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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Verbündeter mehr, sondern ein ernst zu nehmender Rivale. Das Herz der Meisterin konnte er haben, das war Randal gleich, hatte er doch Merilda, die er über alles liebte. Aber die Werkstatt! Die Werkstatt durfte Flint auf keinen Fall bekommen. »Verdammt!«, fluchte Randal.
    Ein hutzeliges altes Weiblein, das seinen Weg kreuzte, warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu und schüttelte tadelnd den Kopf.
    Randal war unwohl, beim Fluchen ertappt worden zu sein, darum blickte er rasch in die andere Richtung und hastete weiter. Er durfte auf keinen Fall zulassen, dass die Meisterin ihren Entschluss rückgängig machte, falls Flint sich gegen ihn aussprechen sollte. Irgendwie musste er ihr verdeutlichen, dass er mehr über John wusste, sie mit mehr oder weniger aufschlussreichen Einzelheiten hinhalten, um ihr zumindest für eine Weile unentbehrlich zu sein. Er musste nur lange genug bleiben, um zeigen zu können, wessen er fähig war. Es durfte nichts mehr misslingen, schließlich hatte er Merilda versprochen, schon bald wieder in der Werkstatt zu arbeiten. Wenn ihm nur Flint nicht dazwischenkam!

    Als Catlin auf ein zaghaftes Klopfen hin die Tür öffnete, war sie sprachlos.
    »Willst du mich nicht einlassen?«
    »Mabel!« Catlin fiel der Freundin um den Hals und küsste sie auf beide Wangen. »Was führt dich hierher?« Sie nahm sie bei der Hand, zog sie ins Haus und an den Herd. »Dein Mantel ist ganz nass, komm leg ab und setz dich!« Sie deutete auf die Bank am Tisch, nahm Mabel den Umhang ab und hängte ihn an den Haken neben dem Feuer, wo er rasch trocknen würde.
    »Ich wollte dir schon lange danken, dass du für mich da warst, als …« Mabel beendete den Satz nicht und schlug den Blick nieder.
    »Nicht doch!«, bat Catlin und winkte ab.
    »Ich wollte früher kommen, aber … Ich war mit Henry auf dem Festland.« Mabel lächelte.
    »Auf dem Festland?« Catlin beneidete Mabel. Ihr Vater hatte erzählt, dass ihre Großmutter auf dem Festland geschmiedet hatte, Athanor, das berühmte Schwert des Maréchal. Catlin hatte immer davon geträumt, auch einmal aufs Festland zu reisen. »Und?«, wollte sie wissen. »Wie ist es dort?«
    »Es hat mir gefallen, das Essen ist köstlich, und die Landschaften sind ebenso abwechslungsreich wie in England. Von den Städten mochte ich Nantes am liebsten. Lange verlebten Henry und ich keine so gute Zeit mehr wie dort.« Sie lächelte. »Wir sind seit dem Herbst zurück, und ich hätte längst kommen sollen, aber …«
    »Nicht doch, du schuldest mir keine Erklärung. Ich bin froh, dass du hier bist. Sag mir, wie geht es dir?«
    »Gut«, behauptete Mabel, doch es lag noch immer ein trauriger Zug um ihre Augen. »Es war schwer«, sagte sie leise. »Henry war so unendlich traurig über den Tod seines Sohnes.« Tränen standen ihr in den Augen.
    Catlin griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Ach, Mabel, du wirst noch viele Kinder …«
    »Nein, nicht!«, bat Mabel ängstlich. »Sag mir lieber, wie es dir ergangen ist!« Sie bemühte sich um ein Lächeln.
    »Mir? Oh, du meinst John?«
    »Nein, ich meine das Kind.« Mabel runzelte die Stirn.
    »Ja, gewiss, John!« Catlin lachte auf. »Ich habe einen Sohn, er heißt John nach seinem …« Catlin brach ab. Vor Mabel so zu tun, als sei John der Vater ihres Kindes, brachte sie nicht fertig. »Er wusste es«, fügte sie aus Furcht vor dem vorwurfsvollen Blick ihrer Freundin rasch hinzu. »Auch dass Aedwyna nicht von ihm stammt, und es war ihm gleich. Er hat sie geliebt und wollte auch meinen Sohn lieben, ihm ein Vater sein.« Sie schluckte.
    Nun war es Mabel, die verständnisvoll Catlins Hand drückte. »Schon gut.« Sie seufzte tief auf. »Ich habe gehört, was ihm zugestoßen ist. Ausgeraubt und erschlagen.« Sie schüttelte den Kopf. »Manch einem ist ein Menschenleben nicht viel wert.« Sie streichelte mitfühlend über Catlins Arm. »Ich wusste nicht, dass dir sein Tod so nahegeht. Immerhin bist du jetzt frei.«
    Catlin wischte sich über die laufende Nase. »Trotzdem. Er fehlt mir!« Ein Hauch von Auflehnung und Verzweiflung lag in ihrer Stimme.
    »Und Flint? Das war doch sein Name.«
    »Wir heiraten in drei Tagen.« Catlin fand, dass es ihrer Stimme an Freude und Überzeugung fehlte, darum räusperte sie sich. »Kannst du nicht ein Weilchen bleiben und mir bei den Vorbereitungen helfen?«
    Mabel strahlte. »Ob ich dir helfe? Keine Frage! Ich weiß, wo es die prächtigsten Kleider und herrlichsten Duftöle in London zu kaufen gibt. Du

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