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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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flüsterte er Catlin wie einer Verbündeten zu und ließ sie ein. »Ich bin bald zurück, Liebes!«, flötete er durch den Hausflur, zwinkerte Catlin zu und schloss die Tür hinter sich.
    »Catlin?« Mabel blickte erstaunt von ihrer Stickerei auf. »Was machst du hier? Und wie du aussiehst! Warum heulst du denn?«, fragte sie besorgt, legte die Stickarbeit beiseite und ging auf die Freundin zu.
    »Mein Vater … ich … er …« Es dauerte eine Weile, bis Catlin Mabel zu erzählen vermochte, was sie so sehr verstörte. »Ich werde fortgehen«, beendete sie entschlossen ihren Bericht.
    »Weg? Aber wohin denn?«
    »Nach Norwich.«
    »Norwich, warum Norwich?« Mabel musterte die Freundin verwundert.
    Catlin antwortete nicht gleich. Sie hatte nicht ernsthaft darüber nachgedacht. Es war ihr einfach nur durch den Kopf geschossen, aber es ergab einen Sinn. »Ich … ich hoffe, dort den Glockengießer zu finden.« Sie wusste nicht, wie sie es anstellen würde, nur dass die Rettung aus ihrer misslichen Lage bei ihm lag, davon war sie überzeugt. »Wenn ich schon heiraten muss, dann nicht, um Schmiedin zu bleiben.« Angst vor der eigenen Entscheidung drohte ihr die Kehle zuzuschnüren. »Ich werde den Glockengießer bitten, mich zur Frau zu nehmen. Einen Sohn, dem er sein Wissen weitergeben könnte, hat er nicht, und einen Lehrling will er nicht. Mich, hat er gesagt, hätte er wohl genommen, wenn es denn möglich wäre …« Catlin zog die Brauen hoch. »Wenn er mich heiratet, kann er mich sein Handwerk lehren, und vielleicht bekommt er obendrein noch einen Erben.« Catlin warf Mabel einen herausfordernden Blick zu, so als rechne sie damit, für verrückt erklärt zu werden.
    »Klingt einerseits närrisch, andererseits ganz vernünftig«, überlegte Mabel jedoch zu Catlins Überraschung und legte den Kopf schief. »Hast du denn Geld dabei?«
    Catlin verneinte verlegen. »Keinen Penny.« Sie hatte nie eigenes Geld besessen und war einfach davongerannt, ohne auch nur einen Gedanken darauf zu verschwenden, wohin sie wollte und was sie für eine Reise benötigen würde.
    »Einen Mantel hast du auch nicht mitgenommen?«
    Catlin schüttelte den Kopf.
    Mabel seufzte. »Ich brauche wohl nicht zu fragen, ob du dir das alles gut überlegt hast.« Sie lachte. »Wie gut, dass du mich hast! Ich gebe dir meinen Mantel, und ein paar Münzen lassen sich auch auftreiben. Vielleicht reichen sie nicht bis Norwich, wo auch immer das liegen mag, aber ein wenig werden sie dir wohl helfen.« Dann schlang sie die Arme um Catlin und drückte sie an sich. »Du wirst mir schrecklich fehlen!«
    Catlin schluckte und rang nach Atem. Mabel war ihre beste Freundin. »Sag meinem Vater, dass ich nicht anders konnte, und bitte ihn, dir meinen Mantel im Tausch für deinen zu geben.« Ihre Stimme zitterte. »Versprich mir das!« Sie blickte Mabel eindringlich an. »Deine Mutter wird auch so schon wütend genug sein.« Catlin rieb sich mit dem Ärmel über die Nase. »Und wenn du Thomas siehst, dann grüß ihn von mir, ja?« Sie schluckte erneut. Vielleicht sollte sie doch nach Hause zurückkehren, Raymonds Sohn heiraten, der zweifellos ein anständiger Kerl war, und …
    Die Glocke im steinernen Turm der Abtei läutete plötzlich, als wolle sie Catlin ermahnen, ihren Traum vom Glockengießen nicht so einfach aufzugeben. Catlin schloss die Augen und atmete gegen den Druck in ihrer Brust an. Da draußen wartet ein Abenteuer auf dich, wisperte es in ihrem Kopf. Wenn du jetzt nicht gehst, schaffst du es nie und wirst dir ewig Vorwürfe machen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Catlin öffnete die Augen. Ganz gleich, wie sehr ihr Verschwinden den Vater auch erzürnen mochte, er liebte sie und würde sie jederzeit wieder aufnehmen. Trotzdem fiel es ihr schwer, Abschied zu nehmen. Sie musste an Bones denken, der für gewöhnlich im Hof der Schmiede lag und vor sich hin döste. Als ihr Vater ihn vor vielen Jahren mit heimgebracht hatte, war er nicht mehr als Haut und Knochen gewesen. Wie ein Wunder schien es Catlin noch immer, dass ein so kräftiger Kerl aus ihm geworden war. Seine Aufgabe als Wachhund nahm Bones überaus ernst. Sobald er ein Geräusch vernahm, spitzte er die Ohren, öffnete ein Auge oder hob aufmerksam den Kopf. Als sie aber fortgerannt war, hatte er ihr nur müde nachgeblickt. Wie hätte er auch ahnen sollen, dass sie nicht so bald zurückkehren würde?
    Mabel nahm ihren Wollmantel vom Haken hinter der Tür, schüttelte einige Münzen aus einem

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