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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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gedacht, unsere Ehe medial auszuschlachten oder mein Tagebuch zu veröffentlichen, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass das finanziell nicht uninteressant wäre, wenn ich sehe, was selbst jemand wie Helmut Schmidt oder Thilo Sarrazin mit Büchern verdienen, und die sind beide ja nur in der SPD.

    15. Januar  Ich habe rumgefragt. Namen von Ehetherapeuten kursieren im Regierungsviertel wie Grippeviren im Herbst. Jeder kennt einen, der einen kennt. Selbst Pofalla, der ja schon zwei Mal geschieden ist, gibt ungefragt Ratschläge.
    Ehen in der Politik haben keine hohe Halbwertzeit. Ehe- und Wahlversprechen werden hier gleichermaßen schnell und oft gebrochen. Ich entscheide mich für Frau Dr. Feuerbach. Horst Seehofer hat sie mir empfohlen, nachdem er gesehen hat, dass ich auf Facebook der Gruppe »Nein zu Angela Merkel« beigetreten bin, es war Alkohol im Spiel, und ich vermute, dass Steinbrück mich da irgendwie reingelotst hat, aber dieses Facebook ist so wie der Bertelsmann Clubcenter Lesering, Scientology oder die Mafia: Wenn man einmal dabei ist, kommt man nie wieder raus.
    Heute war jedenfalls unsere erste Sitzung. Ich saß sehr lange allein mit unserer Therapeutin, die mich mit irritierender Beharrlichkeit Herr Merkel nannte. Angela schreibt eine SMS: »Komme später. Selbstmordanschlag.«
    Ich erzähle, dass das mein tägliches Brot ist. Einem Abend zu zweit kommt immer irgendein bewaffneter Konflikt in die Quere, in unserem Urlaub muss sie den Euro retten, während wir nur Halbpension haben, und wenn ich uns einen Film ausleihe, macht sie Wahlkampf, damit sichergestellt ist, dass sie auch in den nächsten vier Jahren keine Zeit hat.
    Frau Dr. Feuerbach sagt: Interessant, Herr Merkel. Ich traue mich nicht, sie zu korrigieren, weil ich mich nicht unbeliebt machen will. Sie soll ja schließlich auf meiner Seite sein. Sie ist aber nur an Angela interessiert: Wie sie so ist, fragt sie. Zurzeit egoistisch, sage ich, weil ich denke, dass jetzt die therapeutische Arbeit beginnt. Die Therapeutin will aber wissen, welche Musik Angela hört, welchen Wein sie trinkt, und was man sonst alles so macht als Kanzlerin. Ich sage, dass Angela genau betrachtet hauptsächlich telefoniert, Hände schüttelt und Reden hält, die ihr Steffen Seibert oder Frank Elstner vorher geschrieben hat. Dr. Feuerbachs Augen leuchten aufgeregt, und ich frage mich, wie sie neutral zwischen uns vermitteln will, wenn sie ein Fan von Mutti ist und nicht mal meinen richtigen Nachnamen kennt.
    Ich versuche, das Thema zu wechseln, und rede über Chemie. Dr. Feuerbach langweilt sich demonstrativ und bringt das Gespräch wieder auf Angela. Die ruft mich schließlich an, kurz bevor unsere erste Sitzung endet. Es tue ihr leid, aber Westerwelle habe François Hollande Fanta auf die Hose gespritzt, und sie muss jetzt die Wogen glätten, weil »der Baguette-Kasper hier im Achteck springt«. Dr. Feuerbach meint, dass das als Entschuldigung durchgeht, und will unsere Sitzung beenden. Ich rege an, ich könne ja schon mal meine Position schildern. Aber das will Dr. Feuerbach nicht. Nein, mit einem allein sei es keine Paartherapie. Ich kontere damit, dass 50 Minuten ja auch keine Stunde sind. Aber es nutzt nichts. Sie sagt, ich solle einfach mal aufschreiben, was mich belastet.
    Ich beschließe, beim nächsten Mal dieses Tagebuch mitzubringen. Wir verabschieden uns kühl. Mit den Frauen läuft es grad einfach nicht.

    16. Januar  Nachts vom Neujahrsempfang geträumt. Meine Frau hat mich irgendeinem Diplomaten als Gertrud Steinbrück vorstellt. Vor Schreck aufgewacht und erst spät wieder eingeschlafen.
    Angela entschuldigt sich morgens für ihr Nichterscheinen in der Paartherapie. Ich lüge, dass Dr. Feuerbach sich sehr über sie geärgert hat und mir in ganz vielen Dingen recht gibt. Angela sagt, dass ihr das nichts ausmacht. Sie verspricht mir, unseren nächsten Termin auf jeden Fall wahrzunehmen, und verschwindet ins Amt.
    Am Abend kommen Hajo, Hans-Werner und Martin vorbei. Wir kloppen eine Runde Skat. Ich erzähle, dass ich endlich »Rocky« gesehen habe und enttäuscht war. Aber offenbar habe ich den falschen Teil gesehen. Hans-Werner will sich daraufhin alle Teile ansehen, er hat nämlich im nächsten halben Jahr viel Zeit. Er hat sich einen sogenannten Burnout genommen. Da Blasentee jetzt Bubble-Tea heißt, heißt Urlaub jetzt Burnout, in ein paar Jahren ist Deutsch in Deutschland wahrscheinlich ganz abgeschafft, und wir reden alle Englisch. Schlimm

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