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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Männer niemandem sonst von ihren Erlebnissen berichten können. Kolumbus mag ein Gauner sein, aber er ist kein Mörder. Der Vorfall lässt ihn nicht mehr los.«
    »Ein plausibles Szenario.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, was für eine Art Bruderschaft das gewesen ist, Julien?«
    »Leider nicht im Geringsten. Nach dem Essen setze ich mich gleich wieder an meine Bücher. Wo wir gerade davon sprechen …ah, die thailändische Fischsuppe.«
    Perlmutter hatte gesehen, dass die Erste der vielen Speisen zu ihrem Tisch unterwegs war.
    »Während Sie damit beschäftigt sind, werde ich Yaeger bitten, zu diesem Thema seine Computerdateien zu durchforsten.«
    »Hervorragend«, sagte Perlmutter. »Jetzt habe ich eine Frage.
    Im Gegensatz zu mir verfügen Sie vorwiegend über praktische und weniger über historische Kenntnisse des Ozeans. Was ist
Ihre
Meinung über diesen sprechenden Stein, den Kolumbus erwähnt hat, diese
torleta
der Alten, die in dem Brief beschrieben wurde?«
    »Frühe Navigationstechniken haben mich schon immer fasziniert«, sagte Austin. »Ich halte ihre Entwicklung für einen gewaltigen intellektuellen Fortschritt der Menschheit. Zur Lösung des Problems der Fortbewegung von einem Ort zum anderen mussten unsere Vorfahren so abstrakte Konzepte wie Zeit, Raum und Entfernung zur Anwendung bringen. Ich bin begeistert davon, einfach auf einen Knopf zu drücken, und schon verrät mir ein Satellitensignal, wo genau ich mich auf diesem Erdball befinde. Aber ich glaube, wir verlassen uns zu sehr auf elektronische Spielereien. Sie können kaputtgehen. Und wir verstehen beinahe zwangsläufig immer weniger von der natürlichen Ordnung der Dinge, der Bewegung von Sonne und Sternen oder den Besonderheiten der See.«
    »Nun, dann lassen wir diese elektronischen Spielereien doch mal beiseite«, sagte Perlmutter. »Versetzen Sie sich in die Lage von Kolumbus. Wie würden Sie sich an Ihre
torleta
herantasten?«
    Austin dachte kurz über diese Frage nach. »Kommen wir zunächst auf seine frühere Reise zurück. Ich bin auf einer Insel gestrandet und werde zu einer Art Stein oder Tafel mit seltsame n Inschriften geführt. Die Einheimischen erzählen mir, es handle sich um den Schlüssel zu einem großen Schatz. Ich nehme den Gegenstand zurück nach Spanien, aber niemand kann mir sagen, worum es sich handelt. Außer, dass dieses Ding sehr alt ist. Ich betrachte es mit den Augen eines Seemanns. Die Markierungen ähneln in gewisser Weise der Art von Zeichentafel, die ich während meines gesamten Berufslebens benutzt habe. Das Ding ist zu schwer, um es mit mir herumzuschleppen, also wähle ich die nächstbeste Lösung. Ich lasse, basierend auf den Inschriften, Karten anfertigen und setze die Segel. Da ist nur ein Problem: So ganz verstehe ich die Sache immer noch nicht. In meinem Wissen gibt es eine Lücke.«
    »Was für eine Lücke, Kurt?«
    Austin überlegte eine Weile. »Schwer zu sagen, wenn man nicht weiß, wie diese
torleta
tatsächlich aussieht, aber ich schildere Ihnen mal eine hypothetische Situation. Mal angenommen, ich bin ein Seemann aus der Zeit des Kolumbus, und jemand gibt mir eine Satellitenkarte. Die Darstellung der geographischen Details würde mir schon irgendwie weiterhelfen, aber die Linien mit den Koordinaten der Langstreckennavigation würden für mich keinen Sinn ergeben.
    Ich wüsste nichts von elektronischen Signalen, die von Stationen an Land ausgesendet werden, oder von Empfängern, die diese Signale in exakte Ortsangaben umwandeln können. Sobald ich mich auf dem Wasser außer Sichtweite der Küste befände, müsste ich wieder auf meine traditionellen Methoden zurückgreifen.«
    »Eine höchst anschauliche Analyse. Sie sagen also, sobald Kolumbus in See gestochen war, konnte ihm die
torleta
der Alten nur noch begrenzt nützlich sein.«
    »Das vermute ich. In Ortegas Büchern steht, Kolumbus habe den zeitgenössischen Navigationsinstrumenten nicht allzu viel Vertrauen entgegengebracht. Vielleicht konnte er auch einfach nur nicht besonders gut mit ihnen umgehen. Er war ein Seemann alter Schule und hatte das Navigieren noch ohne Besteck gelernt. Auf seiner ersten Reise war er mit dieser Methode noch durchaus gut über die Runden gekommen. Er wusste, auf dieser letzten Reise müsste er präzise sein, also hat er jemanden angeheuert, der sich mit dem Gebrauch der Navigationsinstrumente auskannte.«
    »Interessant, vor allem angesichts der letzten Passage des Briefs, die von dem Gehilfen des Steuermanns

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