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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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24. Feb.:
Olympic
verliert angeblich ein Propellerblatt.
2. März: Olympic
kommt ebenfalls ins
Trockendock nach Belfast und liegt nun neben der
Titanic
. 2. April: Probefahrt der
Titanic 3. April:
Titanic
erreicht Southampton.
6. April: Vorbereitungen für die Jungfernfahrt der
Titanic
beginnen/Kohle wird gebunkert.
8. April: Proviant kommt an Bord.
10. April: Beginn der Jungfernfahrt der
Titanic
in Southampton

[home]
    Das Vorspiel:
Olympic
und
Hawke
    Erstaunlicherweise begann der Untergang der
Titanic
nicht etwa am 15. April 1912, dem Tag ihres Sinkens, und auch nicht am 14. April, als sie angeblich von einem Eisberg getroffen wurde. Das Desaster nahm auch nicht am 10. April 1912 seinen Ausgang, dem Tag des Ablegens der
Titanic
in Southampton. Die Katastrophe begann vielmehr spätestens ein halbes Jahr vorher, am 20. September 1911.
    Damals machte sich das Schwesterschiff
Olympic
von Southampton aus zu seiner fünften Reise über den Atlantik auf. Die
Olympic
war das erste aus der »provokanten Flotte« dreier Riesenschiffe der White Star Line, das gebaut worden war: 269 Meter lang, 46053 Bruttoregistertonnen groß, voll beladen 67000 Tonnen schwer, 59000 PS stark und bis zu 23 Knoten (etwa 42 Stundenkilometer) schnell. Ihr sollten noch zwei weitere gewaltige Schwestern folgen, nämlich die
Titanic
und die
Gigantic
.
    Zunächst einmal kosteten die Schiffe aber Geld, nämlich etwa 1,5 Millionen Pfund pro Stück oder nach heutigem Wert etwa 150 Millionen Euro. Die drei Riesen sollten quasi die »Platzhirsche« auf den Weltmeeren werden, insbesondere aber auf der stark frequentierten Nordatlantikroute zwischen Europa und den USA , wo jedes Jahr Millionen Geschäftsleute, Touristen und Auswanderer zwischen Europa und den USA kreuzten. Die Nordatlantikroute war zu jener Zeit die Hauptschlagader des Passagierverkehrs und verband die industriellen Herzen Europas mit jenen der schnell wachsenden Neuen Welt. Und die drei Riesen sollten auf absehbare Zeit die Konkurrenz aus dem Feld schlagen, insbesondere die »königliche« Cunard Line.
     
    An jenem 20. September 1911 also machte sich die nagelneue
Olympic
dreieinhalb Monate nach ihrer Jungfernfahrt am 14. Juni 1911 auf zu ihrer fünften Reise in die Vereinigten Staaten und zurück. Das Kommando führte der Commodore (also der »Chef-Kapitän«) der White Star Line, Edward J. Smith, der später auch die
Titanic
auf ihrer Jungfernreise befehligen würde.
    Die Route Europa–New York gehörte zu seinem Standardrepertoire – ähnlich wie bei einem Busfahrer, der auch jahrelang dieselben Wege fährt. Der Weg der
Olympic
führte aus dem Hafen von Southampton durch die Southampton Waters Richtung Süden auf die Isle of Wight zu. Die Southampton Waters sind ein 15 Kilometer langer Meeresarm, in dem sich die Mündungen der Flüsse Test und Itchens treffen.
    Die vor seiner Mündung in den Ärmelkanal liegende Isle of Wight sieht aus wie ein großes Puzzleteil, das irgendein überdimensionaler Puzzlespieler noch nicht in die Topographie der Küste eingepasst hat. An der Topographie kann man erkennen, dass die Isle of Wight vor Tausenden von Jahren quasi von England abgerissen sein muss. Der »Riss« besteht aus einer breiten Meeresenge zwischen der Insel und dem Festland. Kommt man aus den Southampton Waters auf die Isle of Wight zu, kann man rechts herum in die mehrere Kilometer breite Meeresenge des Solent einbiegen oder links herum in den »Spithead« (siehe Abbildung).
    Kollision zwischen
Olympic
und
Hawke
: Die
Hawke
kommt von links den Solent hinaufgefahren; an der Steuerbordseite der
Olympic
schwenkt sie plötzlich nach links (backbord) und rammt die Steuerbordseite der
Olympic.
[8]
     
    Für die Seefahrt bietet diese Geographie einmalige Bedingungen, weshalb sich hier auch mehrere große Häfen angesiedelt haben. Die Southampton Waters, an denen der Hafen von Southampton legt, sind quasi selbst ein riesiger natürlich geschützter Hafen, der nach Süden wie von einem riesigen Bollwerk durch die Isle of Wight vom englischen Kanal abgeschirmt wird. Auch Solent und Spithead, die Meeresengen zwischen der Insel und dem Festland, werden durch die Isle of Wight vor den Winden und dem offenen Wasser des Kanals geschützt – ebenfalls ideale Bedingungen für Flottenmanöver und die Anlage geschützter Häfen. Ja, um genau zu sein, dürfte in dieser Topographie einer der Gründe für die jahrhundertelange Dominanz der britischen Navy liegen, die hier, im Hafen von

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