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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Gruppe auf der breiten Straße den Häusern, die den Ort in der Mitte teilte.
    Auf der rechten Seite am Eingang des Orts konnte Julian eine Schmiede erkennen, die nach den herumliegenden Gerätschaften die Werkzeuge der Goldgräber reparierte. Etwas weiter zierte ein breites bunt bemaltes Schild ein Haus, das auf einen Krämerladen hinwies, in dem es laut Aufschrift alles zu kaufen gab, was das Herz begehrte. Gleich daneben deutete ein anderes Schild auf eine Schenke hin, die den sinnigen Namen „Zum Goldklumpen“ trug. Dem Schild nach gab es in dem Gasthaus Getränke und Frauen, je nachdem wonach einen die Lust stand.
    Durch eine schief in den Angeln hängende Tür betrat die Gruppe den Schankraum, nachdem Gandulf sein Pferd unter dem Vordach angebunden hatte. Durch das große seitliche Fenster, das erstaunlicherweise noch heil war, fiel genügend Licht, um die mit einer Staubschicht überzogenen Tische Stühle und Bänke einigermaßen gut zu erkennen.
    Einige Teile der Einrichtung lagen umgestürzt auf dem aus Bretterbohlen bestehenden Fußboden, durch dessen breite Fugen, modriger Geruch nach oben strömte. Zudem lagen überall verstreut Gläser und Teller auf den Tischen, in denen sich zu einer unkenntlichen Masse zusammengeschrumpfte Essensreste befanden.
    »Die Bewohner hatten es anscheinend wirklich eilig diesen Ort zu verlassen,« bemerkte Gandulf. Er schritt zu einem provisorischen Tresen, der aus zwei Fässern und einem darübergelegten breiten Brett bestand. Er hielt eine halb volle Flasche in die Höhe, die vermutlich Weinbrand enthielt.
    »Sieht mehr nach Flucht aus,« meldete sich Granak, der vorsichtig einen Hocker unter den tief hängenden Kronleuchter schob und ihn inspizierte. »Die Bewohner haben sogar frische Kerzen hiergelassen,« stellte er fest. Mit einer flüchtigen Handbewegung entzündete Granak die Kerzen im Leuchter, die den Schankraum in warmes goldgelbes Licht tauchten.
    Plötzlich schrie Riana markerschütternd auf und deutete kreidebleich mit weit aufgerissenen Augen hinter den Tresen. »Ein Toter,« kam es tonlos über ihre Lippen und sie suchte Schutz bei Julian, der ihr am nächsten stand. Auch er sah nun das Gerippe, das zuvor im Dunkeln gelegen hatte und dessen bleicher Totenschädel ihn angrinste.
    Die Knochen steckten in ausgewaschenen Arbeitshosen und aus dem löchrigen Hemd lugten die Rippen hervor. Gandulf sah kurz über den Tresen und meinte lapidar. »Keine Angst der tut niemanden etwas zuleide, der ist schon länger tot als du lebst Julian.« Mit einem schiefen Blick zu Gandulf, über dessen Humor er beileibe nicht lachen konnte, entgegnete Julian.
    »Aber der, der ihm den Schädel eingeschlagen hat,« wandte Julian ein, dabei wies er auf das faustgroße Loch im Schädel des Toten. »Er könnte noch immer hier sein.«
    Gandulf sah Julian verwundert an und musste sich eingestehen, diese Möglichkeit überhaupt nicht in Erwägung gezogen zu haben. »Bleibt, beisammen und seid wachsam, es kann sein, dass Julian recht hat. Ich sehe mich inzwischen oben um,« befahl Gandulf und nahm vom Leuchter eine brennende Kerze.
    Hinter dem Tresen führte eine Treppe steil nach oben, die Gandulf inspizierte. Über dem Kopf hielt er die brennende Kerze und mit der anderen Hand den Griff seines Schwertes umklammert.
    Behutsam setzte Gandulf einen Fuß auf die unterste Stufe, um ihre Tragfähigkeit zu prüfen. Laut knarrte die Stiege unter dem Gewicht Gandulfs, aber sie hielt ihm stand. Erst als er sich davon überzeugt hatte, dass sie sein Gewicht trug, folgte der zweite Fuß, aber auch die anderen Stufen hielten sein Gewicht aus.
    Als Gandulf oben angekommen war, rief er zu Granak und Julian herunter. »Sieht ganz gut aus hier oben, bleibt aber wo ihr seid, bis ich euch auffordere zu kommen.«
    Die nächsten Minuten vernahmen sie die Schritte Gandulfs durch die Holzdecke. Durch die Ritzen fiel jahrelang abgelagerter Staub und zeigte an, wo sich Gandulf gerade befand.
    »Kommt rauf und nehmt genügend Kerzen mit. Hier oben gibt es reichlich Platz, wo wir übernachten können,« forderte er sie wenig später vom Treppenabsatz her auf.
    Nacheinander stiegen Julian Granak und Riana über die knarrende Treppe nach oben, wo sie Gandulf schon grinsend erwartete. Er führte sie in einem Raum mit gepolsterten Liegen und Sitzgelegenheiten. »Hier können wir die Nacht verbringen,« gab er zu verstehen. In dem Raum den Gandulf entdeckt hatte lag aus irgendeinem Grund weniger Staub als unten im

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