Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
eine Menge Kohle. So viel Kohle, dass man damit die
Sprösslinge vor einem langen Knastaufenthalt bewahren kann,
vorausgesetzt, man kennt die entsprechenden Leute. Tja, Herr
Gebhardt, nun sind Sie aber ganz schön ins Schwitzen geraten.
Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir Sie im Auge behalten werden,
Sie und Ihre Freunde.«
    »Ich hab ewig nichts von denen gehört«, stammelte er.
»Das wird sich bestimmt bald ändern, spätestens, nachdem
wir mit ihnen gesprochen haben.«
    »Die wissen doch gar nicht, wo ich wohne.«
    »Och, das können wir ihnen gerne sagen, wenn wir mit ihnen
sprechen. Sie haben doch bestimmt nichts dagegen, oder?«
    »Nein, das will ich nicht, das ...«
    »Warum so nervös? Sie haben doch nicht etwa Angst vor Ihren
... Freunden? Oder doch?« Brandt erhob sich und sah auf
Gebhardt hinunter. »Wir gehen, aber wir kommen wieder. Und
wie gesagt, wir werden Sie im Auge behalten, Sie und Ihre feinen
Freunde.«
    »Das sind nicht mehr meine Freunde!«, schrie Gebhardt. In
seinen Augen stand die nackte Angst. »Ich will mit denen nichts
mehr zu tun haben, kapieren Sie das nicht?!«
    Brandt lächelte und sagte: »Doch, aber es interessiert mich
nicht. Sie waren dabei, als zwei Menschen umgebracht wurden,
oder sollte ich besser sagen, abgeschlachtet? Ich glaube,
abgeschlachtet trifft es besser. Peng, und Guttenhofer war mausetot.
    Bei Laura Körner hat's länger gedauert, vielleicht sogar
ein paar Stunden. Keine Ahnung, wie lange Sie sie vergewaltigt
und misshandelt haben, bevor Sie ihr den Gnadenschuss
gaben. Sie haben wohl gedacht, den Rest Ihres Lebens mit
diesem Verbrechen und dieser Lüge leben zu können, aber Sie
haben nicht mit uns gerechnet. Wir kriegen Sie noch, und dann
bekommen Sie einen ordentlichen Prozess, das verspreche ich
Ihnen. Und dann wird es auch keinen Daddy mehr geben, der
die Brieftasche aufmacht, denn auch dieser Daddy wird in den
Bau wandern. Einen schönen Tag noch, Herr Gebhardt, und
denken Sie dran, wir sehen uns.« Brandt gab Durant ein Zeichen,
blieb stehen und wandte sich noch einmal zu Gebhardt
um. »Auf den Schreck können Sie sich noch ein paar Joints
drehen oder ein paar Pillen einwerfen und sich zudröhnen, bis
Ihr Gewissen schläft. Aber wissen Sie, was das Problem dabei
ist? Das Gewissen schläft immer nur so lange, wie die Drogen
wirken, und ganz ausgeschaltet werden kann es nie, vorausgesetzt,
man hat ein Gewissen. Und Sie haben eins, und zwar ein
verdammt schlechtes. Sie sollten sich mal im Spiegel sehen.
    Bis bald.«
    »Warten Sie«, rief Gebhardt ihnen hinterher. »Wenn Sie mit
Möller und Reiter sprechen, sagen Sie ihnen bitte nicht, wo ich
wohne. Außerdem dürfen Sie das doch überhaupt nicht, es gibt
doch einen Datenschutz.«
    »Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden, um mit der Wahrheit
rauszurücken. Ich will wissen, was im Oktober und Dezember
1995 passiert ist. Die ganzen andern Sauereien, die Sie angestellt
haben, interessieren mich im Augenblick nicht. Nach diesen
vierundzwanzig Stunden ist das Wort Datenschutz aus meinem
Gedächtnis gestrichen. Und jetzt müssen wir los zu Herrn Reiter
nach Offenbach. Oder vielleicht auch erst zu Herrn Möller. Wir
knobeln das aus. Schönen Abend noch.«
    Auf dem Weg nach unten schwiegen Durant und Brandt. Erst
auf der Straße sagte Durant: »War das eine gute Taktik? Was,
wenn Gebhardt die Panik kriegt und abhaut?«
    »Frau Durant, Sie haben ihn doch selbst erlebt. Der haut nicht
ab, der weiß doch gar nicht, wohin. Gebhardt ist so fertig, bei der
nächsten Befragung wird er alles zugeben. Aber das allein wird
uns nicht viel weiterhelfen, wir brauchen auch die Aussage von
mindestens einer weiteren Person, das ist Ihnen klar. Und dann
wären da noch zwei sehr gewiefte Anwälte, die ganz sicher alles
in die Waagschale werfen werden, um ihre betuchte Klientel vor
dem materiellen und sozialen Bankrott zu bewahren.«
    Ohne etwas zu sagen holte Durant ihr Handy aus der Tasche
und rief Kullmer an. »Was hat euer Besuch bei Frantzen ergeben?
«
    »Null, nada, niente. Anwaltsgeschwätz. Angeblich hat er die
Sittler eingestellt, weil sie eine hervorragende Anwältin war und
er sie unbedingt in seiner Kanzlei als Partner haben wollte.
Komm her, dann erfährst du die ganze Geschichte. Lohnt sich
aber nicht, ehrlich.«
    »Ich kann jetzt nicht kommen, Herr Brandt und ich müssen
noch nach Offenbach oder Dieburg, wir überlegen noch. Was hat
Frantzen über die Sittler

Weitere Kostenlose Bücher