Das Tor nach Andoran (German Edition)

müssten. Ich frage dich Riana, welche Richtung du einschlagen willst. Bisher sind deine vagen Andeutungen nicht besonders hilfreich gewesen. Wir haben keinen Proviant und wissen nicht, was vor uns liegt.« Gandulf wandte sich dem Troll zu, der dem Wächter zustimmend zunickte.
    »Wo ist Dragan? Es wäre hilfreich, wenn er einen Erkundungsflug unternähme, damit wir wissen, ob noch weitere Wurrler im Anmarsch sind.«
    Noch ehe Granak antworten konnte, tauchten neben der Bordwand die schuppenbedeckten Köpfe Jalaras und Dragans auf, die sie neugierig anblinzelten. Leises Fauchen erklang als Jalara den Hals Dragans mit ihrer Schnauze berührte und sich entlang rieb.
    Überglücklich seinen Drachen wiederzusehen, lief Granak zur Bordwand und begrüßte Dragan, während Jalara ihre Zunge witternd nach Riana ausstreckte. Nach der Wiedersehensfreude wurde der Troll schnell ernst und erklärte Dragan die Situation.
    Sieh dir einmal die nähere Umgebung an und halte Ausschau nach Kishos Helfern, aber sei vorsichtig. Unter ihnen ist ein Magier, der von dem Baron gelenkt wird. Es könnte sein, dass er es auch auf dich abgesehen hat. Jalara sollte den Fluss hinauf schwimmen und Ausschau halten. Wenn du etwas entdeckst, möchte ich umgehen davon wissen. Dragan stieß einen wütenden Ton aus, wobei sich kleine Rauchkringel vor der Schnauze bildeten. Wenn sich diese Bastarde auch nur in unsere Nähe wagen, röste ich jeden Einzelnen in meinem Feuer.
    Zufrieden tätschelte Granak den Hals des Drachen. Ich weiß mein Junge, aber sei trotzdem vorsichtig, hörst du? Ich will keine Eigenmächtigkeiten, die dich in Gefahr bringen könnten. So und nun sieh zu, dass du in die Luft kommst. Dragan glitt zurück ans Ufer, breitete seine Flügel aus, die einen brausenden Luftzug erzeugten, als er sie bewegte. Dann stieß er sich mit einem Satz aus dem seichten Wasser ab und erhob sich welkes Laub und Staub aufwirbelnd in die Luft. Jalara stieß einen jammernden Laut aus, der sich wie ein Wimmern anhörte, und glitt dann in die träge dahin fließenden Wogen des Flusses.
    Gandulf drängte darauf wenigstens in der näheren Umgebung des Ufers nach Früchten zu suchen, die ihnen als Ersatz für den zurückgelassenen Proviant als Frühstück dienen sollten.
    Nach weniger als einer Stunde kamen Granak Riana Gandulf und Julian die Arme voller Früchte auf die Barke zurück, die Mandelao in der Zwischenzeit bewachte.
    Der Schattenmagier zog den kleinen Anker an Bord der Barke und gemeinsam stakten Gandulf und der Troll das Boot zurück in den Fluss. Leicht schaukelte die Barke, als die Strömung sie erfasste und in die Mitte des Flusses trieb.
    Am späten Nachmittag kamen Dragan und Jalara fast gleichzeitig zurück. Nachdem er eine günstige Stelle zum Ankern fand, steuerte Mandelao die Barke in eine kleine seichte Bucht, wo sie ans Ufer gingen.
    Dragan landete im sandigen Uferstreifen erstattete Granak Bericht, dem zufolge in Mydar kein einziger Wurrler auszumachen sei. Auch der Magier schien wie vom Erdboden verschwunden.
    Dafür wimmelt es an beiden Ufern von ihnen, warf Jalara ein, die sich neben Dragan gesellt hatte. Sie sind etwa eine Tagesreise von hier entfernt und suchen die Uferstreifen nach Spuren ab. Sie sind schnell, sehr schnell sogar. Sie halten nicht an und manche reiten sogar auf ihren Hunden, um schneller voranzukommen, beschrieb Jalara ihre Beobachtungen.
    Konntet ihr erkennen, wie viele es sind? , fragte Granak betroffen. Er unterrichtete nebenbei Gandulf, der ja die Gedankenstimmen von Jalara und Dragan nicht vernehmen konnte, über das, was sie mitteilten.
    Sie sind zahlreich wie die Blätter des Waldes, gab Jalara nach einigem Überlegen Auskunft. Nun kam die Reihe an Dragan, von seinen Beobachtungen zu berichten.
    Dragan beschrieb, wie er es bald aufgab durch das dichte Blätterdach des Dschungels nach Feinden zu suchen, und sich nordwärts wandte, um in den besser einzusehenden Gebieten auf Kundschaft zu gehen. Dort weit im Norden habe er die ersten Armeen Kishos ausgemacht, die ausschließlich aus Wurrlern bestanden. Sie machen sich bereit die Städte der Hidata anzugreifen, doch ihre Hauptrichtung ist der Wald von Mydar.
    Dragan berichtete von den Gefechten, die er aus der Ferne beobachtet hatte und dem erbitterten Widerstand der Hidata.
    Der Süden entlang des Flusses ist noch frei, aber wenn ihr Euch hier ausruht, werden Kishos Schergen euch einholen.
    Betroffenheit machte sich breit, denn keiner hätte gedacht, dass die