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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Orgie«, sagte Abilene und setzte sich zu ihr. »Du hast gerade noch mal die Kurve gekratzt.«
    »Der Versuchung kann ich widerstehen.«
    »Er sieht wirklich gut aus.«
    »Ist mir aufgefallen. Herr im Himmel. Treiben sie's alle mit ihm?«
    »Nur Finley und Helen. Cora ist rausgegangen.«
    »Helen kann man keinen Vorwurf machen. Sie hat ja immer Pech bei den Männern. Aber Finley … Manchmal werde ich überhaupt nicht schlau aus ihr.«
    »Ja, ab und zu ist bei ihr eine Schraube locker.«
    Jemand klopfte an die Hintertür. Abilene stand auf und ließ Cora in den Wagen.
    Sie setzten sich wieder.
    »Bist du doch nicht in Partystimmung?«, fragte sie Abilene.
    »Das ist nicht mein Stil.«
    »Gerade hat es so ausgesehen, als wärst du ziemlich scharf.«
    »Tja. Das ist wohl ansteckend.«
    »Das kannst du laut sagen. Helen hat sich ja auch prompt anstecken lassen. Ich dachte, sie hat sich in diesen Frank verliebt. Wie kann man den einen lieben und gleichzeitig für den anderen die Beine breit machen?«
    Ja, wie?, fragte sich auch Abilene. Ich war ja selbst ziemlich nahe dran.
    »Hat eben die Kontrolle über sich verloren«, murmelte sie.
    »Wenn das so weitergeht, weiß ich nicht, ob ich bei unseren zukünftigen Abenteuern noch dabei sein werde. Mann. Vielleicht sollten wir am besten nach Hause fahren.«
    »Das ist das erste Mal, dass so etwas passiert«, besänftigte Vivian.
    »Und das ist genau einmal zu oft.«
    »Wir hätten sie aufhalten können«, sagte Abilene.
    »Haben wir aber nicht. Und das beunruhigt mich. Wir haben alle mitgemacht. Wir haben es zugelassen.«
    »Aber nach Hause fahren sollten wir trotzdem nicht«, sagte Abilene. »Wir müssen in Zukunft nur besser aufpassen.«
    »Und Finley von jedem männlichen Wesen fernhalten.«
    »Obwohl …«, begann Abilene. Aus dem vorderen Teil des Wohnmobils war Keuchen und leises Gelächter zu hören. »Ich weiß, dass wir diesen Jungen missbraucht haben …«
    »Vergewaltigt trifft es wohl eher«, sagte Cora.
    »Aber, um ehrlich zu sein, ich glaube, er hat einen Heidenspaß dabei.«
     
    »Er kommt gleich morgen in aller Frühe zurück«, sagte Finley, als die anderen das Heck des Wohnmobils verließen. Munter sprang sie in ihre Jeans. »Ich glaube, er war ein bisschen enttäuscht, weil ihr nicht mitgemacht habt. Aber was soll's – morgen ist auch noch ein Tag.«
    Helen lag auf einem der Kissen, hatte das Handtuch über ihren nackten Körper drapiert und starrte die Decke an. »Das hätten wir nicht tun dürfen«, sagte sie finster.
    »Ach was. Es war doch lustig. Der Typ hat wahrscheinlich gedacht, er wäre gestorben und im Paradies gelandet.«
     
    Am nächsten Morgen ließ Rick sich nicht blicken.
    »Wahrscheinlich hat er einen Kater«, sagte Finley. »Ich werd mich mal nach ihm umsehen.«
    »Bleib hier«, sagte Cora. »Lass ihn in Ruhe.«
    Finley wedelte abfällig mit der Hand, stolzierte davon und verschwand im Nebel.
    Die anderen holten sie ein.
    »Du kannst ihn doch nicht alleine suchen gehen«, sagte Vivian.
    »Und lass die Finger von ihm«, fügte Abilene hinzu.
    »Ach, haltet die Luft an.«
    Sie gingen den Feldweg hinauf.
    Dort entdeckten sie Reifenspuren an der Stelle, an der der Truck gestanden hatte, daneben eine Pfütze Erbrochenes. Rick war verschwunden.
     
    Sie fuhren nicht nach Hause.
    Sobald sich der Nebel gelichtet hatte, gingen sie zum Strand. Abilene stand am Ufer und beobachtete Cora, die mit ihrem Surfbrett herumexperimentierte. Vivian nahm in ihrem neuen Bikini ein Sonnenbad. Helen hatte sich neben ihr ausgestreckt und las den neuen Roman von William M. Carney. Finley ging einsam den Strand entlang, bis sie sich auf einen Felsen setzte, der ins Meer hineinragte.
    Abilene ging zu ihr.
    »Störe ich?«, fragte sie.
    »Nein, nein. Mach's dir bequem.«
    Abilene setzte sich. Eine Welle krachte gegen den Felsen, sodass das Wasser bis zu ihren Füßen spritzte.
    »Schön hier«, sagte sie.
    Finley sah sie an. Der übliche Schalk, der in ihren Augen blitzte, war verschwunden. »Findest du mich unmöglich?«
    »Meistens ja.«
    »Im Ernst.«
    »Nein.«
    »Ich konnte nicht anders, verstehst du? Sobald ich Rick gesehen hatte, wusste ich, dass ich ihn unbedingt ficken musste. Alles andere war nebensächlich. Er hatte so was an sich. Und jetzt sind alle sauer auf mich.«
    »Ich glaube, wir sind auch auf uns selbst sauer. Ganz besonders Helen.«
    »Scheiße, sie wollte ihn doch genauso unbedingt wie ich.«
    »Ich denke, das wollten wir alle.«
    »Wie dem

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