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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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ich bin in diesem Körper eingesperrt, wie eine Gefangene.«
    Julian sah, wie der Wächter das Mädchen fassungslos anstarrte, so als sähe er einen Geist.
    »Was willst du damit sagen Riana,« mischte sich nun Julian ein. Er hatte bis jetzt geschwiegen, weil er hoffte, Gandulf bringe Licht in das Dunkel, welches das Mädchen umgab. Zudem hatte er nicht das Geringste verstanden von dem, worüber sie sprachen. Von anderen Welten und so. Aber eines verstand er nur zu gut. Die Verzweiflung, die in Rianas Stimme lag.
    »Ja was willst du damit sagen,« echote Gandulf, der nun seinerseits dem Mädchen nicht folgen konnte. Verzweifelt warf Riana ihren Kopf nach hinten und schrie den Wächter fast an. »Ich will damit sagen, dass das nicht meine wahre Gestalt ist.« Irritiert sahen sich Gandulf und Julian an. Nun kapierten beide überhaupt nichts mehr. Gandulf, der sich als Erster von seiner Überraschung erholte, ließ die letzten Worte Rianas auf sich einwirken. Ein aufkeimender Gedanke verdichtete sich zur Gewissheit und er fragte.
    »Hat dir deine Mutter eine andere Gestalt gegeben?« Rianas Körper von heftigen Krämpfen geschüttelt, als sie antwortete. »In meiner Welt bin ich ein Einhorn.«
    Für einen kurzen Augenblick erfüllte beklemmende Stille die Hütte. Wie erstarrt blickten Julian und Gandulf auf das Mädchen. Der Wächter erschauerte bei der Vorstellung, welche magischen Kräfte nötig waren, um Riana in dieser Welt die Gestalt eines Mädchens zu verleihen. Gandulf schüttelte den Kopf, als wolle er seine Gedanken in die richtige Reihenfolge bringen, bevor er Riana fragte. »Du kannst dir also nicht deine wahre Gestalt zurückgeben?«
    Riana verneinte schniefend und fuhr sich mit dem Handrücken über die Nase. »Meine Fähigkeiten reichen dazu in dieser Welt nicht aus. Ich müsste das Horn meiner Mutter berühren, denn von ihr wurde ich verwandelt.«
    »Wenn ich dich zurückschicke, wirst du dazu Gelegenheit haben.«
    Riana sah Gandulf fassungslos an. * Wollte dieser Mensch nicht begreifen, dass ihr dort Gefahr drohte? Jeder Jäger oder Sucher des schwarzen Barons war inzwischen auf der Jagd nach ihr. * Trotzig sah Riana den Mann vor ihr an.
    »Dann töte mich jetzt und hier. In meiner Welt werden die Jäger des Barons diese Arbeit erledigen, wenn du mich in meine Welt zurückschickst. Dort bleibe ich keinen Tag am Leben.«
    Gandulf bekam mit einmal das Gefühl, die Wände der Hütte kämen auf ihn zu und nahmen ihm die Luft zum Atmen. Rianas Augen funkelten ihn an. Die Empfindungen, welche auf ihn einströmten, kamen nicht von Rianas tiefblauen Augen, sondern von ihrem Geist. Gandulf spürte tiefe Verzweiflung und Niedergeschlagenheit, aber auch Wut, die ihn wie ein wildes Tier ansprang.
    Der Wächter erfasste, dass Rianas Worte keineswegs nur so dahin gesprochen waren, nein es war ihr voller Ernst. Lieber würde sie sterben, als wieder in ihre Welt zu gehen. Gandulf machte eine unwirsche Handbewegung, als wolle er seine Gedanken verscheuchen.
    Er musste zuerst über seinen nächsten Schritt nachdenken. Gandulf wusste nicht, wenn er ehrlich zu sich war, wie er handeln sollte. Er ist ein Wächter, der die Aufgabe hatte, fremde Wesen in ihre Welt zurückzubringen, aber er war kein Mörder. Sicherlich gab es Ausnahmen, wenn fremde Wesen zu einer Bedrohung für die Bewohner dieser Welt wurden, so wie die Blutsauger. Sie zu bekämpfen gehörte zu seinen Aufgaben, aber wissentlich ein Wesen in den sicheren Tod schicken, das konnte sich Gandulf beim besten Willen nicht vorstellen.
    * Wie aber sollte er sich entscheiden ?*
    Zugegeben die Situation war verzwickt, aber er hatte nichtsdestoweniger eine Aufgabe zu erfüllen. Gandulf erhob sich. Er brauchte dringend frische Luft, um über dieses Problem nachzudenken. In einer solchen Situation hatte er sich noch nie befunden, in der es seinem Gewissen überlassen wurde, seine Aufgabe mit allen Konsequenzen zu erfüllen.
    »Ich muss mal nach draußen,« sagte er zu Julian, der wie angenagelt neben dem Bett stand und auf Riana herab starrte. »Sieh zu, dass sie sich die Sachen anzieht und nicht davon läuft,« fügte er noch hinzu. Mit diesen Worten drückte er sich an Julian vorbei und verschwand im dunklen Rechteck des Eingangs.
    Draußen trat Gandulf zwischen die Bäume und atmete tief durch. Er glaubte Riana, die von Jägern und Suchern sprach und davon, dass diese sie töten wollten und ihre Mutter sie in Sicherheit vor ihnen brachte.
    Was also sollte er tun? Seine

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