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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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pessimistisch ein, doch Riana widersprach ihm energisch. »Wenn Kandralas sich für die Dauer des Gesprächs beherrschen kann und schwört, solange Frieden zu halten, kann ich Xylane überreden,« entgegnete sie bestimmt.
    Riana sah im Mienenspiel des Mantikor den Widerstreit der Gefühle, die in ihm tobten. Sie sah Neugier, Wut und zugleich Kampfeslust und hoffte, die Neugier möge siegen, denn je mehr von Kisho und seinen Plänen wussten umso mehr bestand die Möglichkeit, dass sie Verbündete fand. Angespannt warteten Riana und Mandelao wie sich Kandralas entschied. Die Minuten zogen sich in die Länge, ehe Kandralas sich nach langem Ringen bereit erklärte, solange er sich in Mydar aufhielt, Frieden zu halten.
    »Ich rate dir, dich an dein Versprechen zu erinnern,« mischte sich Mandelao ein, »sonst stutze ich dir deine Flügel. Mal sehen, ob du dann immer noch die große Bestie bist. Ich glaube die Harpyien warten nur auf eine derartige Gelegenheit.« Ohne auf Mandelao oder Kandralas zu achten, schickte Riana ihren Gedankenstrang der Harpyie hinterher und hoffte sie noch zu erreichen, bevor sie zu weit weg war. Xylane schien sich irgendwo in der Nähe aufzuhalten, denn nach wenigen Sekunden spürte Riana das Gedankenmuster der Harpyie auf. Vorsichtig näherte sich Riana dem Geist der Harpyie, um ihr keine Angst einzuflößen. Sie hatte keine Ahnung wie Xylane auf eine erneute Annäherung reagieren würde, aber sie musste sie dazu bewegen, ihr zuzuhören. Xylane kehre um, Kandralas hat geschworen Frieden zu halten, solange wir über mein Anliegen reden.
    Xylane schien sich nicht sicher zu sein, denn es verging einige Zeit bis Riana eine Antwort bekam. Ich trau Kandralas nicht. Er ist verschlagen und hinterlistig. Ich komme nur, wenn ich meine Schwestern zu meiner Sicherheit mitbringen kann.
    Riana wusste, dass Kandralas dagegen Widerstand anmelden würde, aber sie stimmte zu. Notfalls gab es noch Mandelao, der den Mantikor zur Vernunft bringen konnte.
    Einverstanden stimmte Riana zu, aber ich benötige noch einige Zeit, um Kandralas darauf vorzubereiten.
    Ich gebe dir zwei Stunden, wenn ich bis dahin nichts von dir gehört habe, ziehe ich mich mit meinen Schwestern zurück. Riana kappte die geistige Verbindung und konzentrierte sich wieder auf Kandralas und Mandelao. Sie teilte ihnen mit, unter welchen Bedingungen Xylane bereit war, an dem Gespräch teilzunehmen. Wie erwartet protestierte der Mantikor lautstark, doch nach gutem Zureden seitens Rianas und unverhohlenen Drohungen von dem Magier stimmte Kandralas dann doch zu.
    Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt erreicht, als sich am Himmel die Silhouetten der herannahenden Harpyien abzeichneten. Kandralas der Rianas suchendem Blick gefolgt war, befiel bei ihrem Anblick eine deutliche Unruhe. Seine Schwanzspitze peitschte gefährlich die mittägliche vom Kreischen der Vögel erfüllte Luft.
    »Wenn auch nur eine der Harpyien eine falsche Bewegung macht, ist es um die ganze Bande geschehen.«
    Riana glaubte durchaus, dass der Mantikor diese Drohung wahr machen könnte und auch der Schattenmagier schien so zu denken.
    Mandelao wechselt mit Riana einen raschen Blick und nickte verstehend, als das Einhorn mit der Hand eine kreisende Bewegung vollführte.
    In einem weiten Bogen kamen die Harpyien näher, und als sie über den Rand der freien Stelle schwebten, teilten sie sich auf. Eine von ihnen landete auf der Kante eines flachen Daches, legte ihre gewaltigen Flügel zusammen und bezog Posten neben einer steinernen Figur, von wo aus sie den Platz ohne Sichtbehinderung einsehen konnte.
    Ihre Schwester setzte auf einem halb verfallenen Mauerrest auf, der keine fünfzig Schritte von ihnen entfernt aus dem Boden ragte. Ihre Klauen bohrten sich in das Mauerwerk, das Riana verdächtig knirschen hörte.
    Xylane flog mit ausgebreiteten Flügeln auf die Gruppe in der Mitte zu und landete in respektvollem Abstand von Kandralas. Breitbeinig krallte sie ihre Klauen in den Boden und sie sah Kandralas herausfordernd an.
    Wild fauchend empfing der Mantikor die Harpyie, welche sofort in Abwehrstellung ging. Leicht die Knie gebeugt stand sie da, wobei sie eine der Klingen ihres Schwertstabes auf Kandralas richtete.
    Noch ehe die Abneigung und der Hass der beiden zum Ausbruch kommen konnte, stellte sich Riana zwischen sie. »Vergesst für den Augenblick Euren Streit. Mandelao wird jeglichen Versuch von euch dem anderen an die Kehle zu gehen, mit einem Fesselungszauber

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