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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Kilometerzahl. Wenn man in diesem Teil der Welt nur lange und weit genug läuft, stolpert man automatisch über eine Hinterlassenschaft meiner geschäftigen Vorfahren. Und jetzt verraten Sie mir, welches Interesse eine Meeresbiologin an der Arbeit einer nach Knochen buddelnden Landratte wie mir hat.«
    »Ich habe eine kuriose Bitte, Dr. Chi. Wie Sie aus meinem Lebenslauf ersehen konnten, habe ich vor meiner Hinwendung zu den lebenden Dingen selbst nach alten Knochen gegraben, wenngleich unter Wasser. Im Lauf der Jahre habe ich meine beiden Interessengebiete kombiniert. Immer wenn ich in eine neue Gegend komme, halte ich nach alten künstlerischen Interpretationen des Meereslebens Ausschau. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Kammmuschel. Die Kreuzfahrer haben sie sich als Emblem gewählt. Man findet aber auch Gemälde und Steinmetzarbeiten von Muschelschalen, die Tausende von Jahren in die Vergangenheit zurückreichen, bis zu den Griechen und Römern und sogar darüber hinaus.«
    »Ein interessantes Hobby«, sagt e Chi.
    »Es ist nicht unbedingt ein Hobby, obwohl ich Spaß daran habe und es entspannend finde. Es gestattet mir einen Blick in die Vergangenheit, bevor man damit anfing, wissenschaftliche Zeichnungen anzufertigen. Ich schaue mir ein Gemälde oder eine Skulptur an und bekomme einen Eindruck davon, wie eine bestimmte Art vor Hunderten oder Tausenden von Jahren ausgesehen hat. Durch den Vergleich mit den heute existierenden Vertretern der Gattung kann ich herausfinden, ob eine genetische Evolution oder Mutation stattgefunden hat. Ich überlege derzeit, ein Buch über meine Sammlung zu schreiben.
    Sind Ihnen irgendwelche archäologischen Stätten bekannt, an denen sich Abbildungen des Meereslebens finden? Ich suche nach Fischen, Schalentieren, Korallen. Jegliches Meeresgetier, das einem Kunsthandwerker der Maya ins Auge gefallen sein könnte.«
    Chi hatte ihr aufmerksam zugehört. »Was Sie da tun, ist faszinierend. Und es ist die Mühe wert, denn es beweist, dass die Archäologie keinesfalls eine tote Wissenschaft ohne jeglichen Nutzen ist. Leider haben Sie Ihr Anliegen nicht bereits am Telefon genauer erläutert. Das hätte Ihnen die Fahrt hierher erspart.«
    »Kein Problem, ich wollte Sie sowieso persönlich kennenlernen.«
    »Ich bin froh, dass Sie hergekommen sind, aber die Objekte der Maya-Kunst waren zumeist Vögel, Jaguare und Schlangen.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach würden eventuelle Darstellungen des Meereslebens auch derart stilisiert ausfallen, dass kaum eine Ähnlichkeit mit den Abbildungen in einem Biologiebuch festzustellen wäre. Wie diese Papageienreliefs, die nach Ansicht mancher Leute wie Elefanten aussehen.«
    »Das macht es nur noch interessanter. Ich muss nicht sofort zum NUMA-Schiff zurück. Wenn Sie mir den Weg zu einer der Ruinen beschreiben könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    Er dachte kurz nach. »Da ist eine Stätte ungefähr zwei Stunden von hier. Ich bringe Sie hin. Sie können sich dort ein wenig umschauen. Vielleicht finden Sie etwas.«
    »Macht es Ihnen auch nicht zu viel Mühe?«
    »Überhaupt nicht.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Wir werden um die Mittagszeit dort eintreffen, ein paar Stunden bleiben, und am späten Nachmittag sind wir zurück. Sie wären noch bei Tageslicht wieder beim Forschungsschiff.«
    »Das hört sich gut an. Wir können meinen Jeep nehmen.«
    »Brauchen wir nicht«, sagte er. »Ich habe eine Zeitmaschine.«
    »Wie bitte?« Sie war nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
    »Da hinten ist ein Badezimmer. Warum machen Sie sich nicht ein wenig frisch, während ich das Mittagessen einpacke?«
    Gamay zuckte mit den Achseln. Sie holte ihren Rucksack aus dem Jeep, kehrte dann ins Haus zurück, wusch sich das Gesicht und kämmte ihr Haar. Als sie aus dem Badezimmer kam, klappte Chi soeben eine Kühlbox zu.
    »Wo steht die Zeitmaschine?«, fragte sie. Langsam fand sie Geschmack an diesem Spiel.
    »Sie befindet sich im temporalen Transportmodul«, erwiderte er in vollem Ernst und führte sie nach draußen. Die Schrotflinte nahm er mit. »Man weiß nie, ob man nicht ein paar Vögel zu Gesicht bekommt.«
    Sie gingen um das Laborgebäude herum und folgten einem Pfad, der zu einer weiteren Eingeborenenbehausung führte.
    Diese besaß allerdings keine Wände, sondern bestand lediglich aus einem Dach auf vier Eckpfählen. Unter dem Palmendach stand ein blauer Humvee mit Vierradantrieb.
    Gamay stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »
Das
ist

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