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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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setzte.
    »Was haben Sie mit meinem Präsidenten gemacht?« Sylvia funkelte mich wütend an. »Er schien ziemlich verärgert.
    Hat mir nicht mal gesagt, warum. «
    »Ich glaube, es setzt ihm nur ein bisschen zu, dass all das während seiner Amtszeit passiert.«
    »Ich fange allmählich an zu glauben, dass keiner der Professoren mit Ihnen, ohne einen Anwalt dabei zu haben, reden sollte.«
    Falls Sylvia dachte, dass ich ihr einen Hinweis geben würde, dass wir keinen ihrer Angestellten genauer unter die Lupe nehmen würden, täuschte sie sich. Sie erkannte das an meinem Schweigen.
    »In dem Fall, Alex, werde ich dafür sorgen, dass sich Justin Feldman mit Ihnen in Verbindung setzt.«
    Das würde nichts Gutes für uns bedeuten. Justin, ein guter Freund und brillanter Prozessanwalt, würde keine von Mikes Taktiken dulden. Die beiden waren schon in der Vergangenheit aneinander geraten. Justin war freundlich, aber unbeugsam, und wir würden wahrscheinlich den direkten Zugang zur gesamten Belegschaft des King's College verlieren.«
    »Warum wollen Sie gleich die schweren Geschütze gegen uns auffahren? Coop sagt mir, dass Sie selbst die Starjuristin sind.« Er lächelte sie an. »Sparen Sie der Verwaltung das Geld. Feldmans Stundensätze sind astronomisch.«
    »Es könnte ein Interessenskonflikt zwischen dem College und einigen der Angestellten, mit denen Sie reden, bestehen. Ich bin mir sicher, er würde es pro bono machen. Justin hat an der Columbia studiert - College und juristische Fakultät.«
    »Boola boola.«
    »Das ist die falsche -«
    »Ich weiß, Ms. Foote. Aber die einzigen Unilieder, die ich kenne, sind dieses Lied und >Be True to Your School<.« Er sang ein paar Takte des Beach-Boys-Klassikers, während sie ihren Aktenkoffer aufmachte und ihre Brille herausholte. Dann lehnte er sich mit seinem Notizblock zurück.
    »Lassen Sie uns sehen, wie weit wir ohne Anwalt kommen, was meinen Sie, Sylvia?« Ich wollte den Beginn dieser Unterhaltung auf Kurs halten. »Sagen Sie mir doch bitte Ihre Bedenken, und dann fragen wir Sie nach den Informationen, die wir brauchen.«
    Sie sah über ihre Schulter, als ob Paolo Recantati jeden Augenblick wieder hereinkommen würde.
    »Ich dachte nicht, dass es meine Sache wäre, Ihnen von den verschwundenen Forschungsgeldern zu erzählen, aber Recantati hat das Sagen und hat mich angewiesen, offen mit Ihnen darüber zu sprechen.«
    Foote nestelte an ihren Papieren herum; sie ging irrtümlicherweise davon aus, dass das, was sie uns gleich erzählen würde, der Grund für den stürmischen Abgang des amtierenden Präsidenten gewesen war. »Ich kann Ihnen versichern, Alex, dass er dafür keine Verantwortung trägt. Wir haben seit dem Beginn der Bundesermittlungen im Frühjahr selbst Nachforschungen angestellt. Warum die abhanden gekommenen Gelder des Kulturwissenschaftlichen Instituts irgendetwas mit Lola Dakotas Tod zu tun haben sollen, ist mir schleierhaft, aber ich bin bereit, heute Vormittag mit Ihnen darüber zu sprechen.«
     
    15
     
    Weder Shreve noch Recantati hatten irgendwelche finanziellen Unregelmäßigkeiten am College erwähnt. Mike und ich dachten beide an Lolas Schuhschachteln und fragten uns, ob das die Erklärung für das Bargeld sein würde.
    »Haben Sie schon von Dr. Lavery gehört? Claude Lavery?«
    Keiner von uns beiden antwortete.
    »Man hielt ihn für einen bahnbrechenden Anthropologen. Wir haben ihn John Jay abgeworben.« John Jay war New York Citys College für Strafrecht. »Die Verwaltung überzeugte mich damals, dass es ein ziemlicher Coup für uns wäre. Laverys Spezialgebiet war das städtische Drogenproblem.« Sie zog einige Zeitungsausschnitte aus ihrem ledernen Aktenkoffer. Einer davon war ein einige Jahre altes AlumniMagazin von John Jay, auf dessen Umschlagseite ein Foto von Lavery und ein Hinweis auf einen Artikel über seine Arbeit in den Innenstadtgebieten war. Er trug einen farbenfrohen Daschiki, hatte wilde Rastalocken und einen verfilzten Bart und hielt eine Crackpfeife in der Hand.
    »Ich erhöhe dieses Jahr meine Beiträge für die Schwarzröcke. An einem Jesuitencollege wie Fordham würde dieser Kerl bestenfalls durch den Bediensteteneingang reinkommen.«
    Foote kniff die Augen zusammen und musterte Mike genauer. Falls sie der Ansicht war, dass er die Grenzen der Political Correctness überschritt, dann war das noch gar nichts.
    »Dr. Lavery brachte Forschungsgelder in Höhe von drei Millionen Dollar mit ans King's College, dank des Nationalen

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