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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Viele meinen, dass es ein Penner aus dem Viertel war.
    Wir haben hier oben andauernd Angst, überfallen zu werden. Es ist ein großes Problem, auf dem Campus und im Viertel. Einer, der dabei war, war der Mitbewohner von dem Studenten, der sich in der darauf folgenden Nacht erhängt hat. Julian? Sie wissen, wen ich meine? Auf diese Weise habe ich von Lola und ihrem verrückten Ehemann erfahren.«
    »Was erfahren?«
    »Offensichtlich brüstete sich Julian damit, für Ivan Kralovic zu arbeiten. Der Ehemann bezahlte ihn dafür, ihn mit Informationen über Professor Dakota zu versorgen - darüber, wann sie ihre Sprechstunden hatte, wann sie in ihrem Büro war, wo sie jetzt wohnte, wann sie drüben an ihrem neuen Projekt arbeitete. Einige der Jungs glauben tatsächlich, dass das der Grund war, warum sich Julian erhängt hat. Weil er nicht wusste, dass Kralovic die Informationen wollte, um seine Frau umzubringen. Julian dachte einfach nur, dass er sie belästigte. Und glauben Sie mir, es gab genug Leute auf dem Campus, die wollten, dass man sie belästigte.«
    Ich dachte laut und richtete meine Frage an Mike. »Wo, in aller Welt, denkst du, ist Julian Gariano Ivan Kralovic über den Weg gelaufen?«
    »Die Antwort ist einfach«, antwortete Gloria. »Ein Freund von mir war an dem Tag, an dem sie sich kennen lernten, dabei. Julians Vater hatte gerade einen Rechtsanwalt angeheuert, der ihn in der Drogenangelegenheit vertreten sollte. Und der entpuppte sich auch als der Verteidiger von Ivan Kralovic. Sie trafen sich im Wartezimmer der Rechtsanwaltskanzlei. Julian trug ein King's College-Sweatshirt. Er sagte, dass Kralovic anfing, ihn mit Fragen zu bombardieren. Noch in der gleichen Nacht rief Professor Dakotas Mann Julian im Wohnheim an. Er bot ihm einen Haufen Kohle, wenn er seine Frau bespitzelte. Für Geld tat Julian alles. Er dachte nicht, dass irgendjemand verletzt werden würde.«
    Mike gab Gloria seine Visitenkarte. »Rufen Sie mich an, falls Sie noch irgendetwas hören.« Wir dankten ihr und gingen zurück über die Amsterdam Avenue, vorbei am Auto und hinunter zum King's-Gebäude auf der Claremont Avenue, um zu unserer Verabredung mit Sylvia Foote pünktlich zu sein.
    Dieses Mal empfing sie uns persönlich. Ich argwöhnte, dass es ihr insgeheim Freude bereitete, uns zu sagen, dass es ihr nicht möglich gewesen wäre, unserer Bitte nachzukommen und viele Studenten herbeizuzitieren. »Sie wissen ja, was diese Jahreszeit für die meisten Familien bedeutet. Ich habe mein Bestes getan, aber die meisten der jungen Leute von außerhalb wollten nach Hause zu ihren Eltern. Ich habe ein paar Studenten aus New York hier. Das Büro meines Stellvertreters steht Ihnen zur Verfügung.«
    Sie lächelte matt, und ich vermutete, dass sie ihnen eingebläut hatte, was sie sagen sollten.
    Mike hatte seinen Notizblock aufgeklappt und ratterte seine neuen Gesuche herunter. »Als Nächstes, Ms. Foote, sind die Dozenten und die Verwaltung an der Reihe. Hier ist eine Liste der Leute, die ich morgen sprechen möchte. In meinem Büro. Wir fangen mit dem amtierenden Präsidenten, Mr. Recantati, an. Dann Professor Lockhart - das ist doch der Historiker, richtig? - und Professor Shreve, der Anthropologe, sowie die Vorstände der Institute, die mit dem Projekt zu tun hatten, an dem Professor Dakota arbeitete. Ich will -«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob diese Leute so kurzfristig zur Verfügung stehen werden.«
    »Coop, hast du die Papiere dabei?«
    Ich öffnete meinen Ordner und holte einige GrandJury-Vorladungen heraus. Foote wusste genau, was das bedeutete. »Sie können morgen Vormittag in Detective Chapmans Büro sein, oder sie können gegen Ende der Woche direkt ins Gericht kommen und dort von mir unter Eid vor der Grand Jury verhört werden. Ihre Entscheidung, Sylvia.« Ich kritzelte die Namen und Daten auf das Formular, während Chapman weiterredete.
    Foote führte uns in ein kleines Büro neben dem ihren. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir damit, junge Erwachsene, die am King's College studierten und in den fünf Stadtbezirken oder angrenzenden Vororten wohnten, zu vernehmen. Die meisten verhielten sich so, als ob sie lieber an Bord der Titanic gehen würden, als sich mit einem Detective und einer Staatsanwältin zu unterhalten. Nicht eine oder einer gab zu, Lola Dakota oder Charlotte Voight näher gekannt zu haben. Sie schienen sich einig zu sein, dass Drogen auf dem Campus allgegenwärtig waren, aber keiner von ihnen hatte jemals

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