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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Leuchten kam von überall her und Julian fragte Thurgrom erstaunt. »Wodurch leuchten die Wände? Das Licht kommt von keinen Lampen oder Laternen, was verursacht es?« erkundigte sich Julian, der mit Riana hinter Thurgrom ging.
    »Das sind Gwaros, Flechten, die der Clan der Narzod züchtet, um keine Feuer in den Stollen entzünden zu müssen. Hier lauern viele Gefahren und offenes Feuer gehört dazu. Es könnte Gase die aus dem Gestein austreten entzünden und die Stollen zum Einsturz bringen. Thurgroms Stimme wurde als schwaches Echo von den Wänden zurückgeworfen.
    Er verließ die Halle und führte die Gruppe in einen Gang, der in eine Treppe mündete, die in unzähligen Stufen steil nach unten führte. »Passt auf, die Stufen könnten glatt und rutschig von der Feuchtigkeit sein,« warnte Thurgrom, ehe er sich an den Abstieg machte.
    Julian gab es bei hundert auf die Stufen zu zählen. Er konzentrierte sich vielmehr auf die Treppe, die er hinabstieg, denn je weiter sie nach unten stiegen, umso feuchter und glitschiger wurden die Stufen. Julian konnte nicht sagen, wie lange sie unterwegs waren, als sie endlich am Ende der Treppe angelangten. Vor ihnen weitete sich der Gang zu einer größeren Halle, von der weitere Gänge in alle Richtungen abzweigten. Entlang an den Wänden waren Halterungen angebracht, auf denen Glasbehälter saßen, die mit den Flechten gefüllt ihr schummriges Licht verbreiteten. Mit angehaltenem Atem blickte Julian auf das Bild, die sich ihm bot.
    Unweit von ihnen entfernt lagen in einem wüsten Durcheinander zerbrochene Karren, zerborstene und zerfetzte Tragen Tonkrüge und Handwagen vor einem halb eingestürzten Stollen. Verstreut lagen Schwerter Schilde Rüstungen und Kleidungsstücke daneben, die verrostet und zerrissen seit Ewigkeiten hier liegen mussten.
    Plötzlich schrie Riana leise auf und die Blicke ihrer Beschützer richteten sich auf sie. Selbst in dem matten Licht, das hier unten herrschte, konnte Julian die Blässe erkennen, welche Rianas Gesicht schlagartig überzog.
    Julians folgte dem Blick Rianas und zuckte unwillkürlich zusammen. Sie starrte mit geweiteten Augen auf eine unter den Gesteinstrümmern liegende Gestalt. Julian hegte keinen Zweifel daran, dass es sich bei der Gestalt um einen Zwerg handelte. Sie ragten halb aus dem Schutt des eingefallenen Stollens heraus. »Was ist hier geschehen?« Fragend richtete sich Julian an Thurgrom, der unbeweglich und starr neben ihm stand. Der Zwerg zuckte mit den Schultern, ehe er antwortete.
    »Ich weiß es nicht,« entgegnete Thurgrom mit erschütterter Stimme. »Aber ich werde es herausfinden,« setzte er bestimmt nach, dann wandte er sich an Riana und den Troll. »Ihr seid hier in Sicherheit. Kommt ich führe euch in die Stadt meines Clans, wo ihr euch so lange aufhalten könnt, wie ihr wollt.«
    Thurgrom inspizierte die anderen Stollen, die aus der Halle führten, um sicherzugehen, dass sie nicht verschüttet waren.
    Der Zwerg entschied sich für den, der dem eingestürzten am nächsten lag, und führte sie schräg nach unten abfallend tiefer in das Innere des Berges hinein.
    Zu Julians Verwunderung überzogen auch hier die leuchtenden Flechten die Wände und spendeten genügend Licht, um zügig vorwärtszukommen.
    Er hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren, als sie nach Stunden wie es ihm vorkam den Stollen verließen. Vor ihnen spannte sich eine breite steinerne Brücke über einen Abgrund, an dem sie kurz anhielten.
    Auf der gegenüberliegenden Seite sahen sie ein schmiedeeisernes Fallgitter, das aus seiner Befestigung gerissen halb über dem Abgrund hing. Wie in der Halle so lagen auch hier verstreut, die verschiedensten Gegenstände wüst durcheinander.
    * Was mag hier geschehen sein?, fragte sich Julian und Gandulf sprach seinen Gedanken aus, als er an Thurgrom gewandt feststellte. »Deine Leute scheinen vor jemanden oder vor etwas geflohen zu sein, oder hier unten hat ein Krieg stattgefunden.« Aus seiner Stimme vernahm Julian deutlich das Unbehagen, das den Wächter beschlichen hatte, und gestand sich ein, dass es ihm ebenso erging. An der Oberfläche verfolgten sie die Wurrler und Sucher und hier unten schien Chaos zu herrschen.
    Gandulf wies zum Gitter auf die andere Seite der Brücke. »Gibt es einen Feind die eure Stadt stürmen wollte? Ich nehme an, dieser Weg führt in die Stadt, von der du gesprochen hast. Wer könnte dafür verantwortlich sein?« Thurgrom, der mit versteinerter Miene auf das Chaos

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