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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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sie zum Beispiel mit Oettinger, Merz oder Friedbert Pflüger umgegangen ist. Wenn sie sich jetzt noch mit jemandem wie Janukowitsch fotografieren lässt, fördert das nicht gerade ihr Image.
    Sollte die deutsche Mannschaft andererseits gewinnen, könnte Mutti endlich mal wieder vor der ganzen Nation jubeln. Das wirkt sympathisch und würde ihr helfen, anschließend ein paar unpopuläre Maßnahmen durchzudrücken. Die Alternative wäre, zumindest das Halbfinale gegen Italien zu besuchen, das ist nämlich in Warschau, aber zeitgleich ist EU-Gipfel in Brüssel, und die stellen da wohl nur ungern Fernseher auf.
    Angela hat eine E-Mail an die 26 anderen Staats- und Regierungschefs geschickt und freundlich nachgefragt, ob man den Gipfel nicht verschieben könne. Es kommen nur elf Antworten: Zwei kann sie nicht lesen, drei sind voll lachender Monde, vier haben ihre Anfrage völlig ignoriert und um eine Finanzspritze gebeten. Monti aus Italien bietet Kontakte an, die dafür sorgen könnten, dass Italien das Halbfinale verliert. Das sei kein Problem und in der italienischen Liga seit Jahren erprobt.
    Angela empört sich schriftlich. Auf ein derartiges Angebot werde sie nie eingehen. Prompt kommt die Antwort, dass Deutschland dann leider keine Chance hätte, plus Fotos von Schieds- und Linienrichtern sowie von einem Josef Blatter. Daraufhin berät sich Angela mit Schäuble, der aber kein Fußballfan ist und auf keinen Fall für einen EM-Titel so schnell so viel Geld lockermachen will. Ich hoffe nach den letzten Erlebnissen in Polen auch, dass er hart bleibt und wir nicht nach Kiew müssen. Schon wegen der Luft. Und ich glaube, die ukrainischen Sicherheitsleute sind noch deutlich unangenehmer als die polnischen.

    28. Juni|13.00 Uhr  Horst Köhler hat mich angerufen. Wie es mir geht, will er wissen. Bin sehr gerührt, weil Präsidenten, egal ob amtierend oder ehemalig, nie mich anrufen, sondern immer nur Angela. Es hat auch noch nie einer nach mir gefragt, außer Tony Blair, der mich aber mit der zweiten Frau von König Abdullah aus Saudi Arabien verwechselt hat.
    Ich komme also ins Plaudern und berichte Herrn Köhler freimütig über Angelas Pläne beim EU-Gipfel in Brüssel und wie sie da den Monti aus Italien über den Tisch ziehen will. Ich merke zu spät, dass der Anrufer Horst Köhler von Foto Köhler ist, dem kleinen Fotoladen in der Kurstraße. Er müsse sein Geschäft aufgeben, weil die meisten heute mit ihren Telefonen fotografieren und ihn nicht mehr brauchen. Sagt Herr Köhler. Fotoapparate sind wie die DDR: nur noch für Nostalgiker und Leute, die an die Überlegenheit eines anderen Systems glauben. Sagt Herr Köhler. Dann sagt er, ich möge endlich die Fotos abholen, die ich vor einem Jahr bei ihm abgegeben habe.
    Ich habe irgendwie immer noch die Abläufe von früher im Blut. Auf alles, was man da bestellt hatte, musste man mindestens ein Jahr warten. Dann sagt Herr Köhler noch, dass seine Frau aus Italien ist. Entsprechend seien alle seine Kinder Halbitaliener. Seine Schwiegereltern sind aus Rom. Ich versuche, die Sache mit Angela und Herrn Monti als Witz zu verkaufen, aber Herr Köhler lacht nicht.

    22.00 Uhr  Deutschland und Angela haben verloren. Beide gegen Italien. Beim Fußball muss es wohl recht knapp gewesen sein, und Hajo gibt dem Löw die Schuld, der mehr wie ein Avon-Berater aussehe als wie ein Trainer, und entsprechend parfümiert haben »wir« angeblich auch gespielt. Beim EU-Gipfel war es wohl weniger knapp, hier sehen die Zeitungen meine Frau als klare Verliererin.
    Angela sagt mir wiederum am Telefon, dass der Monti aus irgendwelchen Quellen erfahren hat, wie sie ihn über den Tisch ziehen wollte. Sie vermutet einen Maulwurf im Kanzleramt. Ich sage, die Baumann habe ja ein verdächtiges Faible für Pizza und Prada. Angela sagt nichts, aber ich höre sie denken. Manchmal bin ich mir selbst unheimlich …

    29. Juni  Angela hat der Baumann das Solitär vom Rechner deinstallieren lassen, als Abmahnung. Die weiß natürlich von nichts, reagiert aber trotzdem schuldbewusst. Ich tue unbeteiligt und hole bei Herrn Köhler die Fotos ab. Wir erwähnen beide Italien mit keinem Wort.
    Die Bilder habe ich letztes Jahr in Amerika gemacht, als Angela die »Presidential Medal of Freedom« bekommen hat. Eine große Ehre, deswegen bin ich mitgefahren, auch wenn Angela umgekehrt nicht mitgekommen ist, als ich die Liebig-Denkmünze bekommen habe. Ich bin nicht nachtragend, habe aber die 7500 Euro Preisgeld

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