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Das Tor ins Nichts

Titel: Das Tor ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Stimme ertönte, und für eine halbe Sekunde starrte jedermann zum oberen Ende der Treppe.
    Vielleicht wäre genau dies der richtige Moment gewesen, etwas zu unternehmen etwa, mir ein Dutzend Maschinengewehrkugeln einzuhandeln , aber ich ließ ihn ungenutzt verstreichen und starrte ebenso wie alle anderen zu Pri hinauf, die mit bleichem Gesicht und sehr schnellen Schritten die Stufen herabgelaufen kam.
    »Was ist hier los?« verlangte sie noch einmal zu wissen, als sie auf mich und ihren Vater zusteuerte. »Was hast du ihm getan?«
    Ich begriff erst nach ein paar Augenblicken, daß sie mit ihm niemand anderen als mich meinte, und auch ihr Vater schien eine Weile zu brauchen, um seine Überraschung zu überwinden, denn er bewegte sich erst, als Pri mich schon fast erreicht hatte. Dann aber vertrat er ihr mit einem blitzschnellen Schritt den Weg und hielt sie grob am Arm zurück.

    »Misch dich nicht ein!« sagte er ärgerlich. »Das hier geht nur mich und Mister Craven etwas an.«
    Pri riß wütend ihren Arm los und funkelte ihren Vater an. »O
    nein!« sagte sie. »Ich …«
    »Du sollst dich nicht einmischen«, sagte DeVries noch einmal und diesmal so scharf, daß Pri verblüfft abbrach und ihn ungläubig anstarrte. Dann wandte sie sich vollends zu mir um und fragte:
    »Was … was bedeutet das, Robert?«
    Ich fing einen warnenden Blick von DeVries auf, und diesmal nahm ich ihn ernst. DeVries hatte eine Menge zu verlieren.
    Er würde nicht zögern, mich gleich hier umbringen zu lassen, wenn er glaubte, daß ich seine Pläne in Gefahr brachte.
    »Es gab eine kleine Meinungsverschiedenheit«, antwortete ich vorsichtig.
    »Eine Meinungsverschiedenheit?« Pri ächzte, blickte einen Moment auf Frans’ blutüberströmtes Gesicht und fuhr dann wieder zu ihrem Vater herum. »Du hast mir dein Wort gegeben, ihm nichts zu tun!« sagte sie.
    DeVries lächelte kalt. »Manchmal zwingen einen die Umstände, ein gegebenes Wort zu brechen«, antwortete er. »Geh, Pri. Geh auf dein Zimmer. Ich befehle es dir!«
    Aber Pri schien seine Worte gar nicht zu hören. Sie bewegte sich weiter auf mich zu seltsamerweise hinderte ihr Vater sie jetzt nicht mehr daran , blieb für die Dauer eines Atemzuges stehen und warf sich dann so heftig an meine Brust, daß ich einen halben Schritt zurückstolperte.
    »Was ist passiert, Robert?« fragte sie. »Bitte, erklär mir …«
    »Nichts«, unterbrach ich sie. DeVries’ Blick war kalt wie Stahl, und er war starr auf mein Gesicht gerichtet. Er verzog keine Miene, aber ich begriff, daß nicht nur mein Leben auf dem Spiel stand, wenn ich ein einziges falsches Wort sagte.
    »Es ist nichts, Pri«, wiederholte ich. »Es war so, wie ich sagte

    eine kleine Meinungsverschiedenheit, mehr nicht. Wir sind hier, um sie auszuräumen.« Ich löste Priscillas Griff und schob sie mit sanfter Gewalt auf Armeslänge von mir.
    »Geh jetzt«, sagte ich. »Tu, was dein Vater sagt. Ich …
    erkläre dir später alles.«
    Pri sagte kein Wort, sondern sah mich bloß forschend an, und obwohl ich mir alle Mühe gab, mir nichts anmerken zu lassen, schien sie in meinem Blick zu lesen, daß es kein Später für mich geben würde. Ihr Gesicht wurde noch bleicher.
    »Geh auf dein Zimmer!« sagte DeVries noch einmal. »Sofort
    ehe ich dich wegbringen lasse.«
    Aber Pri dachte gar nicht daran, ihrem Vater zu gehorchen.
    Statt dessen fuhr sie herum und funkelte ihn wütend an. »Was geschieht hier?« fragte sie. »Was hast du mit ihm vor, Vater?«
    »Nichts«, antwortete DeVries. »Du hast ihn doch gehört. Wir müssen miteinander reden.«
    »Du willst ihn umbringen!« behauptete Pri. »Ich … ich wollte ihm nicht glauben, aber jetzt sehe ich es selbst. Jedes Wort, das er gesagt hat, ist wahr! Du willst ihn töten!«
    »Schweig!« schrie DeVries.
    »Aber sie hat doch recht«, murmelte Frans. »Warum sagen Sie ihr nicht wenigstens jetzt die Wahrheit?«
    DeVries machte eine kaum sichtbare Bewegung, und der Mann hinter Frans hob seine Waffe und schlug damit zu. Frans kippte wie ein gefällter Baum nach vorne und blieb bewußtlos auf den Fliesen liegen.
    »Also doch«, sagte Pri leise. Sie blickte mit schmerzlich verzogenem Gesicht auf Frans herab, aber sie schien kaum überrascht zu sein. Wahrscheinlich hatte sie die Wahrheit längst erkannt und sie nur nicht wahrhaben wollen.
    »Und wenn«, sagte DeVries hart, »es ginge dich nichts an.«
    »Es geht mich nichts an?« Pri keuchte. »Ich … ich bin deine Tochter!«

    »Nein, Pri«,

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