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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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du mein Bruder bist und nicht mein König!«, rief Richard lachend aus und legte Knightly den Arm auf die Schultern. »Komm, ich lade dich auf ein Ale ein.«
    »Guter Vorschlag, denn schon morgen muss ich wieder abreisen. Wer weiß, wann wir uns das nächste Mal sehen?« Knightly lachte. »Und mit etwas Glück findet sich in der Spelunke auch eine hübsche Maid, die dir die närrische Verliebtheit austreibt und dich ein wenig ablenkt.«
    Wider Willen musste Richard lachen. Allzu gern hätte er noch einige Tage mit Knightly verbracht, mit ihm gezecht und gespielt, geschwiegen und in Erinnerungen geschwelgt.

    »In weniger als einer Woche bin ich zurück«, sagte John eines Morgens. Er hatte ein Bündel gepackt, küsste Catlin auf den Scheitel und verabschiedete sich von Flint und Corvinus.
    »Heute Nacht sind wir allein«, flüsterte Flint, als der Meister fort war und Catlin sich hinunterbeugte, um einen Stein aufzuheben und mit dem Handhammer in Form zu klopfen. Der unverschämt offene Blick des Gesellen verschlug ihr den Atem.
    Corvinus dagegen beäugte Flint vom ersten Tag an argwöhnisch. »Geh und hol Wasser vom Brunnen!«, fuhr Flint ihn an, als er bemerkte, wie feindselig ihn der Junge wieder ansah. »Los, mach schon!«, scheuchte er ihn. »Wir brauchen nicht weniger als sechs Eimer.« Er ergriff einen Hammer, schlug mit aller Kraft auf einen Ziegel ein – und traf seinen Daumen. »Sapperlot!«, rief er und steckte ihn in den Mund und saugte daran wie ein Kleinkind, um den Schmerz zu lindern.
    »Lass sehen!« Catlin streckte die Hand aus, ergriff Flints Linke und betrachtete den versehrten Daumen. »Wird schon blau. Wir sollten den Nagel anbohren, das nimmt den Druck, und der Schmerz lässt nach.«
    »Ich weiß«, brummte Flint und hielt ihre Hand fest, als sie sich umwenden wollte, doch Catlin entzog sie ihm. »Schon gut«, brummte er, als sie mit dem Handbohrer zurückkehrte. »Ich kümmere mich selbst darum – ist nicht das erste Mal.« Er legte den Daumen auf einen Backstein, drückte die Spitze des kleinen Bohrers darauf und drehte mit zusammengebissenen Zähnen, bis der Nagel nachgab und Blut hervorquoll. Catlin fühlte sich zittrig und aufgelöst, doch das lag nicht an Flints Verletzung.
    Bis zum Mittag arbeiteten sie schweigend nebeneinanderher, und auch bei Tisch sprach keiner ein Wort. Corvinus, der den ganzen Morgen mit Wasser-, Mist- und Lehmschleppen zugebracht hatte, löffelte gierig seinen Getreidebrei während Catlin nur lustlos darin herumrührte.
    Als die Glocke über dem Eingang einen Besucher ankündigte, blickte sie verwundert auf. Es war Nigel, der plötzlich den Kopf zur Tür hereinstreckte. »Catlin? Kann ich dich kurz sprechen?« Er runzelte die Stirn, als er den fremden jungen Mann am Tisch sitzen sah.
    »Gewiss doch, ich komme.« Catlin sprang auf und folgte dem Freund in die Werkstatt. »Was gibt’s?«, fragte sie überrascht. »Du warst seit einer Ewigkeit nicht mehr bei uns.« Ihre Stimme, die sie unwillkürlich gesenkt hatte, klang vorwurfsvoll.
    Nigel antwortete nicht gleich. »Wer ist das?«, wollte er stattdessen wissen und deutete mit dem Kopf zur Küche.
    »Flint, unser neuer Geselle, John hat ihn eingestellt. Wir haben viel Arbeit. Aber wegen der Glocke bist du gewiss nicht hier, oder?« Catlin bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall, wühlte sie doch schon die Nennung von Flints Namen im Innersten auf.
    »Nein, ich komme aus einem anderen Grund.« Nigel zog Catlin in den hintersten Winkel der Gießerei. »Nun, eigentlich doch.« Er sah sich um. »Bei der neuen Glocke, kannst du da …«
    Catlin nickte. »Ja?«
    »… so inbrünstig für mich beten wie nie zuvor? Ich habe deine Fürsprache wahrlich bitter nötig.« Der sonst so sorglose Nigel schien ernsthaft in Not zu sein.
    »Was hast du angestellt? Den König bestohlen?«, fragte Catlin mit einem Hauch von Spott.
    Nigel blickte sie erschrocken an. »Woher weißt du das? Hat es sich etwa schon herumgesprochen?«
    »Um Himmels willen, nein!« Catlin starrte ihn ungläubig an. »Sag mir, dass du das nicht getan hast!«
    »Ich schwöre, ich wusste nicht, dass es der König war.« Nigel schüttelte den Kopf.
    »Bist du von allen guten Geistern verlassen?«
    »An seiner Kleidung erkannte ich wohl, dass er kein armer Mann sein konnte«, erklärte Nigel. »Doch woher hätte ich wissen sollen, dass der junge Mann unser König war? Ich meine, was, in Gottes Namen, hatte er mit einem Mädchen am Arm und ohne Leibgarde

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