der Untergang der
Titanic
den Gesetzen der Vernunft, des gesunden Menschenverstandes, der Schifffahrt und der Physik zum Trotz. Wie bereits dargelegt, ergibt die Geschichte vom Untergang der
Titanic
überhaupt keinen Sinn. Oder besser: Sie ergibt nicht den behaupteten Sinn, nämlich den eines irgendwie unerklärlichen Versagens der Schiffsführung und der Erbauer der
Titanic
. Wer wirklich an diese absurde Verkettung von Versagen und »unglücklichen Umständen« glaubt, der glaubt sozusagen auch noch an den Weihnachtsmann.
    Vielmehr ergibt der Untergang der
Titanic
einen ganz anderen als den behaupteten Sinn, und nur wenn wir nach diesem Sinn suchen, können wir die Katastrophe auch verstehen. Nur wenn wir einen Paradigmenwechsel vollziehen und die
Titanic
-Katastrophe nicht mehr als zufälliges Ereignis, sondern als bewussten Akt auffassen, können wir den Schlüssel zu dem Geschehen entdecken. Denn dieser Paradigmenwechsel führt uns unausweichlich zu einer ersten zwingenden Schlussfolgerung. Und diese lautet: Wenn es sich um einen bewussten Akt handelte, dann stehen dahinter Interessen und Motive. Und dann müssen sich diese Interessen und Motive auch entdecken lassen.
    Wie bei jedem anderen Mordfall auch ist das Motiv die einzige Spur, die niemals verschwinden kann – denn ohne Motiv hätte es ja die Tat nicht gegeben. Wenn überhaupt, dann lässt sich das Motiv nur durch mehr oder weniger unwahrscheinliche Geschichten überlagern, die jeder Täter der Polizei aufzutischen versucht.

Im Spannungsfeld der Interessen
    Im April 1912 stand die
Titanic
in einem Spannungsfeld zwischen gefährlichen und mächtigen Interessen. Interessen, die – sollten sie sich irregulär entladen – sehr gut Hunderte oder auch Tausende von Menschenleben kosten könnten, zum Beispiel bei einem Krieg. Und tatsächlich kam es nur zwei Jahre nach dem Untergang der
Titanic
zu einem solchen Krieg (Erster Weltkrieg). Die
Titanic
fuhr also nicht in einer sich immer weiter entwickelnden zivilisierten Welt, wie die Zeitgenossen 1912 vielleicht glaubten. Sie fuhr mitten durch große, sich aufbauende Spannungsfelder wie ein kleiner Vogel, der durch große dunkle Gewitterwolken fliegt.
    Die Route führte an der Bruchlinie zwischen zwei mächtigen tektonischen Platten entlang, und betrachtet man diese beiden tektonischen Platten, kommt einem das mächtige, aus Stahl zusammengeschweißte Schiff plötzlich klein und zerbrechlich vor. Wenn sich Machtzentren bekämpfen, dann entladen sich die Spannungen häufig an einem ganz bestimmten Gegenstand, so klein und unbedeutend er im Vergleich zu ihnen selbst auch erscheinen mag. Der Gegenstand kommt quasi unter die Räder und wird zermalmt. Die
Titanic
versank im Vorfeld der Auseinandersetzung zwischen drei Weltreichen: den aufsteigenden amerikanischen und deutschen Imperien (Kaiserreich) und dem um seine Position kämpfenden britischen Imperium.

Die Bruchlinie des angloamerikanischen Imperiums
    Während sich die Spannungen zwischen dem Inselreich Großbritannien und dem kontinentalen Kaiserreich Deutschland bereits aufbauten, »segelte« die
Titanic
an der internen Bruchlinie des entstehenden angloamerikanischen Imperiums aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten entlang. Interessanterweise ging die
Titanic
geographisch gesehen auch genau dort unter, nämlich zwischen den britischen Inseln und den USA . Die
Titanic
fiel dem Kampf zwischen diesen beiden Subimperien zum Opfer.
    Da es sich um einen verdeckten Krieg handelte, wurde er nicht mit Panzern ausgetragen,

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