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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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sicheren Seite.
    Wir waren später noch zum Sonnenuntergang am Wasser. Links war eine Kneipe, die sie hier nur »Maria« nennen. Unsere Sicherheitsbeamten sorgten wie immer für Aufmerksamkeit, weil sie so gar nicht nach Urlaub aussehen. Sie sehen auch nicht nach Beamten aus, obwohl sie so heißen. Sie tragen keine kurzen Hosen, oder bunte Hemden, noch nicht mal Sandalen, so wie ich oder alle anderen hier. Vermutlich wären Angela und ich alleine viel sicherer, weil wir überhaupt immer nur von Leuten angesprochen werden, die wissen wollen, ob wir die Männer mit den verspiegelten Sonnenbrillen kennen. Es sind die Einzigen, die nicht entspannt wirken. Bei dieser Bar am Strand trommelten drei Trommler, bis die Sonne untergegangen war. Musikalisch ist das weder Wagner noch Puhdys. Eher anstrengend, aber wir haben am Ende trotzdem Geld gegeben. Man weiß ja nie, ob uns nicht doch einer erkennt und es dann nachher wieder heißt, die Kanzlers sind aber geizig.

    10. April  Schlechtwetter auf Ischia. Es regnet. Gut, dass ich das Reise-Scrabble mitgebracht habe. Ich lege »Goethit«, als Fachbegriff für Nadeleisenerz, und bekomme den dreifachen Wortwert. 63 Punkte. Angela legt »Drönbüddel« und behauptet, so habe Ole von Beust sie immer genannt. Dadurch bekäme sie 65 Punkte. Ich lasse das als Wort nicht gelten. Angela ist beleidigt, bricht das Spiel ab und geht ins Bett. Sie kann einfach nicht verlieren! Der Urlaub fängt ja gut an …
    11. April  Wir beobachten Flora und Fauna, wobei das nur eine Umschreibung dafür ist, dass wir nebeneinander sitzen und stumm in die Gegend gucken. Das sind die Nachwirkungen des Scrabble gestern. Aber hier rücken uns die Sicherheitsbeamten noch näher auf die Pelle als zu Hause, und wir streiten nicht gerne vor Publikum. Deswegen sitzen wir den Streit einfach aus. Darin gewinnt Angela natürlich jedes Mal, weil sie einfach viel mehr Übung hat.
    Es ist schon etwas albern, wenn ein Chemiker und eine Physikerin so tun, als würden sie Flora und Fauna beobachten, aber sei’s drum. Die Flora hat zumindest den Vorteil, dass sie am Platz bleibt, wohingegen die Geckos und Eidechsen schneller weg sind, als man sie beobachten kann. Biologe wär nichts für mich.
    Eigentlich wollen wir heute zum Inselende, da ist ein Ort ohne Autoverkehr. Quasi die Fußgängerzone hier. Ischia ist nur 46 Quadratkilometer groß, hier wohnen aber über 52000 Menschen. Damit ist Ischia eigentlich das Berlin unter den Inseln im Golf von Neapel. Immer überlaufen. Gerade bei schlechtem Wetter und Angela mit schlechter Laune denke ich hier immer: Da kann ich auch zu Hause bleiben!

    12. April  Überall deutsche Touristen. Ich weiß nicht, wie die sich das hier alles leisten können. Eine Tasse Bohnenkaffee kostet 4,50 Euro. Ein Becher gemischtes Speiseeis kostet fast sechs Euro, ohne Sahne.
    Ein paar Urlauber sprechen Angela auf Autogramme an. Sie freut sich. Die Touristen finden, sie sähe im Fernsehen viel dicker aus. Meine Frau freut sich noch mehr, bis sie merkt, dass die sie für eine Mutter Beimer aus der Lindenstraße halten. Die Sicherheitsleute behaupten, dass das was aus dem Fernsehen ist. Wir wandern. Ich habe schnell Blasen an den Füßen und Seitenstechen. Es ist peinlich. Sie hat fast den Euro gerettet, und ich hab immer noch keinen Sport gemacht.

    19. April  Mein Geburtstag. Die Kollegen haben mir im Büro ein Ständchen gesungen. Nicht alle haben mitgesungen. Frau Baum hat gesagt, sie könne mich unmöglich hochleben lassen, denn höher als ich ohnehin schon lebe, ginge es ja wohl nicht. Sie meint meine Frau. Sie hat keine Ahnung, dass wir alles andere als hoch leben.
    Gestern Abend wollten wir in meinen Ehrentag hineinfeiern. Angela hat in unseren Kühlschrank geguckt und uns anschließend zwei Sektschorlen gebracht. Also Asti mit Selters, weil die Flasche Schampus schon drei viertel leer war. Geperlt hat da auch nichts mehr, trotz des Teelöffels in der Flasche. Peinlicherweise musste ich meiner Frau erklären, dass der nichts bringen kann, denn im Kopfraum der Flasche herrscht Überdruck. Öffnet man die Flasche, entweicht das CO 2 allmählich, Löffel hin oder her. Der Prozess dauert nur länger, wenn die Flasche kalt ist, weil in kalten Flüssigkeiten Gase besser gelöst bleiben als in warmen. Der Blick, den Angela mir nach dieser Erklärung zugeworfen hat, hätte den Asti sicher unter den Gefrierpunkt kühlen können.
    Sie wird nicht gern verbessert, sie wird auch nicht gern belehrt.

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