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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Wachen rufen. Daher halte ich es für das Beste, wenn wir von hier verschwinden.« Er sah auf Jehaso herab und meinte zu Mandelao.
    »Kannst du dafür sorgen, dass er noch einige Zeit ruhig bleibt?« Mandelao nickte und vollführte eine Handbewegung, ehe er versprach. »Das dürfte für die nächsten zwei Stunden reichen.
    Gandulf steuerte auf die Tür zu von der aus Julian den Gang beobachtete, aber Riana zögerte noch. Sie starrte fassungslos auf den bewusstlosen Stadtfürsten, als begreife sie dessen Handeln nicht.
    »Ich wollte nur das Beste für die Stadt. Wir können sie doch nicht einfach Kisho und ihrem Schicksal überlassen.«
    Granak, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, packte Riana am Ärmel ihrer Jacke. »Komm Riana, er hat es selbst so gewollt, und wenn er wach wird, schlägt er Alarm. Inzwischen sollten wir Gandulfs Rat befolgen und Lanitoa verlassen. Granak zerrte am Ärmel der Jacke und versuchte sie mitzuziehen, denn Mandelao und Gandulf standen schon bei der Tür, bereit Kalero zu den Ställen zu folgen.
    Widerwillig folgte Riana ihnen durch die Stockwerke, durch die sie Kalero führte, bis er an einer Seitenpforte stehen blieb. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt, dann gab er ihnen das Zeichen ihm zu folgen.
    Julian, der als Letzter durch den Eingang schlüpfte, warf noch einen Blick auf den hinter ihnen liegenden Gang, doch es blieb alles ruhig. Zu dieser frühen Morgenstunde schien noch niemand auf den Beinen zu sein, was nur gut für sie war.
    Das Duftgemisch aus frischem Heu, der Ausdünstung der Pferde und frischem Dung durchzog den Stall, als sie ihn betraten. Zu beiden Seiten erstreckten sich Boxen, in denen so weit es Julian beurteilen konnte, die besten Pferde von Lanitoa standen, die sie mit freudigem Schnauben begrüßten. Weiter vorne im Boxengang sah Julian einen Stapel aufgeschichteter Behälter und Säcke, auf die Kalero zusteuerte. Vom Stützbalken nahm er das Tragegeschirr eines Packpferdes und öffnete das Gatter zur Box, in der eine gescheckte Stute stand. Als das Geschirr befestigt war, begann Kalero damit die Tornister und Säcke festzubinden, wobei ihm Julian half.
    Gandulf führte inzwischen die gesattelten Pferde in den Gang und teilte jedem von ihnen eins davon zu. Mandelao erhielt einen stattlichen Rappen, der nervös mit den Ohren spielt, als sich der Magier ihm näherte, doch sich schnell beruhigte, als der Magier beruhigend auf ihn einredete. Rianas fuchsbraune Stute beschnuppert ihre Hand und stieß ein leises Wiehern aus.
    Granaks Blick wurde nervöser, je näher der Wächter einen kleinen Schimmel brachte. Ängstlich fuchtelte er mit den Händen in der Luft herum. »Nie im Leben steige ich auf dieses Ungetüm,« wehrte er sich, als ihm Gandulf die Zügel in die Hand drückte. »Lieber flieg ich mit Dragan.« Gandulf, dem man seine Ungeduld ansah, packte wortlos den Troll und wuchtete ihn mit einem eleganten Schwung in den Sattel. »Wir reiten zusammen,« sagte er bestimmt, danach band er Julians Pferd, einen grauen Wallach am Pfosten fest.
    Kurze Zeit später waren sie aufbruchbereit.
    Kalero sah, wie die Gefährten ihre Pferde aus dem Stall führen wollten, deshalb rief er ihnen hastig zu. »Wartet, ich begleite Euch.«
    Er verschwand in einer der Boxen, aus der er wenig später eine scheckige Stute führte, ihr einen Sattel auflegte und ihn festzog. Gandulf sah ihn erstaunt an und fragte misstrauisch.
    »Was soll das, willst du etwa mit uns reiten?« Kaleros Lachen klang leicht verbittert, als er Gandulf antwortete. »Wie wollt ihr an den Wachen am Tor vorbeikommen. Zu so früher Morgenstunde lassen sie nur Soldaten oder Bedienstete des Stadtfürsten ohne Schwierigkeiten passieren, also wird meine Gesellschaft vonnöten sein.«
    Ohne sich weiter um Gandulf zu kümmern, drückte Kalero die Stalltür einen Spalt auf, sah sich kurz um und stieß sie ganz auf. Er übernahm die Führung durch die engen Gassen, die, so stellte Julian fest, für ihn alle gleich aussahen. In diesem Gewirr hätten sie sich verlaufen, davon war Julian überzeugt.
    Auch Gandulf schien dies zu denken und warf hin und wieder einen forschenden Blick zu dem Diener. Nach einer halben Stunde tauchte vor ihnen das Stadttor auf. Schon von Weitem erkannte Julian die Wachen in ihren roten Uniformen, die gelangweilt herumstanden und auf ihre Ablösung zu warten schienen. Als sich die Gruppe bis auf zehn Schritte genähert hatte, hob eine Wache mit Federschmuck auf dem Helm die Hand und rief ihnen

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