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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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sich Riana wie eine Schlafwandlerin von dem Sofa, nahm ein Horn nach dem andern vom Tisch und führte sie an ihre Stirn. Aus dem matten Schimmer entwickelte sich ein greller Lichthof der Riana umgab.
    Als sie die Hörner auf den Tisch zurücklegte, war das Leuchten aus ihnen verschwunden. Der Lichtschleier der Riana umgab verblasste zunehmend, und als sie das letzte Horn aus der Hand legte, erlosch er gänzlich. Minutenlang stand Riana unbeweglich da, bis ihre Pupillen wieder sichtbar wurden und ihre Augen die Umgebung wahrnahmen. »Was ist geschehen,« fragte sie verwundert und blickte in die Runde.
    Granaks Gesicht überzog ein erleichterter Ausdruck, als er antwortete.
    »Deine Herde hat dich zum Erben ihrer Magie bestimmt. Sie übertrugen die Magie, die in ihren Hörnern schlummerte auf dich. Du musst nur lernen die Magie zu beherrschen und sinnvoll anzuwenden, dann steht deiner Rückkehr nichts mehr im Weg.«
    Granak wollte weitersprechen, jedoch wurde sein Blick unvermittelt starr und er schien in sein Inneres zu lauschen. Eine ganze Zeit horchte er, bevor er nickte und sich an Gandulf wandte. »Es sind noch zwei Sucher und sechs Jäger übrig. Die Sucher schicken ihre Jäger in alle Richtungen, um nach Spuren zu suchen. Es wird nicht lange dauern, bis sie deine Fährte entdecken und ihr folgen. Zurzeit sind sie noch ziemlich ratlos, weil die Flut unsere Spuren verwischt hat, aber ihre Ratlosigkeit wird nicht ewig anhalten.«
    Gandulf sah Granak verwirrt an, als er fragte. »Von welcher Flut sprichst du da Troll?« Granak begann unruhig auf seiner Sitzgelegenheit herumzurutschen und es war ihm sichtlich peinlich, darüber Auskunft zu geben.
    »Mir missglückte die Errichtung einer magischen Barriere, die Kishos Bande aufhalten sollte. Anstatt einer Energiewand entstand eine aus Wasser die bei unserem Abflug zusammenbrach. Sie hat vermutlich das ganze Tal überschwemmt und unsere Spuren ausgelöscht. «
    Auf Gandulfs Gesicht erschien zuerst ein ungläubiger Ausdruck, der sich zu einem breiten Grinsen veränderte, bis er lauthals loslachte. »Dir ist ein Zauber missglückt,« brach es aus ihm heraus und sein Körper schüttelte sich vor Lachen.
    »Das ist nicht witzig,« verteidigte sich Granak beleidigt, »ich war in Eile und nicht konzentriert, da kann so was schon mal passieren.«
    Julian musste an die Hänselei zwischen Dragan und Granak denken. Julian war nicht davon überzeugt, ob es an der Eile lag, wie der Troll behauptete, sagte aber nichts. Warum sollte er den Troll vor Gandulf bloßstellen, doch nun mischte sich Riana ein.
    »Wie willst du mir helfen Magie zu beherrschen, wenn deine Zauber nichts taugen,« wollte sie wissen und sah Granak eindringlich an. Der Troll blickte verschämt mit niedergeschlagenen Augen zu Boden, als er zerknirscht zugab. »Zugegeben es gelingt mir nicht alles, was ich an Zauberei einsetzte, aber es gibt in Andoran keinen Magier mehr der dir helfen könnte Riana. Kisho hat sie entweder ihrer Gabe beraubt, sie vernichtet oder hält sie in seiner Festung gefangen. Ich glaube er hat mich nur verschont, weil ich keine Gefahr für ihn darstelle.«
    »Tut mir leid Granak, ich wollte dich nicht verletzen,« entschuldigte sich Riana mitfühlend. Auch Gandulfs Grinsen erlosch, der nun dem Troll die Hand auf die Schulter legte. »Ich auch nicht, glaub mir mein Freund,« bekräftigte er, dabei blickte er Julian und Riana an. Plötzlich schien ihm ein Gedanke zu kommen.
    »Riana besitzt nun die gesamte magische Kraft ihrer Herde, das müsste doch ausreichen, um sie wieder in ein Einhorn zu verwandeln, oder?«
    Granak schüttelte traurig den Kopf. »Du musst nicht glauben, dass sich an unserer Situation etwas geändert hat, weil Riana nun die Kraft ihrer Herde besitzt. Sie kann die Magie noch nicht benützen. Sie hat zu lernen mit ihr umzugehen und das wird nicht einfach werden für sie.«
    Granak vollführte mit den Händen eine hilflose Bewegung, als er Gandulf ansah. »Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich Rianas Umwandlung bewerkstelligen sollte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe.«
    Gandulf begann getrieben von Unruhe im Raum herumzuwandern, und als er zum Fenster kam, sah er in die hereinbrechende Dämmerung nach unten. Vor dem Haus an der Haltestange angebunden stand sein Pferd und schnaubte unruhig. * Was beunruhigte sein Pony? *
    Gandulf sah zu den gegenüberliegenden Häusern und glaubte eine Bewegung wahrzunehmen, doch als er genauer hinsah, konnte er

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