Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
verwundeten Schiffs kämpften Männer in metallenen Anzügen mit altertümlichen Waffen um ihr Leben.
    Ein Schatten huschte durch die Öffnung und verschwand.
    Verdammt.
    »Zu spät, Joe.« Austin hielt an. »Er ist draußen.«
    »Du hast gesagt, es seien sechs. Einer ist mit dem Lastwagen abgestürzt. Einen weiteren hast du erledigt, und der dritte spielt Brummkreisel. Bleiben noch drei.«
    »So lautet meine Schätzung, aber ich würde nicht darauf schwören. Denk an meinen Rechenfehler auf der
Nereus

    »Wie könnte ich den je vergessen? Für einen Beamten ziemlich nah dran, wie es so schön heißt. Lass uns das hier zu Ende bringen«, sagte er gelangweilt. »Ich bin höllisch erschöpft, ich muss pinkeln, und ich bin diesen Samstag mit einer wunderhübsche n Landwirtschaftslobbyistin verabredet. Das Mädchen hat so tiefblaue Augen, wie du sie noch nie zu Gesicht bekommen hast, Kurt.«
    Eines Tages würden Wissenschaftler eine Methode entwickeln, Zavalas Libido anzuzapfen, und damit der Menschheit eine der stärksten Energiequellen des Universums erschließen, dachte Austin.
    »Ich möchte auf gar keinen Fall zwischen dir und deinem Sexualtrieb stehen, Joe. Das könnte gefährlich werden. Du bist der Waffenoffizier. Hast du nicht noch etwas für uns im Ärmel?«
    »Ich glaube, ich sehe den Schlauch des Schneidbrenners.«
    Zavala stieg einige Meter empor und packte das baumelnde Werkzeug. »Hab ihn. Mal sehen, wofür der gut ist. Hey, der Stein ist weg.«
    Austin folgte ihm, bis sie sich beide fast unmittelbar unter dem großen Loch in der Flanke des Schiffs befanden. An der Stelle, an der zuvor die Steintafel an ihren luftgefüllten Pontons geschwebt hatte, schwammen jetzt nur noch ein paar neugierige Fische.
    »Sie haben ihn geklaut, während wir beschäftigt gewesen sind.« Austin stellte sich vor, wie der Raub wohl abgelaufen war. »Man braucht mindestens zwei Männer, um diese Last durchs Wasser zu manövrieren. Und die beiden hätten alle Hände voll zu tun. Die würden nie damit rechnen, dass wir sie verfolgen.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, entgegnete Zavala. Er warf den nutzlosen Schneidbrenner weg, und dann setzten sie beide ihre vertikalen Schubdüsen in Gang und schossen aus dem Schiff in die offene See. Sie befanden sich nach wie vor tief unten im kalten, dunklen Atlantik, aber Austin war froh, der klaustrophobischen Schwärze im Innern der
Doria
zu entkommen.
    Die Taucherglocke war verschwunden, und die einzige Helligkeit drang schwach von der Oberfläche zu ihnen herab.
    Der riesige Rumpf der
Andrea Doria
erstreckte sich in beide Richtungen. In ihrer unmittelbaren Nähe war er grau gefärbt, aber schon nach wenigen Metern wirkte er tiefschwarz. In einiger Entfernung sah Austin einen metallischen Schimmer, aber der hätte auch von einem Fisch stammen können.
    Er wünschte, er könnte die Hände zum Gesicht heben und sich die Augen reiben. So aber blieb ihm lediglich die Möglichkeit, sie fest zu schließen und dann wieder zu öffnen. Es half nichts.
    Bloß die endlose bläuliche Eintönigkeit.
    Halt.
    Da war es wieder. Ganz sicher. »Ich glaube, ich sehe sie in der Nähe des Bugs.«
    Sie stiegen höher, stoppten die Aufwärtsbewegung und glitten seitlich versetzt auf den Bug zu. Zavala sah eine Bewegung und machte Austin darauf aufmerksam. Es war der Stein, der auf seinen Pontons schwebte. Zwei Taucher, einer auf jeder Seite, schoben ihn voran. Eine Schleppleine erstreckte sich vor ihnen in die Finsternis und wurde vermutlich von einem noch nicht sichtbaren Taucher gezogen.
    »Wir versuchen sie zu bluffen. Du leuchtest, ich schieße.«
    Die Scheinwerfer tauchten den Stein und seine beiden Begleiter in helles Licht.
    Die Taucher beschleunigten ihr Tempo, als hofften sie, ihre Verfolger abhängen zu können. Austin gab einen Schuss ab und versuchte, keinen der Bergungsschläuche zu treffen. Er hatte den Eindruck, das Projektil sei von dem Stein abgeprallt. Die Männer flohen in die Dunkelheit. Die Schleppleine sank nach unten. Der Stein kam neben der ehemaligen Brücke der
Doria
langsam zum Stillstand.
    »Lass sie abhauen, Joe. Wir müssen uns um unsere Stele kümmern.«
    Sie schwebten herab und machten sich zusammen mit der Steintafel auf den Rückweg zur Mitte des Rumpfes, wo McGinty sie mit der Glocke erreichen konnte. Es ging nur langsam voran, denn sie mussten gegen die Strömung ankämpfen, die über dem Schiff in ihre Richtung verlief.
    Eine Stimme meldete sich knisternd in Austins

Weitere Kostenlose Bücher