Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
»Meine Abteilung hatte im Allgemeinen wenig mit der ihren zu tun. Aber wegen des Blackwell's-Projekts arbeiteten viele der studentischen Hilfskräfte vom King's unter unserer gemeinsamen Leitung. Wir unterrichteten zusammen in einer Anzahl von Kursen, in denen wir die archäologischen und kulturwissenschaftlichen Charakteristika der Insel mit der Politik der jeweiligen Ära verbanden. Aber ich kann mich nicht erinnern, mit Lola jemals über etwas Wichtiges gestritten zu haben. Wann sollten die Ausgrabungen beginnen? Sollte der Student ein B bekommen oder ein B-minus oder B-plus? Wie viel Zeit sollten wir darauf verwenden, mit den Nachkommen einiger der Bewohner zu sprechen?«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit ihr geschlafen?«
    »Sie würde Ihre Direktheit bewundern, Detective«, sagte Shreve etwas zögerlich. »Mehr als ich es tue. Vor acht Jahren, um genau zu sein. In ihrem billigen Hotelzimmer auf dem Boulevard St-Germaindes-Pres. Und es war gut für mich, falls Sie das auch wissen wollen.«
    Ich versuchte, wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen zu kommen. »Kannten Sie ein Mädchen namens Charlotte Voight, Professor?«
    Er richtete sich in seinem Stuhl auf und verschränkte die Hände im Nacken. »Eine traurige Geschichte, das mit Charlotte. Sie belegte im Frühjahr einen meiner Kurse, als sie plötzlich alles hinter sich ließ.« Er sah mich an. »Nun, sie war jemand, über den Lola und ich uns gestritten haben. Ich war der Ansicht, dass man ihre Intelligenz nur in die richtigen Bahnen lenken müsse, und außerdem hielt ich sie für sehr kreativ und fantasievoll.«
    »Mit oder ohne Zuhilfenahme von Halluzinogenen?«
    »Es war kein Geheimnis, dass sie Drogen nahm, Detective. Aber wenn sie klar im Kopf und bei der Sache war, was sie, glaube ich, in meinem Kurs war, dann glaubte ich, dass wir sie retten könnten. Lola sah das anders und hat sie hart angefasst. Einige von uns dachten, dass sie das unter anderem vertrieben und ihr, emotional gesehen, den Rest gegeben hat.«
    »Was, glauben Sie, ist Charlotte passiert?«
    »Ich vermute, dass sie nach Südamerika zurück ist. Wahrscheinlich trieb sie sich in Manhattan herum, bis ihr die Mittel ausgingen, um high zu bleiben, dann packte sie ihre Sachen und flog nach Hause.« Sein Gesicht hellte sich auf, als er seinen nächsten Gedanken aussprach. »Charlotte wird es schaffen, Ms. Cooper. Da bin ich mir ganz sicher. Sie ist wissbegierig, und sie will akzeptiert werden, obwohl sie diese Seite von sich nicht gerne zeigte. Sie ist nicht die erste Studentin, die sich eine Verschnaufpause gönnt.«
    Mike kam wieder auf Lola Dakota zu sprechen. »Lola hat Ihnen doch sicher gesagt, was der Grund dafür war, dass ihre Ehe schief ging?«
    »Ivans rechte Hand, soweit ich weiß. Und gelegentlich auch seine linke. Er schlug sie, Detective. Und sobald sie einmal gemerkt hatte, dass es auch ein Leben ohne ihn geben konnte und dass sich seine Wutausbrüche nicht auf bestimmte Tage im Monat beschränkten, die sie voraussehen und folglich meiden konnte, war sie bereit, ihn zu verlassen.«
    »Gab es einen anderen?«
    »Ich hoffe es.«
    »Irgendwelche Vermutungen?«
    »Ich sage Ihnen Bescheid, falls mir jemand einfällt.
    Vielleicht Skip Lockhart. Lola schien viel Zeit mit ihm verbracht zu haben. Vielleicht sogar Präsident Recantati.« Shreve trank seinen Kaffee aus und drückte den Plastikdeckel wieder auf den leeren Pappbecher. Er lachte und fügte hinzu: »Aber in diesem Arrangement wäre Lola obenauf. Er scheint mir ein bisschen zu passiv für meine Exfreundin. Sie bemühte sich vom ersten Augenblick an, als er hier auftauchte, um seine Aufmerksamkeit, also, zuzutrauen wär's ihr. Stille Wasser und all so was.«
    »Was wissen Sie über Ivans Geschäfte?«
    »Dass ich nichts mit ihnen zu tun haben wollte, Detective. Ich habe keine Ahnung, was er so trieb, aber Lola dachte, dass er im Gefängnis landen würde.«
    »Bekam sie noch immer Geld von ihm?« Wie ich dachte Chapman an die Schuhschachteln voller Bargeld, die man in ihrem Wandschrank gefunden hatte.
    »Ich glaube nicht, dass er ihr auch nur einen Cent geben würde, und ich bezweifle, dass sie von ihm etwas angenommen hätte. Sie wollte raus. Aus und vorbei.«
    »Was hat Sie an dem Blackwell's-Island-Projekt gereizt Professor? Es scheint, als hätten einige von Ihnen, die damit zu tun haben, Lieblingsorte, Orte von besonderem Interesse.«
    »Wie Lola hing ich sehr an der Arbeit auf der südlichen Hälfte der Insel, von

Weitere Kostenlose Bücher