Das Todeswrack
NUMA-Männern und dem Kapitän der
Monkfish
und machte sich mit Antonio in seiner Jacht auf den Weg. Austin versprach, die Überlebenden der
Doria
über jeden Schachzug der NUMA auf dem Laufenden zu halten.
Die
Monkfish
bahnte sich einen Weg durch die verbleibenden Nebelschwaden und umrundete Cape Cod. Bald darauf konnten sie die Lichter der Flugzeuge sehen, die den Logan Airport ansteuerten oder soeben von dort gestartet waren. Sie fuhren an den Inseln vor der Hafeneinfahrt von Boston vorbei und legten an einem Pier in der Nähe des Aquariums an. Austin setzte sich per Telefon mit dem aufgeregten Dr. Orville in Verbindung und bat ihn, einen Lastwagen zu organisieren, der den Stein abholen würde. Austin und Zavala folgten dem Laster nach Harvard und sorgten dafür, dass die Stele unter sicheren Verschluss genommen wurde. Orville sagte, er würde, falls nötig, eine Nachtschicht einlegen, um die Inschriften zu entziffern. Dann bot er ihnen eine Unterkunft an. Austin lehnte die Einladung dankend ab. Er und Zavala waren nach den Anstrengungen des Tages ziemlich erschöpft und wollten am nächsten Morgen einen frühen Rückflug nach Washington erwischen. Nach einem leichten Abendessen genehmigten sie sich mit McGinty noch einen irischen Whiskey als Schlummertrunk, krabbelten in ihre Kojen und schliefen beinahe im selben Moment ein.
Das röhrenförmige, grün verglaste Hochhaus des NUMA-Hauptquartiers erschien ihnen wie der ersehnte heimatliche Leuchtturm, während das Taxi sie durch die unberechenbaren Wogen des Washingtoner Straßenverkehrs transportierte. Kurt und Joe hatten die Fähre zum Logan Airport genommen und waren am frühen Vormittag in Washington eingetroffen.
McGinty hatte sich von Austin mit einem durch Mark und Bein gehenden Schlag auf die Schulter und dem höchsten denkbaren Lob verabschiedet. Kurt, so verkündete er, sei aus dem gleichen Holz wieder alte Austin geschnitzt.
»Ich frage mich, was die Trouts herausgefunden haben«, riss Zavalas Bemerkung ihn aus seiner Nachdenklichkeit.
Am Abend zuvor hatte Austin ihre Teamkameraden von Bord des Schiffs aus angerufen, um ihnen von dem Kampf in der
Doria
und der Bergung des Steins zu berichten. Gamay sagte, sie und Paul verfügten über neue Erkenntnisse, die sie ihnen am nächsten Tag erläutern würden. Austin war zu müde, um nachzuhaken, worum es sich dabei handelte. Die Trouts warteten bereits mit Hiram Yaeger in dem privaten Konferenzraum, in dem sie ihre erste Besprechung abgehalten hatten. Eine Minute später kam Rudi Gunn und sagte, Sandecker sei zum Brunch im Weißen Haus. Dem Vizepräsidenten hätte Sandecker notfalls abgesagt, dem Präsidenten jedoch nicht.
Gamay eröffnete das Treffen. »Sie wissen alle schon darüber Bescheid, also werde ich nicht näher auf die Einzelheiten meines Dschungelabenteuers mit Dr. Chi in Yukatan eingehen.
Wie Ihnen bekannt ist, haben wir einen Haufen gestohlener Maya-Artefakte gefunden, die außer Landes geschafft werden sollten. Das Lager hatte eine relativ gute Anbindung an das örtliche Straßen- und Wasserwegenetz. Die vielen hundert Objekte stammen von einer Reihe bedeutender Fundstätten, die den Archäologen bislang nur zum Teil bekannt sind. Als Dr. Chi die Gegenstände sichtete, fand er neben Keramiken auch eine Anzahl von steinernen Abbildungen, die offenbar mit einer Diamantsäge aus den Maya-Gebäuden herausgeschnitten worden waren. Das ungewöhnliche Bootsmotiv, das sich darauf findet, muss irgendwie die Aufmerksamkeit der
chicleros
erregt haben. Dr. Chi vermutet, dass die Steine aus Tempelobservatorien stammen, die Ähnlichkeit mit einem Gebäude besitzen, das er mir an der als MIT bezeichneten Maya-Stätte gezeigt hat. Es gab nur ein Problem: Der Herkunftsort der Steine war nicht angegeben.«
Sie hielt inne, und Trout verteilte einen Stapel Mappen an die Anwesenden. Gamay wartete ab, bis das anfängliche Rascheln des Papiers erstarb.
»Das erste Blatt zeigt acht Skizzen, die Dr. Chi angefertigt hat«, fuhr sie fort. »Diese Profile stehen als Sinnbilder für den Maya-Gott Quetzalcoatl, der auch unter dem Namen Kukulcan bekannt war. Auf den ersten Blick scheinen die Zeichnungen identisch zu sein, aber bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine Unterschiede.«
Yaeger bewies aufs Neue seinen Scharfblick. »Bei dem hier ist der Kiefer ein bisschen ausgeprägter«, sagte er. »Und dieser da hat dickere Augenbrauen.«
Gunn schaute auf die Skizzen. »Die Nase
dieses
Kerls sieht aus, als wäre er in
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