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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Fische aus dem Wasser.
    Aus dem Schiff ragten dermaßen viele Speere empor, dass es dem Rücken eines Stachelschweins ähnelte. Die Waffen lagen in den Händen von Männern, deren Kopfbedeckung aussah wie ein Footballhelm. Andere Männer bedienten die langen Ruder, die entlang der Flanke des Schiffs nach hinten wiesen. Man konnte fünfundzwanzig Ruderer erkennen, was auf eine Gesamtzahl von fünfzig schließen ließ, da sich ebenso viele auf der anderen, nicht sichtbaren Seite befinden mussten. An der Reling hing offenbar eine Reihe von Schilden. Wenn man die Größe der menschlichen Gestalten als Maßstab nahm, betrug die Länge des Gefährts mehr als dreißig Meter.
    Gamay folgte dem Verlauf des Frieses und entdeckte neben weiteren Kriegsschiffen auch einige vermeintliche Kauffahrer mit weniger Soldaten an Bord. Auf den Decks stapelten sich stattdessen rechteckige Gegenstände, bei denen es sich um Warenbehälter zu handeln schien. Auf den Rahen standen Männer, vermutlich die Schiffsbesatzung, und stellten mit Seilen das Segel ein. Im Gegensatz zu den behelmten Männern trugen sie merkwürdige spitze Kopfbedeckungen. Die Motive variierten, aber das Fries zeigte eindeutig eine Handelsflotte, die von bewaffneten Geleitschiffen eskortiert wurde.
    Chi schaute Gamay bei dem Rundgang um das Gebäude zu.
    Seine dunklen Augen funkelten amüsiert. Sie erkannte, dass er nie vorgehabt hatte, ihr Abbildungen des Meereslebens zu zeigen. Er wollte, dass sie die Schiffsszene sah. Bei einem der Schiffe blieb sie stehen und schüttelte den Kopf. In den Bug des Boots war ein Tier eingemeißelt.
    »Dr. Chi, meinen Sie nicht auch, dass dies hier wie ein Pferd aussieht?«
    »Sie haben mich doch gebeten, Ihnen Meeresgetier zu zeigen.«
    »Haben Sie das Fries datiert?«
    Er trat vor und fuhr mit den Fingern über die Inschrift am Rand. »Diese Schriftzeichen sind Zahlen. Das hier ist eine Null.
    Laut den Hieroglyphen, die hier eingemeißelt sind, wurden diese Schiffe etwa im Jahr 150 vor Christus abgebildet.«
    »Falls dieses Datum auch nur ungefähr zutrifft, wie kann dieses Schiff dann einen Pferdekopf am Bug tragen? Pferde wurden erst im fünfzehnten Jahrhundert durch die Spanier hergebracht.«
    »Ja, das ist wirklich rätselhaft, nicht wahr?«
    Gamay schaute auf eine Diamantform am Himmel über den Schiffen. Ein Mann hing daran. »Was ist das denn?«, fragte sie.
    »Ich bin mir nicht sicher. Zuerst dachte ich, es handle sich um irgendeinen Himmelsgott, aber es ist keiner, den ich schon mal gesehen habe. Das sind ziemlich viele Eindrücke auf einmal.
    Haben Sie Hunger? Wir können zurückkommen und es uns noch einmal anschauen.«
    »Ja, gern«, sagte Gamay, als erwache sie aus einem Traum. Es fiel ihr schwer, sich von dem Fries loszureißen, aber in ihrem Kopf schwirrten unzählige Gedanken wie ein Schwarm Bienen umher.
    Ein paar Schritte entfernt lag ein runder, trommelförmiger Stein von etwa einem Meter Höhe und mehreren Metern Breite.
    Während Gamay hinter dem Gebäude verschwand und statt der Jeans wieder die bequemeren Shorts anzog, die sie in ihrem Rucksack mitgenommen hatte, bereitete Chi auf der flachen Oberfläche des Steins das Mittagessen vor. Der Professor nahm eine kleine gewobene Matte und Stoffservietten aus dem Rucksack und breitete sie über dem gemeißelten Abbild eines Maya-Kriegers in gefiedertem Festgewand aus.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, auf einem blutbefleckten Opferaltar zu essen«, sagte Chi mit unbewegter Miene.
    Gamay wusste inzwischen, dass der Professor eine Vorliebe für morbiden Humor hegte. »Falls dieser spitze Stummel, auf den ich mich gerade gesetzt habe, irgendetwas zu bedeuten hat, war dies hier einst eine Sonnenuhr.«
    »Oh, natürlich«, sagte er in arglosem Tonfall. »Der Opferaltar ist dort drüben neben dem Tempel.« Er wühlte in dem Rucksack.»Tortillarollen mit Schweinefleisch.«
    Er reichte Gamay das ordentlich verpackte Essen. »Erzählen Sie mir, was Sie über die Maya wissen!«, forderte er sie dann auf.
    Sie faltete die Frischhaltefolie auseinander und biss ein kleine s Stück Tortilla ab. »Ich weiß, dass sie gewalttätig und schön zugleich waren.« Sie wies auf die umliegenden Ruinen. »Dass sie unglaubliche Baumeister waren. Dass ihre Zivilisation unterging und niemand den genauen Grund dafür kennt.«
    »Das ist gar nicht so geheimnisvoll, wie manche glauben. Die Maya-Kultur hat in den vielen hundert Jahren ihrer Existenz zahlreiche Veränderungen durchlaufen.

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