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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Modell wahrscheinlich dort versteckt.
    Ich fuhr fort, meine Geschichte auszuspinnen, die Winston Shreve zu interessieren schien. »Es gibt einen Schlüssel zu einer Truhe in Lilys Garage. Lola hat das Modell dort gelassen, als sie in die Stadt zurückkam. Chapman hat diesen Schlüssel. Wir wollen uns heute früh um neun Uhr treffen, um das Modell abzuholen.«
    »Und diese ganze Charade über den alten Lockhart und die Fahrt nach White Plains, um sich seine Geschichten anzuhören?«
    »Um herauszufinden, wer noch von der Karte und den Diamanten wusste. Wenn Sie mich auf Ihrem Handy Chapman anrufen lassen, bin ich mir sicher, dass er einwilligen wird, sich mit uns zu treffen.« Und ich war mir sicher, dass die technische Abteilung den Anruf sofort zurückverfolgen würde. Sie konnte mit Hilfe von Satellitensystemen Unglaubliches leisten und innerhalb weniger Sekunden den Aufenthaltsort des Anrufers bestimmen.
    »Ich würde ihn ungern mitten in der Nacht stören. Er hat vielleicht zu tun.«
    Shreve hatte Recht. Mike war vielleicht viel zu sehr mit Valerie beschäftigt, um auch nur einen Gedanken an mich zu verschwenden.
    Ich wollte nicht in dieser gottverlassenen Ruine enden wie eine der Ausgestoßenen, die zum Sterben hierher geschickt worden waren. Langsam hob ich den Kopf und sah ihm in die Augen. »Ich habe die Karte Ihres Großvaters studiert, Mr. Shreve. Ich glaube, dass ich die Stellen, wo die Holzhütten einmal gestanden hatten, erkennen würde. Wenn Sie mit mir nach draußen gehen, kann ich Ihnen vielleicht dabei helfen, die auf der Karte markierten Orte zu finden.«
    »Das ist kein schlechter Anfang, Ms. Cooper.« Er drehte sich um und sah durch die Fensterhöhle nach draußen. Es war noch immer dunkel, aber der Schneesturm hatte aufgehört. »Waren die Orte auf der Karte nummeriert?«
    »Ja, ja, sie waren nummeriert.« Während ich das sagte, fielen mir andere Nummern ein. In der Brusttasche des schwarzen Pullis, den wir nur wenige Stunden nach Lolas Ermordung in ihrer Wohnung gefunden hatten, war ein Stück Papier gewesen. Ein Papier, auf dem die Wörter DAS TOTENHAUS und vier Zahlenpaare standen. Damals hatten die Zahlen für uns keine Bedeutung, aber jetzt wusste ich, dass sie der Schlüssel zu der Karte waren, die Lola während des Aufenthalts bei ihrer Schwester dechiffriert hatte.
    Lola hatte, als sie von New Jersey zurückkam, den Pulli angehabt, aber ihn ausgezogen, bevor sie ihre Wohnung zum letzten Mal verließ. Shreve war zu ihr gekommen, um sich die Karte und die Nummern, die ihn zu den Diamanten führen würden, zu holen.
    »Die Nummern, Ms. Cooper. Sagen Sie mir, wie sie angeordnet waren.«
    »Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern. Ich weiß, dass die niedrigeren Zahlen an der Südspitze der Insel anfingen. Ich, äh, ich könnte Ihnen wahrscheinlich einige der Stellen zeigen, die auf der Karte hervorgehoben sind, wenn ich die Gegend sehen könnte.«
    »Das hätten Sie wohl gern, Ms. Cooper. Es sieht hier ja wohl kaum noch so aus wie vor einem halben Jahrhundert.«
    »Aber manches davon ist noch genau so. Ich, ich - als ich die Karte sah, wusste ich nicht einmal, was die Umrisse des Strecker-Gebäudes darstellte. Aber ich weiß, dass es östlich davon eine Gegend gab, entlang des Damms, die Professor Dakota auf der Karte mit Sternchen versehen hatte.« Nach Shreves vorangegangener Erklärung war es einfach, sich auszumalen, wo die Holzhütten gestanden hatten - in der Nähe des Leichenhauses und außer Sichtweite der aus Manhattan kommenden Patienten.
    Er war zu schlau, um mir zu trauen.
    »Sie haben nichts zu verlieren.« Ich versuchte es beiläufig zu sagen und mir nicht anmerken zu lassen, wie verzweifelt ich aus diesem Loch rauskommen wollte. »Ich kann nicht weit kommen.« Da wir auf drei Seiten von Wasser umgeben waren, das so kalt war, dass es auch den besten Schwimmer innerhalb weniger Minuten umbringen und mitreißen würde, und auf der vierten Seite von einem Stacheldrahtzaun, konnte Shreve mir kaum widersprechen.
    Er nahm eine seiner Krawatten und fesselte mir damit die Hände vor dem Körper, sodass ich mich leichter bewegen konnte. Er nahm das lange Seil in die linke Hand, während er mir mit der rechten auf die Beine half. »Ich lasse es darauf ankommen, Ms. Cooper. Ich gebe Ihnen ein bisschen Zeit, damit Sie mir einen oder zwei Diamanten finden.«
    Es dauerte mehrere Sekunden, bevor ich einige Schritte gehen konnte. Ich war wie betäubt von der Kälte, und ich hatte

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