Das Tor nach Andoran (German Edition)
ich mit deiner Entscheidung rechnen?,« fragte Riana hoffnungsvoll. Die Harpyie zuckte mit den Achseln breitete ihre Flügel aus und hob ohne ein weiteres Wort ab. Die beiden Harpyien, mit denen Xylane ankam, folgten ihrer Anführerin, die in der entgegengesetzten Richtung wie Kandralas davon flog.
Mandelao entspannte sich, nachdem er allein mit Riana war.
In seinem Gesicht spiegelte sich die Enttäuschung Rianas wider, die ihn ratlos ansah.
»Ich werde mich alleine Kisho entgegenstellen müssen. Du hattest recht mit deinen Zweifeln Magier. Komm lass uns zu den Anderen gehen.« Bevor sie den Platz verließen, sah Riana ein letztes Mal in den Himmel. Sie gab die Hoffnung nicht auf, dass wenigstens Xylane sich beteiligen würde.
Mandelao, der den Blick bemerkte, schüttelte den Kopf. »Mach dir keine falsche Hoffnung Riana. Es würde mich wundern, wenn die Harpyie und der Mantikor es sich anders überlegten und sich uns anschließen.«
Die Freude war groß als Riana und Mandelao unversehrt zu den anderen zurückkehrten. Ganz besonders bei Julian, der das Schauspiel atemlos verfolgt hatte. Granak konnte es noch immer nicht fassen, dass Riana diese Bestien zu Verbündeten machen wollte, und war erleichtert, als er von deren Weigerung hörte.
»Ich hätte keine ruhige Minute mehr gehabt, schon aus Sorge, ob sie nicht mitten in der Nacht über einen herfallen. Ich traue denen nicht. Am Ende hätten sie uns noch an Kisho verraten, glaub mir Riana es ist besser so.«
Granak blickte zwischen Mandelao und Riana hin und her, als er fragte, »wäre es nicht besser, wenn wir uns einige Zeit in Mydar aufhalten würden, bis deine Kräfte ausreichen, um dem Baron gegenübertreten zu können, was meinst du Mandelao?«
Dem stimmte auch Mandelao zu und er warnte das Einhorn eindringlich vor übereiltem Handeln. »Lerne als Erstes deine Fähigkeiten zu kontrollieren und stürze dich nicht blind in den Kampf. Kisho ist gerissen und beherrscht die Schwarze Magie wie kein Anderer, dazu kommt, dass er wie Granak es vermutet, sich unbegrenzt willige Helfer aus der Schattenwelt herbeiholen kann. Ich werde euch helfen und mit dir gehen, aber ich muss dir sagen, dass meine Kräfte außerhalb Mydar begrenzt sind.«
Riana wirkte erleichtert als sie Mandelaos Worte vernahm. »Ich danke dir Mandelao, wenigstens einer der die bedrohliche Lage erkennt,« sagte sie erleichtert.
Nach langer Beratung stimmte Riana ein, noch einige Tage in Mydar zu verbringen, in der Hoffnung die Harpyie oder der Mantikor kämen zurück.
In den folgenden Tagen unterrichteten Mandelao und Granak Riana in den verschiedenen Arten der Magie. Dabei achtete Granak sehr genau darauf, dass sich Riana nicht verausgabte wie bei der Knotaktaufnahme mit der Harpyie.
Kapitel 20
Angriff auf Mydar
In dieser für Julian untätigen Zeit nahm Gandulf den Jungen immer öfter mit auf die Jagd. Er nutzte jede Gelegenheit, um Julian zur Rückkehr in ihre Welt zu bewegen doch dieser ließ sich nicht von seinem Versprechen abbringen.
»Diese Angelegenheit kann noch Jahre dauern mein Junge und du willst doch nicht für immer hier bleiben, oder?« Gandulf hoffte Julian würde sich diesem Argument nicht verschließen aber so sehr er auch auf eine Entscheidung drängte, der Junge blieb stur.
»Ich hab es Rianas Mutter versprochen und ich werde das Versprechen nicht brechen, egal wie lange Rianas Kampf gegen Kisho dauern mag,« entgegnete Julian. Nach dem dritten Jagdausflug gab Gandulf es endgültig auf den Jungen zur Rückkehr zu bewegen, dafür unternahmen sie Streifzüge durch Mydar, um nach irgendwelchen brauchbaren Gegenständen zu suchen.
Eines Tages bot Mandelao ihnen an sie durch den Prachtbau zu führen, an dem ihnen ein Schatten den Zutritt verweigert hatte. Mandelao nannte das palastähnliche Gebäude den Hort des Lebens und erklärte, welche Bedeutung der Rubin für die Bewohner von Mydar einst hatte.
Demnach pilgerten die Mydaren einmal im Jahr zu dem Tempel, um die lebensspendende Energie des Rubins in sich aufzunehmen. Nach dem Diebstahl, so Mandelao geriet das Leben der Mydaren aus seinen Bahnen, was ein unheimliches Massensterben verursachte und der Wächter, also er als einziger überlebte. Als sie durch das golden glänzende Tor den Palast betraten, sahen Gandulf und Julian die beiden Säulenreihen, die sich vom Eingang bis hin zu einem altarähnlichen Podest zogen. Die aus glatt poliertem rotem Marmor gefertigten Säulen zierten goldene silberne und schwarze
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