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Das Traumtor (German Edition)

Das Traumtor (German Edition)

Titel: Das Traumtor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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klammerte, sie festzuhalten versuchte, sie aufreihte wie köstliche Juwelen auf eine Schnur. Wie wenig konnte ich Rowin von all dem geben, was er sich wünschte und in immer neuen Plänen vor mir ausbreitete.
    Und als hielte das Unheil für eine Weile den Atem an, um sich für den großen Schlag zu sammeln, verlief das Ende unserer Reise ungestört und ohne Zwischenfall.
     
     
    Kapitel IX
     
    Es war Anfang April, als wir nach Varnhag zurückkehrten. Das ganze Land blühte, und der stille, goldene Friede, der über allem lag, ließ mich dieses Land lieben, mehr als ich je geglaubt hatte, ein Land lieben zu können. Aber es war ja Rowins Land, seine Heimat, und darum hätte ich es wohl auch geliebt, wenn es eine trostlose Steinwüste gewesen wäre. Als wir durch die Tore der Stadt ritten, winkten und jubelten die Menschen uns zu, denn sie hatten Rowin erkannt und freuten sich, daß er wieder zurück war. Rasch hatte sich einer der Männer auf ein Pferd gesprungen und eilte in rasenden Galopp auf das Schloss zu, um unsere Ankunft zu melden. Als wir in den Schlosshof einritten, kamen daher Targil und Deina schon die Treppe hinunter, Deina etwas langsamer, denn ihr Leib war nun schon hoch gewölbt. Dann lagen wir uns in den Armen, und Deina bestürmte uns mit Fragen. Targil jedoch sah mich nur stumm an. Ich beantwortete seine unausgesprochene Frage mit einem kaum merklichen Nicken.
    Da sagte Rowin auch schon: „Athama hat den Schlüssel zu ihrem Gefängnis hier bei uns gefunden. Nun, wo sie die Möglichkeit hat, jederzeit diesem schrecklichen Land und seinen bösen Menschen zu entfliehen, wird sie uns wohl besser ertragen können. Aber von nun an müssen wir alle sehr nett zu ihr sein, sonst geht sie uns eines Tages auf und davon.“ Er zog mich an sich und küßte mich. „Ich werde sehr nett zu dir sein, das verspreche ich dir!“ flüsterte er mir ins Ohr.
    Wir gingen hinein und erfrischten uns nach der langen Reise. Rowin ließ es sich nicht nehmen, mir zu beweisen, wie nett er nun immer zu mir sein würde, ehe wir zu den anderen hinunter gingen. Er hatte sich von Targil ausgebeten, an diesem Tag nichts mehr von Regierungsgeschäften hören zu müssen. Dieser Abend sollte nur uns Vieren gehören. So saßen wir noch bis spät in die Nacht hinein im Park beisammen, und Rowin und ich berichteten von unseren Abenteuern.
    Am nächsten Nachmittag kam Targil jedoch aufgeregt zu mir gestürzt. Er, der ansonsten die Ruhe selbst war, war völlig aufgelöst und sein Gesicht hatte jede Farbe verloren.
    „Athama!“ rief er. „Ich muß dich unbedingt sprechen. Komm in den Park zu den großen Blütenhecken. Aber gib Acht, daß dich niemand sieht! Rowin darf nicht erfahren, daß ich mit dir reden will.“ Und schon rannte er wieder davon.
    Was war geschehen? Voller Angst schlich ich mich in den Park und es gelang mir, unentdeckt die großen Blütenhecken zu erreichen, die sich schier ohne Ende an einer Seite des Parks erstreckten. Vorsichtig huschte ich an ihnen entlang, damit ich nicht durch Zufall einem der vielen Gärtner in die Arme lief. Plötzlich wurde ich am Arm gefasst und an einer lichten Stelle in die Büsche gezogen. Es war Targil, der mich nun zu einer Lücke inmitten der Sträucher zerrte.
    „Athama, Rowin ist verrückt geworden!“ rief er unterdrückt. „Er hat mir eben gesagt, er werde die Prinzessin Ilin auf keinen Fall heiraten. Er wäre einfach nicht fähig, einen solchen Verrat an dir zu begehen. Er liebe dich mehr, als ganz Valamin ihm je bedeuten könne. Die Muranen sollten von ihm aus ihre Prinzessin geben, wem sie wollten, und wenn sie wegen seiner Ablehnung Krieg führen wollten, dann sollten sie ihn eben haben. Es wären schon für weit weniger wichtige Dinge als seine Liebe zu dir ganze Völker untergegangen. Dich zu behalten, sei ihm jeden Einsatz wert. Schon morgen will er beginnen, das Land auf den Krieg vorzubereiten. Er meint, so bliebe ihm genug Zeit, ein schlagkräftiges Heer aufzustellen, denn die Muranen würden nicht erwarten, daß er es auf einen Kampf ankommen ließe und darum nicht darauf vorbereitet sein. Wenn in vier Wochen die Gesandten wegen seiner Antwort kommen, will er ihnen seine Ablehnung mitteilen. Sobald sie fort sind, will er dann mit dem Heer zur Grenze aufbrechen, um in nächster Nähe die Kriegserklärung Murans abzuwarten und dann sofort losschlagen zu können. – Athama!“ Targil ergriff mich bei den Schultern und preßte sie hart. „Das kannst, das darfst du nicht

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