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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Apotheke hatte leider schon geschlossen.«
    »Wie lange sind wir denn schon hier?«, fragte sie und rieb sich den schmerzenden Arm, um die Durchblutung anzuregen.
    »Ein paar Stunden. Sie haben ziemlich unruhig geschlafen.
    Der bittere Geschmack in Ihrem Mund stammt von einem Stärkungsmittel aus Wurzelextrakt. Als das Boot umgekippt ist, sind Sie mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt.«
    Sie erinnerte sich plötzlich wieder an das weiße tosende Wasser. »Die Stromschnellen! Warum sind wir nicht tot?«
    Chi deutete zum Himmel empor. »Wissen Sie das nicht mehr?«
    Der
Helikopter.
Ihre Erinnerung war bruchstückhaft wie eine Schachtel voller Puzzleteile. Der Professor und sie saßen in dem Prahm und hatten kein Benzin mehr.
    Die starke Strömung zog sie auf die Felsen zu. Dann wurde das Donnern des tödlichen Gewässers von einem lauten Rattern übertönt. Der rotweiße Hubschrauber, den sie zuvor schon gesehen hatten, kreiste über dem Fluss.
    Gamay wusste noch, wie sie gedacht hatte, dass jetzt alles vorbei sein würde. Hinter ihnen die bewaffneten
chicleros,
vor ihnen die schäumenden Stromschnellen und über ihnen der Helikopter. Dann stieß der Hubschrauber wie eine Walküre herab und schwebte zwischen dem Prahm und den Stromschnellen dicht über dem Fluss. Die Druckwelle des wirbelnden Rotors wühlte das Wasser auf und rief kreisförmige Wellen hervor, die den Kahn aus der Strömung lenkten und in Richtung Land schoben. Aber das leichte Aluminiumboot wurde zu heftig durchgeschüttelt. Nur wenige Meter vor dem grasbewachsenen Ufer schlug der Prahm um.
    Gamay wurde regelrecht hinauskatapultiert. Und dann
rums!
    Ihr Kopf prallte gegen etwas Hartes. Ihr Blick verschwamm, und ihre Zähne schlugen zusammen. Ein weißer Blitz. Dann barmherzige Dunkelheit.
    »Der Helikopter hat uns gerettet«, sagte sie.
    »Sieht ganz so aus. Es würde Ihnen weitaus besser gehen, wenn Sie nicht versucht hätten, mit Ihrem Kopf einen Fels zu spalten. Sie haben den Stein nur gestreift, aber das hat ausgereicht, Sie bewusstlos zu schlagen. Ich habe Sie an Land gezogen und dann durch das Unterholz bis hierher. Dann habe ich die Wurzeln und Blätter für den Umschlag gesammelt. Die Nacht über haben Sie unstet geschlafen und vielleicht einige merkwürdige Träume gehabt. Die Medizin, die ich Ihnen verabreicht habe, ist eine Art Halluzinogen.«
    An einen der Träume konnte sich Gamay noch erinnern. Paul war hoch über ihr und rief ihren Namen. Seine Worte erschienen in einer Comicsprechblase. Dann verschwand er in einer Dampfwolke.
    »Vielen Dank für alles«, sagte Gamay und fragte sich, wie der kleine und nicht mehr ganz junge Professor es wohl geschafft hatte, sie aus dem Wasser und in den Wald zu zerren. »Was ist mit den Männern, die uns verfolgt haben?«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Ich habe in all dem Durcheinander kaum auf sie geachtet, denn ich hatte beide Hände voll damit zu tun, uns in Sicherheit zu bringen. Ich glaube, ich habe ein paar Schüsse gehört. Aber seitdem ist es ruhig geblieben. Vielleicht glauben sie, wir wären tot.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Darüber habe ich auch gerade nachgedacht, als unser geschuppter Freund aufgetaucht ist. Kommt darauf an, wie lange er noch schläft. Ich würde gern meine Machete wieder haben. In diesem Land könnte das den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Ruhen Sie sich eine Weile aus. Falls Gelbbart nicht aufwacht, müssen wir uns etwas anderes ausdenken. Ich habe eine n Pfad gesehen, den wir uns nachher genauer anschauen können. Vermutlich wird er von den
chicleros
benutzt, um die Stromschnellen zu umgehen. In der Zwischenzeit sollten wir uns ein Stück weit entfernen.
    Womöglich hat Gelbbart schlechte Laune, wenn er wieder zu sich kommt.«
    Gamay hatte nichts dagegen. Chi half ihr auf die Beine. Sie fühlte sich zittrig und kam sich vor wie ein neugeborenes Fohlen. Als sie sich genauer umschaute, erkannte sie eine kleine, vom Sonnenlicht gesprenkelte Lichtung, die von Bäumen und Sträuchern umgeben war. Sie gingen auf die andere Seite der Lichtung. Chi entfernte den Breiumschlag und verkündete, ihre Beulen und Blutergüsse seien so gut wie verschwunden. Er sagte, er würde einige Beeren pflücken, um den ärgsten Hunger zu stillen, während sie darauf warteten, dass die Schlange ihren Schönheitsschlaf beendete. Gamay war noch immer müde. Sie legte sich ins Gras zurück und schloss die Augen. Kurz darauf schreckte sie auf.
    Ein Zweig hatte laut

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