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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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umsetzen?«
    »Zuerst ergab es keinen Sinn«, sagte Paul. »Vor ein paar tausend Jahren stand die Venus an einem anderen Punkt des Himmels. Also mussten wir ein wenig zurückrechnen. Wir vermuten, dass der V-förmige Einschnitt zwischen den Kiefern, wo man hier das Boot sieht, den Ort bezeichnet, an dem sich
irgendetwas
befindet.«
    Austin hatte noch eine Frage. »Wie lange dauert es nach eurer Meinung, bis Halcon die gleichen Schlüsse gezogen haben wird?«
    Die Trouts sahen sich an. »Es gab Berichte über Diebstähle von Kolumbusdokumenten und -papieren der Maya aus verschiedenen Museen«, sagte Paul. »Ich vermute, Mr. Halcon versucht, das Puzzle zusammenzusetzen, aber wir haben den Stein, und jetzt wissen wir, wie man ihn benutzen muss.«
    »Wir sollten uns lieber beeilen. Halcon ist gerissener, als wir glauben«, sagte Austin.
    Gunn räusperte sich und schob die Blätter vor sich zu einem ordentlichen Stapel zusammen. »Bei allem nötigen Respekt, Kurt, vielleicht sollten wir erst mal herausfinden, worum es hier überhaupt geht, bevor wir uns in das Maul von Kukulcan stürzen. Angefangen mit Halcon und dem Grund dafür, weshalb er so viel Ärger macht.«
    »Ich verstehe. Okay, dann fange ich mal an. Hier ist meine Theorie. Halcon ist wie Kolumbus hinter dem phönizische n Schatz her, der aus Karthago gerettet wurde. Der Schlüssel zu dem Versteck liegt in den präkolumbischen Artefakten verborgen. Er will nicht, dass jemand anders in seinem Revier wildert, also vernichtet er die Beweise und tötet all jene, die sie entdeckt haben.«
    »Ich habe auch schon in diese Richtung gedacht, und ich glaube, Sie haben völlig Recht«, sagte Gunn. »Aber das ist nur ein Teil des Bilds. Ich habe Yaeger gebeten, ein detailliertes Dossier über Halcon anzulegen. Erzählen Sie uns etwas über seine Finanzen, Hiram.«
    Yaeger schaute auf einen Computerausdruck, der vor ihm lag.
    »Wenn man das Vermögen seiner Familie und den verzweigten Firmenbesitz zusammenrechnet, ist er einige Milliarden schwer, und das ist noch eine sehr zurückhaltende Schätzung.«
    »Danke, Hiram. Und genau das beunruhigt mich, Kurt. Warum sollte Halcon all diese Mühe auf sich nehmen, Leute ermorden, Sie auf der
Andrea Doria
angreifen und versuchen, den so genannten sprechenden Stein zu stehlen? Nur, damit er einen Schatz finden kann, egal wie sagenhaft? Er hat mehr Geld, als jeder normale Mensch sich jemals wünschen würde.«
    »Vielleicht haben Sie Ihre Frage schon selbst beantwortet«, entgegnete Austin. »Sie sagen, jeder
normale
Mensch. Nach dem, was Zavala uns über die Hinrichtungen bei dem Ballspiel erzählt hat, scheint Halcon ein Verrückter zu sein.«
    »Diese Möglichkeit habe ich ebenfalls in Betracht gezogen.
    Aber ich glaube, Señor Halcon ist sehr viel mehr als nur ein gelangweilter reicher Exzentriker, der die Schatzsuche zu seinem Hobby erklärt hat. Hiram, würden Sie bitte das andere Material zusammenfassen, das Sie über diesen Gentleman gesammelt haben?«
    Yaeger rückte seine Nickelbrille zurecht. »Francisco Halcon wurde in Spanien geboren«, sagte er. »Seine Familie lässt sich mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen.
    Halcon
ist das spanische Wort für Falke. Anscheinend handelt es sich dabei nicht um den ursprünglichen Familiennamen, aber den konnte ich leider nicht herausfinden. Er hat teure Privatschulen in der Schweiz besucht und dann die englische Universität von Oxford. Er wurde Stierkämpfer und unter dem Namen El Halcon bekannt. Anfangs hielt er sich sogar recht gut, aber dann nahm seine Karriere durch einen Skandal ein jähes Ende. Es hieß, er habe die Spitze seiner Klinge vergiftet, so dass der Stier auch dann sterben würde, falls er die lebenswichtigen Organe verfehlte.«
    »Sehr unsportlich für einen Oxford-Absolventen«, sagte Austin mit gekünsteltem britischen Akzent.
    »Wäre er aus Cambridge, na gut. Aber nicht Oxford«, sagte Zavala.
    Yaeger zuckte mit den Achseln. »Nach seiner Zeit in der Stierkampfarena ist er in eines der Familienunternehmen eingestiegen. Die Halcons waren vor und während des Kriegs dick mit dem Diktator Franco und dem spanischen Militär befreundet und haben viel Geld in der Rüstungsindustrie verdient. Nach Francos Tod kehrte der König zurück und führte die Demokratie wieder ein. Halcons Geschäfte gerieten unter Verdacht. Laut Interpol glaubte man, es gäbe einen Zusammenhang zwischen ihm und dem organisierten Verbrechen in Spanien. Er verließ das Land und kam nach Mexiko.

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