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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gut. Super. Warum gehst zu nicht zum Becken zurück, bevor Jim unsere leichtgläubigen Freundinnen noch umbringt?«
    »Die können schon auf sich selbst aufpassen.“»Und ich kann das nicht, oder wie?« Sie nahm einen weiteren Schluck.
    »Das Zeug wird dir nicht bekommen.“»Meine Sache.«
    »Nicht, wenn du die ganze Flasche vernichtest. Gib her.« Finley sah sie an, grinste, lachte kurz auf und gab ihr die Flasche.
    Abilene nahm ein paar Schlucke und verzog das Gesicht. Sie holte tief Luft und gab die Flasche zurück. »Schmeckt pur nicht so besonders.“»Tja. Ich wollte keine Zeit verlieren.“»Du glaubst nicht im Ernst, dass Jim der Mörder ist, oder?« Finley zuckte mit den Achseln. »Scheiße, keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht. Der Scheiß, den er über seinen Bruder verzapft hat, klingt wirklich an den Haaren herbeigezogen, aber … ich glaube ihm. Bis zu einem gewissen Grad jedenfalls.« Sie nahm einen Schluck und gab die Flasche weiter. »Wenn ich wirklich der Meinung wäre, dass Jim Helen getötet hat, hätte ich ihn schon längst umgebracht. Nein, der Kleine nervt mich einfach nur.“»Das habe ich mitbekommen.“»Es ist seine Schuld. Obwohl sein Bruder es getan hat.« Abilene probierte einen weiteren Schluck. »Wir hätten niemals hierherkommen dürfen.“»Es war Helens Entscheidung.“»Wir hätten ja nicht mitkommen müssen.“»Klar doch. Das war abgemacht. Außerdem konnte ja keiner wissen, was hier passieren würde. Woanders hätte sie genauso gut ums Leben kommen können. Man ist ja nirgendwo sicher. Stell dir vor, wir hätten einen Unfall gehabt. Dann wären wir jetzt alle hinüber.«
    »Trotzdem. Irgendwas ist an diesem Ort …«
    Finley nahm die Flasche wieder an sich, legte den Kopf in den Nacken und trank. »Früher oder später musste ja so was passieren. Fünf abenteuerlustige Mädels …«
    »Ja.«
    „… die auf Ärger aus sind. Die alle Risiken eingehen. Das Überraschende daran ist, dass wir überhaupt so lange mit heiler Haut davongekommen sind.«
    »Wir hatten Glück.«
    »Verdammt viel Glück.«
    »Aber ich glaube, unsere Glückssträhne ist hiermit beendet.«
    »Für Helen auf jeden Fall.«
    Schweigend reichten sie die Flasche eine Weile hin und her. »Ich will mich nicht besaufen. Sonst kann ich nicht mehr richtig auf Hank zielen«, sagte Finley. »Den schick ich ins Jenseits.«
    »Wir sollten die Augen offen halten«, sagte Abilene. Sie war etwas müde.
    »Holzauge, sei wachsam.«
    »Sollen wir mal nachsehen, was die anderen so treiben?«
    »Meine Kamera liegt auch noch unten.« Finley stützte die Ellenbogen auf die Knie und ließ den Kopf hängen. »Aber das ist jetzt auch schon egal. Mein Film ist im Arsch. Vom Scheißwind verweht. Ich hab noch nicht mal das Zeug vom letzten Jahr reingeschnitten. Ich wollte nicht, dass sich alle daran erinnern, was ich mit diesem Surfertypen angestellt hab. Scheiße. Als würden sie das jemals vergessen. Und jetzt … jetzt wird sich nie wieder jemand den Scheißfilm ansehen wollen. Mich eingeschlossen. Das würden wir nicht aushalten. Tollkühne Weiber. Minus einer. Vielleicht sollte ich den ganzen beschissenen Kram verbrennen.«
    »Nein. Tu das nicht.« Abilene tätschelte Finleys Rücken. »Vielleicht wollen wir's uns ja doch noch mal ansehen. Irgendwann. Um uns daran zu erinnern, wie wir früher gewesen sind.«
    »Da ist vielleicht niemand von uns mehr übrig, der sich den Film angucken könnte. Nur ein paar tote Mädchen auf Zelluloid.«
    »Sag nicht so was. Wir schaffen das schon.«
    »Klar.«
    »Komm, wir gehen zu den anderen.« Abilene stellte sich auf die Stoßstange, sprang auf das Pflaster der Einfahrt und musste mit den Armen rudern, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Nur mit Mühe konnte sie sich auf den Beinen halten. Vorsichtig drehte sie sich um. »Starker Seegang«, sagte sie.
    Finley sprang nicht. Stattdessen ließ sie sich von der Motorhaube gleiten, bis ihre Füße den Boden berührten. Sie stellte sich hin und schwankte leicht hin und her. »Ich glaube, wir sollten nicht versuchen, bei diesem Sturm die Segel zu …«
    »Die Mühe können wir uns sparen«, unterbrach sie Abilene, als sie die anderen am Fuß des Hügels entdeckte.
    Jim trug Cora huckepack. Wie er das mit seinem verwundeten Fuß zustande brachte, war Abilene ein Rätsel. Cora war bestimmt zehn bis fünfzehn Kilo schwerer als er. Doch offensichtlich schien es ihn nicht besonders anzustrengen.
    Cora hatte einen Arm um Jims Brust gelegt, um sich besser

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