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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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sie sich begegnen. Sie sind seit Ewigkeiten verfeindet und jeder trachtet dem anderen nach dem Leben.«
    Mandelao beugte sich über den seitlich liegenden Mantikor, hob seine Augenlider an und bemerkte erleichtert. »Soweit ich feststellen kann, war der Sturz nicht allzu hart. Er wird in wenigen Minuten das Bewusstsein wieder erlangen, mach dir schon mal Gedanken, wie du verhindern willst, dass sie sich zerfleischen. Der Zauber, der ihn lähmt, hält nicht lange an.«
    Langsam erwachte die Harpyie aus ihrer Erstarrung, deren Schwingen hektisch zu schlagen anfingen, dass sich ein starker Luftwirbel bildete. Riana musste sich dagegen stemmen, um nicht fortgewirbelt zu werden.
    Mit angstgeweiteten Augen starrte sie auf den Mantikor vor sich und stieß einen markerschütternden Schrei aus, der Riana und Mandelao schier das Trommelfell platzen ließ.
    »Hör auf damit Xylane, ehe wir alle taub werden, »schrie Riana dagegen an und verzog von Schmerzen gepeinigt das Gesicht.
    »Du warst es der diese Bestie gerufen hat,« fragte Xylane fassungslos, nachdem ihr Schrei verhallt war. Als Riana nur mit dem Kopf nickte, fauchte die Harpyie wütend und erhob sich in die Luft.
    »Soviel zu deiner Idee, die Harpyie und den Mantikor zu Verbündeten zu machen. Die Harpyie siehst du nie wieder,« schlussfolgerte Mandelao in Gedanken versunken.
    Er sah mit einem Auge gedankenverloren Xylane nach, die sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe schraubte und im aufsteigenden Morgendunst verschwand. Dann wandte er sich dem Mantikor zu, dessen mit einem giftigen Stachel bewehrter Schwanz, hektisch zu zucken anfing, was auf sein baldiges Erwachen hindeutete. Riana trat einen Schritt zurück und sah unschlüssig dem Mantikor zu, wie er seine Augen öffnete und sein menschliches Gesicht ihr zuwandte.
    Stöhnend stand er wenig später auf wackligen Beinen. Noch benommen musterte er Riana, die ihre Aura verstärkt hatte, um einen möglichen Angriff des Mantikor nicht schutzlos ausgesetzt zu sein. Aber es blieb Riana noch etwas Zeit bis Kandralas vollends das Bewusstsein erlangte, um ihn etwas genauer zu betrachten. Das rotbraune Fell seines katzenartigen Körpers wirkte ungepflegt und räudig. An manchen Stellen besaß es dunkle Flecken, an denen man bis auf die helle darunterliegende Haut sehen konnte. Kandralas hielt anscheinend nicht viel von Fellpflege, denn seine dunkle mächtige Mähne schien zudem von Läusen und anderem Ungeziefer bewohnt zu sein.
    Der Körper endete in einem biegsamen Schwanz, an dessen Ende ein bedrohlicher Stachel saß. Die kurzen stämmigen Füße liefen in Pranken mit langen gebogenen scharfen Krallen aus, die ohne Weiteres dazu imstande gewesen wären, die Harpyie in kleine Fetzen zu zerreißen. Grotesk wirkte das menschliche Gesicht inmitten der übergroßen Mähne. Die kleinen blutunterlaufenen Augen über einer knolligen Nase blickten Riana lauernd an. Kandralas hatte seinen Mund leicht geöffnet und die vollen Lippen nach oben gezogen, sodass Riana die langen Eckzähne sehen konnte.
    »Welcher Idiot hat mich daran gehindert, die Harpyie in Stücke zu reißen. Wo ist sie hin?«
    Kandralas musterte Mandelao und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »War das dein Werk Hexenmeister,« fauchte er mit seiner grollenden Stimme Mandelao an. Dabei riss er sein Maul weit auf, das sein stinkender Atem dem Magier ins Gesicht wehte und ihn vor Ekel würgen ließ. Mandelao setzte zu einer Antwort an, da unterbrach ihn Kandralas.
    »Ich hoffe deine Gedärme faulen dir bei lebendigem Leib und du verlierst sie bei jedem Schritt, den du tust.«
    Mandelao hob drohend die Hand doch Riana fuhr dazwischen.
    »Hört auf damit euch in den Haaren zu liegen. Du bist selbst schuld Kandralas. Weshalb musstest du auch die Harpyie angreifen? Mandelao hat sie nur beschützt. Wenn du dich beruhigt hast, möchte ich Dir und Xylane mein Anliegen vorbringen.« Der Kopf des Mantikor ruckte zu Riana herum und aus zusammengekniffenen Augen musterte er das Einhorn.
    »Was ist so wichtig, dass du mich sprechen musst. Ich nehme an, du warst es die mich rief.«
    Kandralas schien in seinen Gedanken nachzuforschen dann nickte er. »Ich bin mir sicher,« verbesserte er sich. Obwohl sich seine Gesichtszüge nicht entspannten, glaubte Riana der Mantikor habe sich so weit beruhigt, dass sie ihm die Notwendigkeit erklären konnte, warum die Harpyie bei dem Gespräch dabei sein sollte.
    »Sie wird wegen Kandralas nicht kommen,« warf Mandelao

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