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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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weiß ich, keine Ahnung«, sagte sie ärgerlich. »Willst du zurückgehen und nachsehen?«
    »Musst ja nicht gleich eingeschnappt sein.“»Ich glaube, sie ist weggelaufen«, sagte Finley. »Ich habe mich zum Schluss noch mal umgesehen. Wenn sie sich nicht wirklich gut versteckt hat …«
    »Wen interessiert eigentlich die Scheißkatze?“»Ich glaube nicht, dass sie sich um die Katze Sorgen macht«, sagte Abilene.
    »Um was denn dann …?« Mit einem Mal erbleichte Finley. Sie blieb stehen und sah sich um.
    Abilene folgte ihrem Blick. Die Lodge war bereits hinter dem Hügel verschwunden.
    »Kommt schon«, sagte Finley. »Sie ist nicht da drin.“»Vielleicht sollten wir wirklich noch mal nachsehen«, sagte Cora.
    Sie alle kannten Helens Geschichte von der Katzenfrau. Der Name der Frau war Maggie gewesen, und sie hatte nicht weit von dem Haus, in dem Helen aufgewachsen war, allein mit einem ganzen Rudel Katzen gelebt. »Sie war so dick, dass ich dagegen wie ein Zahnstocher aussehe«, hatte Helen erzählt. »Aber sie war komplett irre, völlig neben der Kappe. Auf jeden Fall hat sie eines Tages den Löffel abgegeben. Ihre Leiche hat man lange nicht gefunden. Sie lag tot in ihrem Haus. Mit den ganzen Katzen. Die Katzen konnten nicht raus. Als die Cops dann irgendwann die Tür aufbrachen, fanden sie nur noch Knochen. Die Katzen hatten sie sauber abgeleckt und waren munter und wohlgenährt. Bis auf einen großen Kater. Den haben sie tot in Maggies Brustkorb gefunden. Anscheinend ist er da hineingekrochen und erstickt, als er ihr Herz fressen wollte. Er war richtig in ihrem Skelett verkeilt, sodass sie Maggie mit der toten Katze in der Brust begraben mussten.« Finley hatte Helen daraufhin ermahnt, bitte nicht so einen Schwachsinn zu erzählen.
    »Ehrenwort«, hatte Helen gesagt. »Wenn ich lüge, will ich auf der Stelle tot umfallen.«
    Abilene vermutete, dass allen jetzt Helens Katzenfraugeschichte durch den Kopf ging.
    »Sollen wir umkehren?«
    »Und dem Mörder direkt in die Arme laufen?«, sagte Vivian.
    »Er ist wahrscheinlich schon über alle Berge. Und selbst wenn, wird er es kaum mit uns vieren gleichzeitig aufnehmen wollen. Er hat Helen auch nur erwischt, weil sie allein war.«
    »Es war bestimmt dieser Junge«, sagte Vivian. »Wären wir doch nur gestern schon gefahren.«
    »Wenn ich nur nicht die Schlüssel verloren hätte …«, murmelte Abilene.
    »Wenn wir gleich abgehauen wären, nachdem wir ihn gesehen hatten, hätten wir sie gar nicht verlieren können. «
    »Wir hätten zusammenbleiben müssen«, sagte Cora. »Helen hätte niemals auf eigene Faust losziehen dürfen.«
    »Ist sie aber«, sagte Abilene. »Sie wollte doch nur helfen.« Ihre Kehle schnürte sich zusammen und Tränen schossen ihr in die Augen. »Sie wollte doch nur die Schlüssel suchen.« Vivian legte einen Arm um sie.
    Finley sah sie mit funkelnden Augen an. Als wäre sie wütend, weil Abilene wieder zu weinen begonnen hatte.
    Aber daran lag es nicht. In ihrem Blick lag blanke Wut.
    »Wir sollten vielleicht doch nicht umkehren. Die Katze ist vielleicht gar nicht …«
    »Scheiß auf die Katze«, sagte Finley. »Gehen wir zurück und bringen das Arschloch, das sie auf dem Gewissen hat, um.«
    Sie starrten Finley an.
    Sie starrten sich gegenseitig an.
    Abilene wischte sich die Augen. »Du machst Witze, oder?«
    »Sie war eine von uns. Scheiße, erinnert euch mal daran, was wir mit Wildman gemacht haben, nachdem er sie verletzt hat. Und er hat sie nur ein bisschen verprügelt. Jetzt hat jemand Helen umgebracht, und wir hauen einfach so ab.«
    »Das ist was anderes«, sagte Cora.
    »Allerdings, darauf kannst du deinen Arsch verwetten. Der Kerl hat Helen gekillt. Sie ist tot. Er hat sie gepackt, in den Duschraum gezerrt, ihr den Badeanzug vom Leib gerissen und weiß Gott was mit ihr angestellt. Kannst du dir das vorstellen? Denk mal drüber nach. Helen war immer so ängstlich. Und jetzt kommt ein Kerl daher und tut ihr sonst was an, bevor er sie umbringt. Kannst du dir vorstellen, was sie durchgestanden haben muss? Und jetzt wollen wir einfach den Schwanz einziehen?«
    »So ist der Plan«, sagte Cora, drehte sich um und ging weiter die Einfahrt hinunter.
    Finley lief ihr hinterher. Die anderen folgten ihr.
    »Wer redet denn immer davon, mal ein Risiko einzugehen?«, schrie Finley.
    »Helen ist tot, du Idiotin! Das ist kein Spiel mehr«, sagte Cora verächtlich über ihre Schulter. »Das war nicht Wildman. Das ist nicht das Arschloch von

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