Das Totenhaus
Sexualverbrechen durch die Hintertür gekommen, um nicht den King's-College-Professoren über den Weg zu laufen, die sich auf Sylvia Footes Anweisung hin zur Vernehmung eingefunden hatten.
»Es war kein Bubblegum. Es war Wrigley's Spearmint. Denk dran, wenn du einen dieser Akademiker kauen siehst.« Er gab mir ein Zeichen, mich an den Tisch zu setzen, der Rücken an Rücken zu seinem eigenen stand.
»Und was ist mit Iggy, wenn sie kommt? Wird sie ihn nicht brauchen?«
»Sie ist über Weihnachten nach Miami geflogen.«
Ignacia Bliss war eine der wenigen Frauen im Morddezernat. Man hatte versucht, sie gleich nach ihrer Versetzung von der Einheit zur Ergreifung von Berufsverbrechern Mike als Partnerin zur Seite zu stellen, aber ihre Humorlosigkeit und schwerfällige Ermittlungstechnik passten nicht zu seinem Stil. Das Transparent, das er vor über einem Jahr über ihrem Schreibtisch aufgehängt hatte, war noch immer an das Fensterbrett getackert: IGNORANCE IS BLISS - Selig sind die Unwissenden.
»Wer ist hier, um sich mit uns zu unterhalten?«
»Nur drei. Die anderen scheinen in alle Winde verstreut zu sein.« Mikes Sakko hing über der Rückenlehne seines Stuhls. Er legte seine Füße auf meinen Schreibtisch, während er von seinem Notizblock ablas. »Skip Lockhart, der Geschichtsprofessor, ist bis Ende der Woche nicht in der Stadt. Grenier, der Biologe mit dem Freisemester, kommt erst wieder Mitte Januar zurück. Die beiden werden wir wohl aufstöbern müssen. Unsere Gäste zum heutigen Kaffeekränzchen sind Mr. Recantati, Professor Shreve und Foote selbst.«
»Lass uns mit Shreve anfangen. Laut Nan war er von Anfang an mit dabei. Schauen wir doch mal, wie hilfreich er ist.«
Mike ging an dem leeren Büro des Lieutenants vorbei und kam mit einem Mann zurück, den ich für Ende vierzig hielt und der, wie Mike, Jeans und einen Pullover mit einem engen, runden Halsausschnitt trug. Er hatte einen Pappbecher mit Kaffee in der Hand, der für unsere Gäste vom King's College im Wartebereich bereitgestellt worden war. Noch bevor wir einander vorgestellt werden konnten, reichte er mir die Hand. »Guten Morgen. Ich bin Winston Shreve. Sie müssen Ms. Cooper sein.«
Ich deutete auf einen der Stühle, auf denen normalerweise die Glück- oder Obdachlosen saßen, die von Mike in Zusammenhang mit einem Mordfall vernommen wurden. Die Polsterung quoll aus dem Sitz, und zwei der vier Rollen des Stuhls fehlten, sodass er schief über den Fußboden rollte, als Shreve damit nach vorne rutschte, um seine Ellbogen auf dem Schreibtisch aufzustützen.
So ziemlich das Einzige, was ich über ihn wusste, war, dass er Archäologe war. »Erzählen Sie uns doch ein bisschen von sich, Professor. Wir versuchen, uns ein Bild von den Leuten zu machen, die am engsten mit Lola Dakota zusammengearbeitet haben.«
»Was immer Sie hören wollen.« Er fing mit seiner Laufbahn an, die uns Nan Rothschild bereits am Abend zuvor geschildert hatte. Er hatte einen leichten Akzent, und seine Antworten auf meine Fragen waren ziemlich direkt. »Nein, ich bin auf Long Island geboren, Oyster Bay. Aber Sie haben ein gutes Ohr. Ich bin im Ausland aufgewachsen. Ich machte in England das, was man hier einen High-School-Abschluss nennen würde, bevor ich hierher auf die Universität zurückkam. Harvard.«
Seine Augen wanderten zwischen uns hin und her. »Sie scheinen schon einiges zu wissen. Soll ich fortfahren?«
»Bis wir Sie unterbrechen«, sagte Chapman grinsend. »Von London über Paris ans King's College? Sieht für mich nach einem Abstieg aus.«
»Ich bin jung genug, um Risiken einzugehen, Detective. Es hat etwas Aufregendes, an einem Experimentiercollege zu sein und die Gelegenheit zu haben, eine ganze Abteilung und deren Programm aus dem Nichts aufzubauen. Man hat bereits viele große Talente rekrutiert, meinen Sie nicht auch?«
»Da fragen Sie den Falschen. Ich bin hier der Schönling, Coop die Intelligenzbestie. Wenn sie mir sagt, dass ihr was auf dem Kasten habt, dann wird's schon stimmen. Erzählen Sie mir von Lola.«
»Sie kannten sie?«, fragte Shreve, überrascht, dass Chapman sie beim Vornamen genannt hatte.
»Coop ist diejenige, die mit ihr zu tun hatte. Ich leite die Mordermittlungen. Wie gut kannten Sie sie?«
»Gut genug, um sie fürs College anzuwerben. Und um sie für eine gute Freundin zu halten. Lance und Lily, das sind ihre -«
»Ja, das wissen wir.«
»Sie baten mich, gestern bei der Beerdigung ein paar Worte zu sprechen. Ich
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