Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Gottschalk Wetten, dass …?
Eins bleibt wie es immer war:
Joachim liebt die Angela
Aus aktuellem Anlass (= Geldmangel) hab ich heute nichts dazugekauft.
7. Dezember
Ihr Blick ist vom Vorüberziehen der Säle
So müd geworden, dass er nichts mehr hält
Ihr ist, als ob es tausend Säle gäbe
Und hinter tausend Sälen keine Welt …
So wird, liebe Angela,
Sicherlich dein nächstes Jahr
Denn Wahlkampf heißt im Grunde
Es reiht sich Saal an Saal an Saal
Doch auch in dieser Stunde
Ist einer für dich da
Dein Wahlkampfhelfer – Jo
Dazu hab ich einen Gutschein gebastelt für eine Nackenmassage. Denn auch wenn ich handwerklich nicht der Geschickteste bin, habe ich sehr wohl ein gutes Händchen fürs Massieren. Ich habe beim Damenprogramm eines G8-Gipfels mal Carla Bruni die Füße massiert, weil sie auf den hohen Schuhen nicht gut laufen konnte, und ich kann sagen, sie war ziemlich angetan. Sie hat mir damals schon gesagt, dass die Umfragewerte für Sarkozy in den Keller gingen und sie sich schon mal nach einem neuen Gewinner umsähe. Sie wollte wissen, was ich verdiene. Danach hat sie nicht mehr mit mir gesprochen.
8. Dezember
Winter lässt sein graues Band
Wieder durch die Lüfte sinken
Alle wollen Glühwein trinken
Unheilvolles droht dem Land
Doch das wirst du wohl verhindern
Tapfere St. Angela
Alle Sorgen wirst du lindern
In diesem und im nächsten Jahr
Doch hast du’s mal besonders schwer
Dann hast du jetzt zum Trost Likör
Dazu bekommt sie eine kleine Flasche Eierlikör. Den habe ich heimlich aus dem Schreibtisch vom Thierse geklaut. Glaube nicht, dass es dem alten Zausel überhaupt auffällt.
9. Dezember
Der Kalender wird schon dünner
Ganz im Gegensatz zu dir
Dafür ist ja im Kalender
Jeder Tag nur aus Papier
Doch bei uns sind alle Tage
Stets aus Fleisch und Blut gemacht
Und aus vielen schönen Stunden
Die ich gern mit dir verbracht
Dazu habe ich ihr einen kleinen Abreißkalender angehängt fürs nächste Jahr. Den gab es umsonst bei der Apotheke, deswegen sind keine Kosten entstanden.
Gut, vielleicht ist das nicht mein bestes Gedicht, aber Angela hat sich gar nicht gefreut. Im Gegenteil. Wir sollen das lassen mit dem »Adventsquatsch«, hieß es. Offenbar ist ihr Gewicht heimlich ihr wunder Punkt. Vermutlich will sie nicht werden wie Kohl.
12. Dezember Wir sind bei einer Benefizsache eingeladen. Ein Herz für irgendwas. Diese Dinge häufen sich ja zu Weihnachten. Neben mir steht ein mickriger, aber sehr bunt behangener Weihnachtsbaum, der sich als Designer vorstellt, der angeblich Glööckler heißt. Ein Howard Chippendale ist auch da und noch mehr Prominente, von denen ich noch nie gehört habe.
Wir alle werden für einen guten Zweck versteigert. Genauer gesagt kann jemand ein Abendessen mit mir ersteigern oder irgendeinen scheußlichen Fummel, den der Weihnachtsbaum zu verantworten hat. Man kann sich auch diesen Howard kaufen. Keine Ahnung, wann ich das nun wieder zugesagt habe. Der Fummel bringt zweitausend Euro, Howard Chippendale immerhin siebzig, während niemand für mich bietet. Keiner. Selbst die getragene Hose von einer Frau Cindy (aus Marzahn) bringt noch zehn Euro. Ich weiß nicht mal, wer das ist, vermutlich ist sie nur hier, weil sie was mit dem Glööckler hat.
Was mich am meisten demütigt, ist, dass dieser Designer mir aus Mitleid anbietet, mir einen Gürtel zu schenken. Ich bekomme jetzt schon Mitleid von einem Mann, mit Lippenstift und Strass im Gesicht!
13. Dezember Ich bitte Hajo, nachträglich bei ein Herz für irgendwas anzurufen und mich zu ersteigern. Ich habe lange genug bei der Politik zugesehen, um zu wissen, dass man nicht immer sauber spielen kann. Er soll auf jeden Fall für mich mehr bieten als für die Hose von Cindy aus Marzahn.
Nachmittags meldet sich Hajo. Nichts zu machen. Bei Burda wären alle vollauf damit beschäftigt, die Beliebtheitswerte für Maria Furtwängler zu manipulieren. Er soll mir ausrichten, dass ich mir fürs nächste Jahr aber einen Bambi erkaufen kann. Eine Kategorie könne jederzeit erfunden werden. Als ich die Preise höre, wird mir allerdings ganz anders. Da müsste ich monatlich richtig was zurücklegen. Ich weiß nicht, ob es mir das wert ist.
24. Dezember Es läuft nicht gut. Angela macht mir gerade zum Frühstück Rühreier, als jemand anruft wegen eines Krieges irgendwo. Krieg ist immer schlimm, aber sie lässt meine Eier einfach links liegen und telefoniert. Stundenlang. Dabei ist doch
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