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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Sprache, wie ist es gelaufen?
«, fragte er, obwohl er es längst wusste.
    »Och, so lala«, sagte sie, um im nächsten Moment loszujubeln:
»Ich werde am 1. Mai bei euch anfangen! Das ist doch der
Hit, oder?«
    »Wow, gratuliere! Dann haben wir ja eine richtige Kriminalpsychologin
mit fundierter Ausbildung zur Verfügung. Ich find
das toll. Das müssen wir richtig groß feiern. Ich hab da nur ein
Problem. Im Augenblick sind wir an einem ziemlich schwierigen
Fall dran und ...«
    »Hör mal, ich weiß, was wichtiger ist. Die Feier läuft uns nicht
davon. Aber wenn ich euch irgendwie helfen kann ...«
    »Dann lass ich dich das wissen. Was machst du heute?«
    »Faulenzen und mich freuen. Ich muss erst mal runterfahren.
    Vielleicht schau ich heute Abend mal vorbei oder ...«
    »Du kannst auch früher kommen, Marcia würde sich bestimmt
über Gesellschaft freuen.«
    »Klar und danke für alles. Ohne deine Hilfe hätte ich das nie
geschafft.«
    »Ist schon gut. Wir sehen uns dann vielleicht heute Abend.«
    Berger verließ an diesem Tag erst um halb neun das Haus, die
Aktenordner hatte er in seinem Pilotenkoffer verstaut.
    »Pass auf dich auf«, sagte Marcia an der Tür. »Und jetzt raus
und komm nicht zu spät nach Hause, ich will dir wenigstens noch
gute Nacht sagen, bevor ich wieder allein einschlafen muss.«
    Berger fuhr aus der Garage, winkte seiner Frau noch einmal
zu und gab Gas. Die andern werden sich wundern, dachte er auf
der Fahrt ins Präsidium. Noch ahnte er nicht, welche Neuigkeiten
ihn im Präsidium erwarteten.
     

Dienstag, 9.00 Uhr
     
    Bis auf Hellmer waren alle Kollegen bereits im Büro,
dazu noch ein Mann, den Berger nicht kannte. Einen Tick kleiner
als er, etwa Mitte vierzig, in Jeans, Hemd und brauner Lederjacke.
    Berger grüßte in die Runde, stellte den Koffer mit den Akten
neben seinen Schreibtisch und setzte sich.
    »Ist später geworden als geplant«, sagte er, und es klang wie
eine Entschuldigung, war man doch gewohnt, dass er stets als
Erster morgens erschien.
    »Kein Problem, wir sind auch gerade erst gekommen«, erwiderte
Durant und fuhr fort: »Darf ich vorstellen, Hauptkommissar Brandt aus Offenbach, der uns ab sofort unterstützen wird.
Herr Berger, unser Kommissariatsleiter.«
    Berger sah erst kurz Durant an, dann Brandt und streckte die
Hand aus. »Angenehm. Was verschafft uns die Ehre, dass wir mit
Offenbach zusammenarbeiten dürfen?«
    »Ein weiterer Mordfall«, antwortete Durant an Brandts Stelle
knapp. »Gestern Abend wurde die Leiche eines gewissen Bernd
Buchmann am Stadtrand von Offenbach aufgefunden. Genau genommen
Dr. Bernd Buchmann, seines Zeichens Richter. Bis auf
ein paar Abweichungen war es die gleiche Vorgehensweise wie
bei der Sittler. Das Kreuz am Rücken und ein Zettel im Mund mit
dem bekannten Inhalt.«
    Berger kniff die Augen zusammen und meinte: »Erst eine ehemalige
Staatsanwältin, jetzt ein Richter.«
    »Der zurzeit auch fürs Fernsehen tätig war. Gerichtsshow,
wenn Ihnen das was sagt«, warf Brandt trocken ein und beobachtete
Berger unauffällig, um sich ein erstes Bild von ihm zu verschaffen.
    Er hatte schon einiges von Berger gehört, vor allem aus
dessen Glanzzeit als Ermittler, was jedoch etliche Jahre zurücklag.
    »Natürlich sagt mir das was«, murmelte er nachdenklich.
    »Spuren?«
    »Bis jetzt liegen noch keine Ergebnisse vor, lediglich die Fotos
vor Ihnen auf dem Tisch.«
    Berger bemerkte erst jetzt die Fotos, nahm sie in die Hand und
sagte nach einer Weile: »Dr. Bernd Buchmann, ehemals Richter
am Landgericht Darmstadt, und zwar von ... Moment, gleich hab
ich's«, er öffnete seinen Koffer, holte die Unterlagen heraus und
überflog die von ihm gemachten Notizen, »von 1987 bis 1997.
    Danach Familienrichter in Offenbach.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Durant erstaunt.
    Berger verzog keine Miene, als er antwortete: »Ich habe mich
doch gestern Abend mit jemandem getroffen. Sein Name tut, wie
schon gesagt, nichts zur Sache. Er möchte anonym bleiben, weil
er Angst vor gewissen Leuten hat. Und ich kann Ihnen versichern,
seine Angst ist berechtigt. Trotz allem hat er mir äußerst wichtige
und auch hilfreiche Informationen zuteilwerden lassen. Unter
anderem recht umfangreiches Aktenmaterial zu Vorgängen, die
sich vor gut zehn Jahren ereignet haben. Und dabei wird nicht
nur der Name Sittler, sondern auch des Öfteren der eines Dr.
Bernd Buchmann erwähnt«, erklärte Berger mit gerunzelter
Stirn, lehnte

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