Das Tor nach Andoran (German Edition)
handeln.«
Alle nickten zustimmend, besonders Kalero, der Hoffnung zu schöpfen schien, dass das drohende Unheil von Lanitoa und seinen Bewohner abgewendet werden könnte.
»Wo hält sich Jehaso auf?,« wollte Gandulf von Kalero wissen. Ohne lange zu überlegen antwortete der Diener. »Jehaso befindet sich in seinem Gemächern, er hatte sicher eine unruhige und schlaflose Nacht, daher glaube ich nicht, dass er schon wach ist.«
»Dann bring uns zu ihm.« Fragend sahen die anderen den Wächter an und in Granaks Augen leuchteten Unglauben und Verwirrung. »Er wird uns in den Kerker werfen lassen, sobald er von Kaleros Verrat erfährt, oder wie willst du dein Wissen um den Magier erklären?«
Gandulf dachte einen Augenblick lang nach, dann hellte sich seine Miene auf. »Riana wird Jehaso davon überzeugen, dass sie Gedanken lesen kann, so fällt kein Verdacht auf Kalero.«
Der Vorschlag Gandulfs fand bei Mandelao und Granak Zustimmung, und Mandelao verfolgte den Gedankengang weiter.
»Vorausgesetzt Jehaso kooperiert mit uns, hat er sicher die Möglichkeit den Magier zu rufen. Wenn er das tut, stellen wir Kishos Knecht eine Falle und machen ihn unschädlich.«
Nur Riana gab zu bedenken, dass dem Magier noch die Wurrler zur Verfügung standen, mit denen er Mydar angegriffen hatte und sie noch irgendwo da draußen lauern mussten.
»Wenn sie mit dem Magier kommen, oder sich mit der anrückenden Armee vereinen, wird ihre Übermacht sehr groß sein.«
Gandulf wurde von Minute zu Minute ungeduldiger. »Je länger wir hier rumstehen und beraten, umso weniger geschieht. Wir sollten herausfinden, auf welcher Seite Jehaso steht.« Gandulf packte Kalero bei den Schultern und schob ihn vor sich her zur Türe aus Rianas Zimmer hinaus.
»Führ uns zu deinem Herrn,« gab Gandulf dem Diener mit einer knappen Geste zu verstehen. Angespannt und wachsam folgten die anderen Gandulf und Kalero, jederzeit bereit etwaige Angriffe abzuwehren.
Je näher sie den Gemächern des Stadtfürsten kamen, umso widerstrebender setzte Kalero einen Fuß vor den anderen. Vor einem Treppenabsatz, neben dem sich eine doppelflüglige Türe befand, blieb Kalero stehen und zeigte darauf.
»Hier sind die Gemächer meines Herrn.« Gandulf vollführte eine einladende Geste mit der Hand, die dem Diener den Vortritt lassen sollte, aber Kalero schüttelte den Kopf. »Worauf wartest du noch, melde uns an,« ordnete er an, doch Kalero wollte keinen Schritt weitergehen.
»Wenn uns Jehaso zusammen sieht, wird er sofort wissen, dass ich euch gewarnt habe und mich am höchsten Punkt der Stadt aufhängen lassen. Es ist besser ich bleibe draußen und warte auf Euch.« Der Wächter trat kurz entschlossen vor und drückte gegen die Flügeltüre, bis sie aufschwang, dann zog er sein Schwert und betrat kampfbereit die Gemächer Jehasos.
Der Raum in den Gandulf seinen Fuß setzte, ähnelte einem Vorzimmer, das der Hausherr mit schweren Teppichen auf Fußboden und Wänden ausgestattet hatte. An der Stirnseite des Zimmers bemerkte er eine Doppeltüre, die von einem Vorhang aus schwerem Stoff halb verdeckt wurde und einen Spalt offen stand.
Auf sie steuerte Gandulf zu, spähte kurz durch den Spalt und wandte sich zu Riana und den Magiern um, die ihm gefolgt waren. Durch Handzeichen winkte er sie heran und flüsterte ihnen zu.
»Er schläft noch, seht zu, ihn ohne Lärm wach zu bekommen, und verhindert, dass er die Wachen rufen kann. Wenn er nicht auf unserer Seite ist, macht kurzen Prozess mit ihm.« Gandulf gab Julian einen Wink und bezog mit ihm Posten an der Tür, von wo aus sie den Gang in beiden Richtungen im Auge behalten konnten.
Jehaso, der Stadtfürst, wie ihn Kalero bezeichnete, lag in einem riesigen Bett zusammengerollt, wie ein Baby und schlief. Riana trat an das Bett, wobei sie ihre Hand nach ihm ausstreckte, Jehaso an der Schulter berührte um ihn sanft zu rüttelten.
»Was ...,« Jehasos verschlafener Blick fiel auf Riana und es verging einige Zeit, bis er begriff, wer ihn da weckte.
Noch bevor die unter der Bettdecke vorschnellende Hand Rianas Kehle erreichte, vollführte Mandelao gedankenschnell eine Bewegung, die Jehaso mitten in der Bewegung erstarren ließ. Jehasos Mund war zu einem alarmierenden Schrei aufgerissen, der seine Kehle aber nicht verließ.
Die Hand Rianas fuhr vorsichtig über Jehasos eingefrorene Gesichtszüge und sie fragte den Magier zweifelnd. »Kann er mich verstehen Mandelao?, denn wenn nicht hat das Ganze keinen Sinn. Ich
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