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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Wahrnehmungsvermögen trübten schwarze undurchdringliche Wolken, die ihm die Sicht raubten. Gallan drohte jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. Um nicht aus dem Sattel zu fallen, legte sich Gallan auf den Hals von Jarduk und umschloss ihn mit den Armen. Plötzlich überfiel ihn der Gedanke an die Jäger und er fragte sich, wo sie sein mochten. * Hetzten sie mit ihren Hundebiestern auf seiner Fährte hinter ihm her, oder hatte sie Kisho noch gar nicht losgeschickt? *
    Eines war ihm trotz seines getrübten Verstandes klar. Bei dem Tempo, das er vorlegte, war es für seine Verfolger ein Leichtes ihn einzuholen. In der Ferne glaubte Gallan schon, das Jaulen der Hunde und die schnellen Schritte der krummbeinigen Jäger zu hören. Er konnte nicht unterscheiden, ob ihm seine Wahrnehmung einen Streich spielte, daher biss er schmerzerfüllt die Zähne zusammen und gab Jarduk die Sporen.
    Die dröhnenden Kopfschmerzen und die zunehmende Dunkelheit raubten dem Sucher die Sicht. Jarduk kam in der Dunkelheit immer öfter ins Stolpern und Gallan kam zu der Einsicht anzuhalten um sich und seinem Pferd Ruhe zu gönnen. Unter einem Baum dessen Zweige bis auf den Boden reichten stieg Gallan ab. Er lockerte Jarduk den Sattelgurt, gab ihm einen Klaps auf den Hals und taumelte mehr besinnungslos als wach zum Stamm. Dort lehnte er sich erschöpft mit dem Rücken dagegen und rutschte an ihm herab, bis er auf dem Boden saß. Augenblicklich drehte sich alles vor seinen Augen. Unversehens rutschte er seitlich am Stamm ab und fiel zur Seite, wo er hart mit dem Kopf am Boden aufschlug und bewegungslos liegen blieb.
    Eine tiefe Ohnmacht umfing ihn aus der er sich am nächsten Morgen ins Bewusstsein zurückkämpfte. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er sich befand, schrak aber zusammen, als er in das bärtige Gesicht eines Wurrlers blickte, der ihn hämisch angrinste. Wut und Enttäuschung flammten in seinem Inneren auf. Sie hatten ihn doch gefunden.
    Gallan sah den Schlag mit dem Knüppel noch kommen, aber er reagierte zu langsam, um ausweichen zu können. Der Knüppel traf seine Stirn, worauf Gallan abermals bodenlose Finsternis umfing.
    »Er kommt wieder zu sich.«
    Gallan hatte das Gefühl sein Gehöhr sei mit Watte verstopft, als die Worte in sein Bewusstsein drangen und ihn elektrisierten.
    * Wo befand er sich? * schlagartig kam die Erinnerung an die grinsende Grimasse des Wurrlers zurück, da hörte er eine Stimme, die er unter Tausenden herausgekannt hätte, im befehlenden Ton sagen.
    »Dann sieh zu, dass er ganz wach wird.« Die Stimme gehörte keinem Anderen als Kisho dem schwarzen Baron. Gallan bemerkte den eisigen Schwall Wassers, der sich über ihn ergoss.
    Als er ausweichen wollte, hielt ihn etwas fest und es dauerte lange, bis er begriff was. Er war gefesselt.
    Gallan mühte sich verzweifelt seine Augen zu öffnen und als es ihm gelang erkannte er die verschwommenen Gesichtszüge des Barons, der ihn finster anstarrte. Allmählich klärte sich Gallans Blick.
    Der schwarze Baron musterte ihn lauernd, wobei sich ein grausames Lächeln in seinen Mundwinkeln eingenistet hatte. Die tückischen Augen mit dem rötlichen Schimmer blitzten ihn wütend und gehässig an. Die grüngraue Haut mit unzähligen schwarzen Pusteln übersät spannte sich glatt über Kishos Gesicht in dem die platte breite Nase mit dem wulstigen Lippen, neben den Augen hervor stachen.
    Als sich der Mund des Barons öffnete, kamen schwarze verfaulte Zahnstummel zum Vorschein, begleitet von einem Schwall fauligen Atems, der Gallans Gesicht streifte. Gallan wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war, aber es mussten Tage vergangen sein, an die er keine Erinnerung hatte. Zweifellos hatten die Wurrler ihn auf Pferd gepackt und zur schwarzen Festung gebracht. Inzwischen hatte sich Gallans Wahrnehmung so weit stabilisiert, dass er seine Umgebung deutlich erkennen konnte und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Gallan erkannte den Raum, in dem er sich befand. Die langen Bücherreihen, die sich bis unter die Decke erstreckten, der alles beherrschende rote Glanz, der wie Gallan wusste von dem Rubin in der Mitte des kleinen Saals ausging, ließ ihn erschaudern. Man hatte ihn in Kishos Allerheiligstes gebracht. Diesen Raum, das wusste Gallan würde er nicht lebend verlassen. Es hieß auch: der Raum der tausend Qualen. Gallan wusste von Folterungen, die er miterlebte und ausnahmslos mit dem Tod der armen Teufel endeten. Was Kisho machte das führte er

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