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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Durchgang und Finsternis umfing die Gruppe. Erst nachdem der Troll eines seiner magischen Lichter entzündete, liefen sie vorsichtig die Stufen hinab.
    »Wie geht es weiter,« fragte Gandulf unsicher, »hat Mandelao einem von euch gesagt, in welche Richtung wir gehen sollen?« Riana schüttelte den Kopf und Granak hob die Schultern an. »Mandelao wollte uns zum Fluss bringen, und der liegt in dieser Richtung,« stellte Julian fest, der den abwärts führenden Stollen entlang zeigte, den sie bei der Treppe verlassen hatten. Gandulf brummte zustimmend und schickte den Troll mit seinem Licht voran. Riana, die in der Mitte ging, entzündete ebenfalls ein Licht, sodass sie die feuchter werdenden Stollenwände erkennen konnten, je weiter sie kamen. »Wir sind auf dem richtigen Weg,« stellte Granak zufrieden fest, »jetzt fehlt nur noch Mandelao, damit er uns erklärt, was er hier unten wollte. Ich denke nicht, dass wir uns im Untergrund lange vor dem Magier verstecken können, dem Kisho seinen Willen aufzwingt.«
    Niemand antwortete dem Troll, der seine Hand mit dem Licht über dem Kopf hielt und die Wände ableuchtete, aus denen die Feuchtigkeit zu kleinen Rinnsalen wurde, die sich am Boden zu Pfützen ansammelte. Verunsichert blickte er Gandulf an. »Was machen wir, warten wir auf Mandelao oder gehen blindlings weiter, ohne zu wissen, was der Schattenmagier beabsichtigte?«
    Gandulf wollte soeben zu einer Antwort ansetzen als Mandelao mitten unter ihnen materialisierte und ihnen befahl weiterzugehen. »Wir sind schon unter dem Fluss und die Grotte ist nicht mehr weit, beeilt euch, damit unser Vorsprung nicht schmilzt.«
    Obwohl keiner von ihnen wusste, was Mandelao beabsichtigte, folgten sie ihm. Nach einem kurzen Stück stieg der Untergrund leicht an und vor ihnen öffnete sich der Gang zu einer Grotte, deren Ausmaße die beiden kleinen Lichter nicht ausleuchten konnten. Mandelao führte sie weiter. Aus der Dunkelheit schälten sich nach einiger Zeit die Umrisse einer Barke, auf die der Schattenmagier zusteuerte. »Steig ein,« forderte er sie auf, »oder wollt ihr warten bis Kishos Helfershelfer hier auftauchen? Wir haben nicht viel Zeit und unser Vorsprung ist nicht zu üppig, um hier rumzustehen.«
    Während Riana Julian Gandulf und Granak seinem Drängen folgten und die Barke bestiegen, machte sich Mandelao daran mit einer Handbewegung die Leinen zu lösen, die sie am Kai festhielten. Als das letzte Seil gelöst war, sprang er über die Bordwand zu ihnen auf das Schiff, das sich wie durch Zauberhand von der Anlegestelle löste und langsam Fahrt aufnahm. In einiger Entfernung hörten sie ein leises Knirschen, das den Troll ängstlich zusammenzucken ließ.
    Erschrocken sah er zu Mandelao, der das Ruder am Heck übernommen hatte, doch der beruhigte ihn schnell. »Das Tor öffnet sich, aber da es schon lange nicht mehr benützt wurde macht es etwas Krach. Keine Sorge, die Wurrler werden nichts hören. Wir sind weit genug weg von Mydar, wo sie uns höchstwahrscheinlich noch vermuten.«
    Einigermaßen beruhigt sah Granak wieder nach vorne, wo sich in einiger Entfernung ein schmaler Spalt dämmrigen Lichts zeigte, der schnell größer wurde. Als der Spalt breit genug war, ging ein Ruck durch die Barke und sie schoss förmlich auf den träge dahin fließenden Fluss, wo sie von der Strömung erfasst wurde.
    Die Dämmerung war inzwischen über dem Wald hereingebrochen und Julian sah im Zurückblicken die Schemen der Türme von Mydar, die etwa zwei Kilometer hinter dem Schiff aus dem Bäumen hervorragten.
    * Wollte der Magier das Schiff durch die Dunkelheit steuern?,* fragte er sich .
    Mandelao machte keine Anstalten das Ufer anzusteuern oder die schnelle Fahrt, mit der die Barke flussabwärts fuhr zu verringern. Er sah seine Annahme bestätigt, als der Magier sie aufforderte, es sich bequem zu machen und zu schlafen.
    In der Mitte der Barke befand sich ein kleiner überdachter Platz, der ihnen Schutz vor dem morgendlichen Regen bieten würde. Eigentlich war es nur eine an vier Pfosten befestigte Zeltplane, die den hochgewachsenen Gandulf zwang gebückt sein Lager in der Nähe von Julian zurechtzurichten. Er wollte in der Nähe des Jungen bleiben, der sich traurig über den Tod seiner Gefährtin in eine Decke einrollte und zu schlafen versuchte.
    Der Troll saß mit dem Rücken an einen der Pfosten gelehnt und starrte dumpf brütend vor sich hin. In seinem Gesicht arbeitete es als Gandulf ihn fragte.
    »Wie ist es den kleinen

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