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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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europäische Waffenhändler fließen. Halcon muss so schnell wie möglich Geld nachschießen, wenn er nicht seine Kreditwürdigkeit verlieren will. Und das bedeutet wiederum, dass er alles daransetzen wird, den Schatz zu finden.«
    »Was ist mit unseren Streitkräften?«
    »In Alarmbereitschaft. Aber selbst wenn man ihn mit militärischen Mitteln aufhält, wird es eine Menge unschuldiger Opfer geben.«
    »Es gibt noch einen Weg, ihn aufzuhalten. Kein Schatz, keine Revolution«, sagte Zavala.
    »Danke, Paul und Gamay«, sagte Austin. »Ihr und Dr. Orville habt großartige Arbeit geleistet und uns auf die richtige Fährte gebracht.« Er stand auf und musterte die Gesichter der anderen Anwesenden. »Jetzt sind wir an der Reihe«, sagte er mit entschlossener Miene.
    Der elegante Speiseraum lag größtenteils im Dunkeln. Nur in der Mitte war noch ein Tisch erleuchtet. Angelo Donatelli saß an der Ausarbeitung des Menüs für den folgenden Tag. Sein Restaurant war im Stil Nantuckets eingerichtet, aber im Gegensatz zu anderen Lokalen mit ähnlicher Dekoration stammte die hiesige Innenausstattung nicht aus dem Katalog eines Versandhauses. Die Harpunen und Flensmesser hatten sich tatsächlich einst durch Walfleisch gebohrt, und die primitiven Gemälde der Segelschiffe waren allesamt Originale. Antonio saß gegenüber von Donatelli und hatte vor sich auf der makellos weißen Tischdecke eine italienische Zeitung ausgebreitet. Hin und wieder nippten die beiden an ihrem Amaretto. Sie wussten nicht, dass sie Gesellschaft bekommen hatten, bis eine leise Stimme ertönte: »Mr. Donatelli?«
    Angelo schaute auf und sah zwei Gestalten unmittelbar außerhalb des Lichtkreises der Lampe stehen. Wie, zum Teufel, waren diese Leute hier hereingekommen? Er hatte die Vordertür eigenhändig abgeschlossen. Die Tatsache, dass jemand außerhalb der Öffnungszeiten zu Besuch kam, überraschte ihn hingegen nicht. Um bei ihm einen Tisch zu bekommen, musste man mehrere Wochen im Voraus reservieren, und die Leute stellten alles Mögliche an, um diese Frist zu verkürzen.
    Außerdem kam ihm die Stimme vage vertraut vor, also ging er davon aus, dass es sich um einen seiner Gäste handelte.
    »Ich bin Angelo Donatelli«, sagte er höflich wie immer. »Ich fürchte, Sie sind zu spät gekommen, denn das Restaurant ist bereits geschlossen. Wenn Sie freundlicherweise morgen anrufen würden, wird mein Personal sich nach Kräften bemühen, Ihren Wünschen zu entsprechen.«
    »Sie können meinen Wünschen entsprechen, indem Sie Ihren Mann auffordern, seine Waffe auf den Tisch zu legen.«
    Antonio nahm den Revolver vom Schoß, den er aus seinem Schulterholster gezogen hatte, und legte ihn langsam auf den Tisch.
    »Falls Sie uns ausrauben wollen, sind Sie ebenfalls zu spät hier«, sagte Donatelli. »Die gesamten Tageseinnahmen befinden sich bereits bei der Bank.«
    »Wir sind nicht hergekommen, um Sie auszurauben. Wir sind hier, um Sie zu töten.«
    »Uns zu töten?
Wir wissen nicht mal, wer Sie sind.«
    Als Reaktion darauf trat die Gestalt ins Licht vor. Der dunkelhäutige schlanke Mann nahm Antonios Waffe und steckte sie in den Gürtel seines schwarzen Anzugs. Angelos Blick verharrte einen Moment lang auf der Pistole des Fremden, auf deren Lauf ein Schalldämpfer geschraubt war. Viel mehr erschreckte ihn jedoch das schmale dunkle Gesicht des Mannes.
    Er hatte dieses Gesicht in einem Traum gesehen. Nein. In einem
Alptraum.
Nur für den Bruchteil einer Sekunde hatte im Frachtraum des sinkenden Schiffs einer der Mörder in seine Richtung geschaut. Unglaublich, dass der Mann in mehr als vierzig Jahren nicht gealtert war.
    »Ich habe Sie auf der
Andrea Doria
gesehen«, sagte Donatelli verblüfft.
    Der schmale Mund des Mannes verzog sich zu einem kalten Lächeln. »Sie können sich Gesichter gut merken«, sagte er.
    »Aber das damals war mein verstorbener Vater. Er hat mir erzählt, er habe in jener Nacht gespürt, dass noch jemand in diesem Laderaum war. Aber wir beide, Sie und ich, sind uns dennoch nicht ganz unbekannt. Ich habe bei einer Gelegenheit mit Ihnen telefoniert.«
    Jetzt erinnerte sich Donatelli wieder an jenen Anruf, der ihn mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und ihn und seine Familie bedroht hatte.
    »Die
Bruderschaft«,
flüsterte er.
    »Über ein gutes Namensgedächtnis verfügen Sie also auch.
    Leider haben Sie sich nicht an meine Warnung erinnert, was passieren würde, falls Sie den Mund nicht halten.
    Normalerweise kümmere ich mich

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