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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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einmal bei einer Pressekonferenz des Polizeipräsidenten gesehen hatte, zu der Battaglia und ich ins Präsidium eingeladen worden waren, sagte sie mir, dass sie einfach nicht mit den Gefahren, denen Mercer in seinem Job ausgesetzt war, umgehen konnte. Vickees Vater war ebenfalls Polizist gewesen und war im Dienst ums Leben gekommen, als sie fünfzehn Jahre alt gewesen war. Er war der Grund gewesen, dass sie zur Polizei gegangen war, aber gleichzeitig hatte sie auch Angst, dass man als Polizist unter Umständen auch sein eigenes Todesurteil unterschrieb.
    Ich glaubte, ich hatte meine Überraschung, Vickee hier zu sehen, verbergen können, aber ich konnte ihr nichts vormachen. »Du weißt es noch nicht?«
    Ich sah Mike an, der die Schultern zuckte.
    »Ich habe Mercer nicht im Krankenhaus besucht - es waren andauernd zu viele von euch um ihn herum, vor denen ich auf die Knie gehen und mich dafür hätte entschuldigen müssen, wie dumm ich gewesen war.« Mercer war bei einer Schießerei im August, als wir drei in dem Mordfall an einer Kunsthändlerin ermittelt hatten, beinahe ums Leben gekommen. »Aber ich bin sofort zu Spencer und die ganze erste Woche bei ihm geblieben.«
    »Und dieser alte Fuchs hat keinen Ton gesagt.« Mike und ich hatten ständigen Kontakt gehabt mit Spencer Wallace, Mercers verwitwetem Vater, für den sein einziger Sohn sein Ein und Alles war. Er hatte uns nie erzählt, dass Vickee wieder in ihr Leben getreten war.
    Mercer hatte uns hereinkommen sehen und kam mit zwei Gläsern Champagner in der Hand auf uns zu. Er gab sie Mike und mir, und Mike wollte seines sofort an Vickee weiterreichen.
    Sie winkte mit dem Finger ab und nahm den Softdrink, an dem sie genippt hatte, als wir gekommen waren. »Für mich keinen Alkohol. Ich bin noch nicht ganz im dritten Monat.«
    Mike umarmte sie, wobei der Champagner aus der Flöte auf sein Revers schwappte. »Willst du damit sagen, dass die Ärzte es geschafft haben, Mercer wieder funktionstüchtig zu machen? Verdammt nochmal, du bist mein Vorbild, Mann. Da denk ich die ganze Zeit, dass du Bettruhe brauchst und in den vorzeitigen Ruhestand gehen wirst, weil dich so ein Arschloch dienstuntauglich gemacht hat, und dass du im besten Fall wieder mit Platzpatronen schießen kannst? Und dabei hast du die ganze Zeit mit Vickee geübt und sie -«
    Ich hatte Mercer seit über einem Jahr nicht mehr so glücklich gesehen. Er versuchte, Mike zu übertönen und zu erklären, dass er und Vickee beschlossen hatten, wieder zu heiraten. »Nur mein Dad und ihre Mutter und zwei Schwestern. Und ihr beide. Neujahr in Richter Carters Amtszimmer. Werdet ihr kommen?«
    »Natürlich kommen wir. Solange du den Termin nicht während einem der Bowl-Spiele ansetzt.«
    Das Haus war voll mit Freunden und Verwandten. Mercers Team bei der Sonderkommission war komplett zur Feier erschienen, und wir versuchten, uns nicht über unseren Job zu unterhalten, während wir aßen, tanzten und tranken. Gegen elf Uhr merkte ich, dass Vickee müde wurde und sich hinlegen wollte. Ich nahm Mike die dritte Portion Lasagne aus der Hand und schlug vor, nach Hause zu fahren.
    »Die Final Jeopardy! -Kategorie ist Astronomie. Ist jemand dabei?« Schweigen. »Blondie, willst du's nicht versuchen? Das könnte dir liegen.« Ich lachte und zog ihn am Ärmel. »Was ist der einundzwanzigste Dezember?«, fragte Mike laut, während ich versuchte, ihn zur Tür zu zerren. »Winteranfang, meine Damen und Herren. Der kürzeste Tag des Jahres, aber die längste Nacht. Macht das Beste daraus - ich hab das jedenfalls vor.«
    Mercer begleitete uns zum Ausgang und hielt die Tür auf, während wir uns verabschiedeten. »Falls Ihr Ruf zuvor nicht schon ruiniert war, Ms. Cooper, dann ist er es jetzt. Was tust du zur Wintersonnenwende? Du brauchst Jake hier bei dir - genug von diesem >ich schaff's schon allein<. Wir haben das alle viel zu lange geglaubt.«
    »Wenn ich mir jedes Mal, wenn Mike den Mund aufmacht, Sorgen machen würde, wär ich reif fürs Irrenhaus. Ich freue mich so für euch beide. Das Baby hat wirklich Glück!«
    Wir gingen den Fußweg hinunter und die Straße entlang zu Mikes Auto. Ich schwieg den Großteil der Fahrt zurück in die Stadt. Wir fuhren durch den Thirty-fourth Street-Tunnel und bogen dann Richtung Uptown auf den FDR Drive ein. Die Kältewelle schien nicht enden zu wollen, und ich starrte hinüber zu den funkelnden Lichtern der Brücken, die den East River überspannten.
    Rechts von uns hoben sich die

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