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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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splitterfreie Klamotten zum Abendessen anziehen und mir das Gesicht und die Hände waschen.«
    »Tu dir auch etwas Parfüm drauf, Coop. Du hast nicht so süß gerochen, als ich auf dir lag.«
    Mercer wartete schon in der Lobby. Als ich auf die Sitzecke zusteuerte, um ihn zu begrüßen, hielt mich der Portier auf. »Miss Cooper? Der Hausverwalter bat mich, Ihnen zu sagen, dass Ihr Fenster noch immer nicht ausgetauscht worden ist. Der Glaser, der das macht, ist im Urlaub, also kann es erst am zweiten Januar erledigt werden. Ist das in Ordnung?«
    Ich hatte wohl kaum eine Wahl. »Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn es so bald wie möglich gemacht wird.«
    Im Aufzug erzählten wir Mercer von unserer Schreckensfahrt in der Seilbahn. Vielleicht war es wegen des nur wenig zurückliegenden Angriffs auf ihn, aber als ich die beiden im Wohnzimmer sitzen ließ, um mich umzuziehen, redete Mercer mit Nachdruck auf Mike ein, dass die Polizei die Schützen unbedingt identifizieren müsse.
    Trotz der Plane über dem Fenster war es in der Wohnung so kalt wie in einem Gefrierschrank. Ich zog bequemere Kleidung an und packte ein paar Sachen ein, die ich übers Wochenende mit in Jakes Wohnung nehmen wollte. Als ich zurückkam, fand ich Mercer und Mike hinter geschlossenen Schiebetüren im Fernsehzimmer, wo sie sich Drinks einschenkten.
    »Auf unsere private kleine Weihnachtsfeier. Sieht so aus, als ob es für dieses Trio das letzte Weihnachten ohne Lebensabschnittsgefährten, Ehegatten und Nachkommen ist. Mir kommen gleich die Tränen.« Mike hob sein Glas, und wir stießen an. »Zu dumm, dass du heute deine Hardware nicht an der Brust hattest. Dieses Ding, das Jake ihr geschenkt hat, Mercer, muss wie Kryptonite sein. Hätte den Schrot wahrscheinlich auf der Stelle geschmolzen. Da können wir nicht mithalten, Blondie, aber wir haben auch ein paar Kleinigkeiten -«
    Mike hielt inne und drückte auf die Fernbedienung, um den Ton einzuschalten. Alex Trebek verkündete, dass die Final Jeopardy! -Kategorie eine Musikfrage und das Thema die Oscars seien. »Wie viel, Leute?«
    Mercer und ich lächelten uns an. Es gab Kategorien, in der wir gegen Mike nicht den Hauch einer Chance hatten, her was Kinofilme anging, konnten wir jederzeit mithalten. »Fünfzig Dollar.«
    »Ich bin dabei«, sagte ich zu Mercer.
    Mike sträubte sich. »Wahrscheinlich irgend so ein bescheuerter Song aus einem Disneyschinken. Sagen wir zwanzig.«
    Mercer blieb stur, und Mike gab nach.
    »Hier ist die Musik«, sagte Trebek. Es war die Einleitung zu dem Song zu hören und dann die ersten Takte von »Everybody Plays the Fool«. Mercer nahm meine Hand und fing an mit mir zu tanzen, während Trebek die Antwort verlas.
    »Die Antwort des heutigen Abends lautet: der Schauspieler und Oscargewinner, dessen Vater der Leadsänger in dieser Gruppe war.«
    Mike protestierte, während Mercer und ich um ihn herumtanzten. »Das ist eine wirklich irreführende Kategorie. Wofür hat der Kerl den Oscar bekommen?«
    Mercer und ich antworteten gleichzeitig. »Beste Nebenrolle.«
    »Wir teilen uns den Topf, Ms. Cooper, okay?«
    Mike wusste die richtige Antwort ebenso wenig wie die drei Kandidaten. »Das ist nicht fair. Ihr zwei wisst mehr über Motown als ich über den Bürgerkrieg.«
    Mercer sagte Trebek, dass die Frage war, »Wer ist Cuba Gooding Junior? Und jetzt, Mr. Chapman«, fuhr er fort und drehte sich zu Mike, »raus mit der Kohle.« Wir knöpften Mike beide fünfundzwanzig Dollar ab und fingen an, unsere Geschenke aufzumachen.
    »Für Sie, Detective Wallace«, sagte ich und reichte ihm ein Päckchen. Er riss das Papier auf und lächelte, als er den Deckel von der Schachtel abnahm und darin ein Foto in einem antiken Sterlingsilberrahmen zum Vorschein kam. Ich hatte den Bürgermeister gebeten, das Bild von ihm, Mercer und dessen Vater zu signieren, das aufgenommen worden war, als Mercer für seine Ermittlungen zu dem Mord an einer prominenten Kunsthändlerin eine Ehrung erhalten hatte. Es war in der Woche gewesen, als er nicht mehr länger im Rollstuhl sitzen musste und ohne Hilfe gehen konnte, und Spencers Gesichtsausdruck sprach Bände.
    Ich gab Mike seine Geschenke. Das Erste war eine komplette Ausgabe aller Alfred-Hitchcock-Videos und Geschenkgutscheine für zwei Eintrittskarten zu einem Kino, die er jeden Monat im kommenden Jahr einlösen konnte.
    Ich hatte jedem einen Gutschein gezeichnet für ein Flugticket zum Vineyard, inklusive Abendessen im Outermost und im Beach

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